Damit hatte man nach dem bisherigen Eindruck an diesem Wochenende nicht unbedingt gerechnet: Lando Norris hat Charles Leclerc nach drei Trainingsbestzeiten die Pole-Position in Monaco (24.5.) weggeschnappt. Der McLaren-Pilot brannte eine 1.09,954 Minuten in den 3,337 Kilometer Kurs im Fürstentum. Das ist die schnellste jemals gefahrene Zeit in Monaco.
Entsprechend war die Stimmung beim 25-Jährigen: "Das fühlt sich gut an nach den harten letzten Monaten. Ich bin sehr glücklich und werde das kurz genießen, dann lege ich aber den Fokus auf das Rennen morgen."
Keinerlei Freude verspürte dagegen Charles Leclerc. Der Monegasse war klarer Favorit vor der Qualifikation, doch die McLaren setzten am Ende auf zwei fliegende Runden mit dem letzten Reifensatz. So konnte Norris den Ferrari-Fahrer noch abfangen: "Die erste Runde war nicht so toll, da baust du aber Vertrauen auf für den zweiten Run. Natürlich bin ich frustriert. Von Platz zwei wird es schwer zu gewinnen."
Noch einen Platz schlechter qualifizierte sich Oscar Piastri (McLaren). Der WM-Leader war danach im Interview kurz angebunden. "Die erste Runde war gut, in der zweiten Runde hatte ich einen Fehler in der Hafenschikane. Es ist ein ziemlich schwieriges Wochenende bis jetzt."
Für Max Verstappen blieb nach einem schwierigen Qualifying nur der vierte Startplatz.
Verstappen profitiert von Hamilton-Strafe
Rang vier ging eigentlich an Lewis Hamilton im zweiten Ferrari. Der Rekordsieger der Formel 1 hatte in FP3 noch einen Unfall gebaut, das reparierte Auto war immerhin gut genug, um in die zweite Startreihe zu fahren. Doch wegen eines Aufhaltens von Max Verstappen muss der Engländer von P7 ins Rennen starten. Der Weltmeister profitierte davon und rückt von Rang fünf auf Platz vier vor. Dem Red-Bull-Star fehlten aber sieben Zehntelsekunden auf die Bestzeit von Norris. Es sieht so aus, als könne der Niederländer in Monaco nur Schadensbegrenzung betreiben.
Die positive Überraschung des Qualifyings war Isack Hadjar im Toro Rosso. Der Franzose klassifizierte sich auf dem sechsten Platz und ist im Grid Fünfter. Routinier Fernando Alonso rückt auf P6 vor (Aston Martin). Achter wurde Esteban Ocon im Haas. P9 holte Liam Lawson, der den zweiten Toro Rosso pilotiert. Die Top Ten komplettierte Alexander Albon im besten Williams.
George Russell rollte mit einem technischen Problem im Tunnel aus.
Mercedes-Desaster in Monaco
Einen schwarzen Quali-Samstag erlebte Mercedes. Die einstigen Formel-1-Dominatoren waren als Mitfavoriten vor dem Wochenende gehandelt worden, morgen starten George Russell und Andrea Kimi Antonelli von weit hinten in den Grand Prix. Russell rollte wegen eines Elektronik-Problems in Q2 bereits früh aus und sorgte für eine Unterbrechung der Session, Antonelli knallte in Q1 in die Leitplanke und verursachte ebenfalls eine rote Flagge. Der Italiener touchierte eingangs der Hafenschikane die Streckenbegrenzung und zerstörte seine Vorderradaufhängung. Die Ränge 14 und 15 sind nicht nach dem Geschmack der Silberpfeil-Chauffeure.
Nico Hülkenberg lag nach der Zeitenjagd vor beiden Mercedes. Der Deutsche qualifizierte sich in seinem Sauber auf dem 13. Platz. Mit etwas Glück und einer guten Strategie könnten die ersten Punkte seit dem Saisonauftakt in Melbourne für den Routinier drin sein.
Das Rennen am Sonntag (25.5) beginnt um 15 Uhr. In unserem Live-Ticker legen wir bereits um 14.30 Uhr los und halten Sie auf dem Laufenden. Weitere Hintergrundgeschichten finden Sie wie immer auf unserer Website.
