Nach dem zweiten Training des Grand Prix von Monaco am Freitag (23.5) blinkte derselbe Name wie nach der ersten Session auf Platz eins auf: Charles Leclerc brannte auf seiner Heim-Strecke eine 1.11,355 Minuten in den Asphalt der 3,337 Kilometer langen Strecke. Im Gegensatz zum ersten Training gingen die 60 Minuten dieses Mal bei ihm ohne Zwischenfall über die Bühne.
Am Mittag war Leclerc noch auf Lance Stroll aufgefahren. Der Aston-Martin-Pilot war vor der Haarnadel unvermittelt auf die Ideallinie gezogen. Für das Foulspiel muss der Kanadier in der Startaufstellung einen Rang zurück und kassierte einen Strafpunkt.
Hinter Leclerc reihte sich Oscar Piastri ein. Der WM-Leader war nur 38 Tausendstelsekunden langsamer als sein Widersacher. Dem aktuellen Musterschüler der Formel 1 unterlief jedoch ein Fehler. Zwanzig Minuten nach Session-Beginn verbremste Piastri sich vor der Sainte-Dévote und stopfte den McLaren in die Bande.
Der 24-Jährige hatte aber Glück im Unglück: Lediglich der Frontflügel des MCL39 blieb in der Tecpro-Barriere stecken. Per Rückwärtsgang manövrierte Piastri sich aus der misslichen Lage und holte sich an der Box eine neue Nase ab. Dennoch unterbrach die Rennleitung für fünf Minuten die Session, um die Tecpro-Bande wieder zu richten.
Oscar Piastri verlor nach einem Unfall in Kurve 1 den Frontflügel seines McLaren.
Hamilton rundet starke Ferrari-Leistung ab
Dritter wurde im zweiten Training Lewis Hamilton. Der Ferrari-Neuzugang verlor nur eine Zehntelsekunde auf Monaco-Spezialist Leclerc. Die starke Leistung der Scuderia macht Hoffnung auf mehr beim Klassiker. Rang vier ging an Lando Norris, der im zweiten McLaren etwas abreißen lassen musste.
Die Überraschung am Freitagabend war sicherlich Liam Lawson. Der Toro-Rosso-Mann war Fünftschnellster und sendete nach dem schlechten Saisonstart ein Lebenszeichen. Lawson war 19 Tausendstel flotter als sein Teamkollege Isack Hadjar.
Isack Hadjar schlug mit seinem Toro Rosso zweimal im zweiten Training an.
Hadjar crasht zweimal
Wer nur auf das Zeitentableau schaut, würde die Leistung des Rookies als gut bewerten, das war sie allerdings nur bedingt. Bereits nach sechs Minuten touchierte Hadjar mit seinem linken Hinterrad beim Einbiegen in die Hafenschikane die Leitplanke. Der 20-Jährige schleppte seinen VCARB02 zurück an die Box und hatte Glück, keinen größeren Schaden angerichtet zu haben. Die Rennleitung musste wegen Trümmerteilen sieben Minuten lang die Session unterbrechen.
Aber ganz nach dem Motto "auf einem Bein steht sich es schlecht" knallte Hadjar in der Sainte-Dévote nochmal in die Bande. Dieses Mal zerstörte er auf der linken Seite die Hinterradaufhängung. Der Youngster war am Funk niedergeschlagen: "Ich bin so blöd. Ich bin einfach dumm."
Weltmeister Max Verstappen kam über Platz zehn in FP2 nicht hinaus.
Verstappen nur im Mittelfeld
Einen guten Eindruck hinterließ hingegen Fernando Alonso im Aston Martin mit Rang sieben. Achter wurde Williams-Mann Alexander Albon vor dem besten Mercedes von Kimi Antonelli. Verglichen zum ersten Training ging es bei Max Verstappen am Abend wieder in die falsche Richtung. Der Formel-1-Weltmeister wurde nur Zehnter und schlug seinen Teamkollegen Yuki Tsunoda lediglich um vier Tausendstelsekunden. Da wird und muss noch mehr kommen am Samstag (24.5.), wenn die wichtige Qualifikation im Fürstentum ansteht.
Für George Russell lief es mit P12 ebenfalls nicht nach Maß. Von Mercedes hatten sich die Experten in Monaco mehr versprochen. Die Silberpfeile werden wie Red Bull noch nachsitzen müssen, um die Lücke zur Spitze in Monte Carlo zu schließen.
Nico Hülkenberg erreichte im Sauber den 16. Platz. Der einzige Deutsche im Feld musste sich hinter seinem Teamkollegen Gabriel Bortoleto anstellen, verlor aber nur ein paar Tausendstel auf den Brasilianer.
Einen Rückschlag erlitt am Freitag Oliver Bearman. Der Haas-Pilot überholte während der zweiten Unterbrechung Carlos Sainz. Das kommt den Engländer teuer zu stehen. Bearman muss in der Startaufstellung satte zehn Plätze nach hinten, dazu handelte sich der Rookie zwei Strafpunkte ein.
Das dritte Training beginnt am Samstag um 12.30 Uhr. In unserem Live-Ticker halten wir Sie ab 12.15 Uhr auf dem Laufenden. Wir möchten auch noch auf unsere ausführliche Trainings-Analyse verweisen, die am Freitagabend online geht. Weitere Hintergrund-Geschichten finden Sie wie immer auf unserer ams-Website.
