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Schmidts F1-Blog zum Baku-Unfall
Safety Last

GP Aserbaidschan 2024

Normalerweise stellt die FIA die Sicherheit an erste Stelle. Nach dem Crash zwischen Carlos Sainz und Sergio Perez warf sie alle guten Vorsätze über Bord. Es hätte sofort eine VSC-Phase geben müssen, meint Michael Schmidt.

Rote Flagge - GP Aserbaidschan 2024
Foto: Motorsport Images

Bei diesem Unfall hätte jeder von uns Rennleiter sein können. Als Carlos Sainz und Sergio Perez in der vorletzten Runde des GP Aserbaidschan ihre Autos in die Mauer hämmerten, da war jedem halbwegs vernünftigen Menschen klar, dass dieses Rennen nie mehr unter grün zu Ende gehen kann.

Die übliche Strategie, an der Unfallstelle erst einmal die gelben Flaggen zu zeigen, um dann zu entscheiden, ob eine VSC-Phase, ein Safety-Car oder gar eine rote Flagge braucht, war hier unangebracht. Bei der Schwere des Unfalls gab es nur eine Entscheidung. Es musste mindestens eine VSC-Phase geben. Und zwar sofort. Es dauerte aber 60 Sekunden, bis sich die Rennleitung zu einer VSC-Phase durchringen konnte.

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Die Strecke war mit Trümmern übersät und die beiden involvierten Fahrer standen relativ lange an der Unfallstelle herum. George Russell raste als einer der ersten durch den Trümmerhagel und wunderte sich, dass er nur die gelben Flaggen sah. "Das hätte sofort ein Safety-Car sein müssen." Auch Carlos Sainz meinte, dass dieser Unfall eine klare Sache für ein Safety-Car war. Nico Hülkenberg schloss sich dieser Meinung an. Er traf rund 40 Sekunden später ein großes Trümmerteil.

Niels WIttch - FIA-Rennleiter - GP Niederlande 2024
xpb

Nico Hülkenberg hatte bei F1-Rennleiter Niels Wittich nachgefragt, warum das Rennen nicht schneller neutralisiert wurde. Die Antwort: Es wurden die üblichen Prozesse eingehalten.

Nur doppelt gelb statt Safety-Car

Zu diesem Zeitpunkt war das Rennen immer noch freigegeben. Nur an der Unfallstelle wurden doppelt geschwenkte gelbe Flaggen gezeigt. Und kurz danach galt wieder Grün und volle Fahrt. Wir alle wissen, dass die Fahrer bei gelben Flaggen nur halbherzig vom Gas geben, weil sie den Regeln genügen, wenn sie kurz lupfen. Das weiß auch die Rennleitung. Bei VSC dagegen ist der Speed vorgeschrieben und es gilt Überholfverbot. Beim Safety-Car sowieso. Da kann keiner tricksen.

Im Training reicht eine Frontflügelendplatte auf der Strecke und es wird Rot gezeigt. Das ist zwar nervig, aber im Sinne der Sicherheit richtig. Im Rennen gelten andere Regeln. Man lässt ein Rennen ungern unter einer Neutralisation zu Ende gehen. Aber wenn es die Umstände verlangen, muss man es eben aushalten. Bei Lappalien muss Gelb oder VSC reichen. Doch der Unfall zwischen Sainz und Perez war keine Lappalie. Hier gibt es keine zwei Meinungen. Und da wurde sich die FIA mit ihrem "Safety-first"-Anspruch untreu. Das war Safety last.

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