GP Miami 2023 - Training 1: Russell-Bestzeit, Hülk-Crash

Der Grand Prix von Aserbaidschan konnte die Action-Freunde unter den Formel-1-Fans nicht ganz zufriedenstellen. Da beginnt das Miami-Wochenende schon deutlich unterhaltsamer. Die Zuschauer auf den Tribünen bekamen bei Temperaturen von 30°C einige heiße Szenen geboten. Wenig Grip neben der Ideallinie sorgte immer wieder für kleinere und größere Ausrutscher.

Kurz nach der Halbzeit sorgte dann Nico Hülkenberg unfreiwillig für den spektakulärsten Moment der Session. Am Ausgang von Kurve zwei verlor der Rheinländer die Kontrolle über das Heck. Der 180°-Dreher wurde erst von der Bande gestoppt. Das Auto schlug mit der rechten Seite ein, wodurch die Aufhängungen beschädigt wurden. Der Pilot blieb zum Glück unverletzt.

Bis zu seinem Unfall hatte Hülkenberg eine sehr gute Vorstellung abgeliefert. Kurz reichte es sogar zur Bestzeit, bevor Max Verstappen die weichen Reifen aufschnallen ließ. Haas ist in Miami mit einem neuen Unterboden unterwegs, der einen echten Fortschritt verspricht. Er soll das Bouncing reduzieren und damit niedrigere Bodenfreiheiten ermöglichen.

Russell-Bestzeit kurz vor Schluss

In der Endabrechnung reichte es für Hülkenberg immerhin noch zu Rang neun. Die Schlussminuten der Session, als die Strecke den meisten Grip bot, nutzten viele Piloten, um auf Zeitenjagd zu gehen. Dabei sicherte sich etwas überraschend George Russell im Mercedes die Bestzeit. Der Brite umrundete die 5,412 Kilometer lange Strecke rund um das Hard Rock Stadium in 1.30.125 Minuten.

Lewis Hamilton machte 0,212 Sekunden dahinter die Silberpfeil-Doppelführung perfekt. Nach der Pleite in Baku scheint die Formkurve des Werksteams in Miami wieder deutlich nach oben zu zeigen. Russell konnte noch nicht einmal die ganze Session nutzen. Eine neue Lenkung musste nach wenigen Runden wieder ausgebaut und gegen das alte Modell ersetzt werden. Der Eingriff dauerte rund 15 Minuten.

Auch Charles Leclerc ging in den Schlussminuten mit weichen Reifen und wenig Sprit auf die Bahn und sicherte sich gut drei Zehntel hinter Russell den Bronze-Platz. Max Verstappen musste sich dahinter mit der vierten Position zufriedengeben. Der Weltmeister hatte sein Pulver schon früher in der Session verschossen, als noch nicht ganz so viel Gummi auf der Ideallinie lag.

Perez verpasst Top Ten

Alpine trat nach den Problemen in Baku auch wieder positiver in Erscheinung. Pierre Gasly landete hinter Carlos Sainz im zweiten Ferrari auf Rang sechs. Als ihm in der Highspeed-Kurve 6 am Ende der Session kurz das Heck ausbrach, musste der Franzose sein ganzes Können zeigen, um das Auto in der Auslaufzone wieder einzufangen und den Einschlag zu verhindern.

Die Plätze sieben und acht belegten die beiden Aston-Martin-Fahrer Fernando Alonso und Lance Stroll. Esteban Ocon rundete die Top Ten hinter dem bereits erwähnten Nico Hülkenberg ab. Baku-Sieger Sergio Perez blieb in der ersten Miami-Session blass. Der Mexikaner belegte nur den elften Rang. Ganz am Ende des Feldes fanden sich die beiden Miami-Neulinge Logan Sargeant und Nyck de Vries wieder.