Max Verstappen eilt in der Formel 1 von Sieg zu Sieg. In Mexiko gab es für den Doppel-Champion bereits zum 14. Mal in dieser Saison den größten Pokal. Das schaffte noch kein anderer Fahrer in der Geschichte der Königsklasse. Zuvor hatte sich der Holländer die Bestmarke noch mit Sebastian Vettel und Michael Schumacher geteilt, die jeweils Saisons mit 13 Siegen vorweisen können.
Die Fahrt zum Rekord wurde dem 25-Jährigen am Sonntag (30.10.) auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez einfacher gemacht als erwartet. Red Bull schnallte dem Pole-Setter am Start die weichen Reifen auf. Dank des Gripvorteils konnte Verstappen die Führung gegen die Medium-bereiften Verfolger in den beiden Mercedes durch die ersten Kurven locker verteidigen.
Im Silberpfeil-Lager hatte man vorher erwartet, dass der Soft-Gummi sehr schnell abbauen würde. Doch das bestätigte sich im Rennen nicht. Verstappen hielt bis zur 26. Runde durch, bevor er zum ersten und einzigen Boxenstopp abbog. Mit dem Medium-Reifen fuhr er im zweiten Stint mit ordentlichen Zeiten bis zum Ende durch und rollte schließlich mit komfortablen 15,1 Sekunden Vorsprung über die Linie.
"Es war heute sicher entscheidend am Start vorne zu bleiben", analysierte Verstappen anschließend. "Die Pace im Auto war wieder sehr gut. Ich musste nur ein wenig auf die Reifen aufpassen. Am Ende hat aber alles so funktioniert, wie wir es geplant haben."
Mercedes verpokert sich mit harten Reifen
Lewis Hamilton versuchte mit Medium-Reifen am Start den ersten Stint so weit wie möglich auszudehnen und dann mit frischeren Hards am Ende des Rennens anzugreifen. Doch die Taktik schlug fehl. Die harten Pirellis boten auf dem glatten Mexiko-Asphalt einfach nicht genug Grip. Hamilton hatte nie eine Chance, einen Angriff auf Verstappen zu wagen.
Um den dritten Platz auf dem Podium wurde da schon härter gefightet. Der auf Rang vier gestartete Sergio Perez schnappte sich den Mercedes von George Russell schon im ersten Kurvengeschlängel. Russell war im Zweikampf mit Hamilton etwas aus dem Tritt geraten und musste den Red Bull unter dem Jubel der Fans vor T4 passieren lassen.
Der dritte Platz des Lokalmatadors kam wegen eines langsamen Boxenstopps in Runde 24 kurz in Gefahr. Doch Mercedes konnte den Fauxpas nicht nutzen. Russell blieb im ersten Stint noch länger draußen als Hamilton und verlor auf den älteren Mediums viel Zeit, die er im Finale wegen der erwähnten Probleme mit den harten Reifen nicht mehr gutmachen konnte.
Ferrari abgeschlagen dritte Kraft
Perez wusste im Ziel nicht, ob er sich freuen oder ärgern sollte: "Ich habe alles gegeben. Leider habe ich mit dem schlechten Stopp die Undercut-Chance gegen Lewis vergeben. Ich wollte eigentlich mehr heute, aber am Ende ist ein Tag mit einem Podium immer ein guter Tag."
Weil Russell nichts mehr zu verlieren hatte, holte ihn Mercedes kurz vor dem Ende noch einmal an die Box, um mit dem Soft-Reifen den Bonus-Punkt für die schnellste Runde zu holen. Das Unternehmen gelang, was den Schaden aber nur leicht begrenzte.
Ferrari konnte nach einem schwachen Qualifying auch am Renntag von Mexiko nicht in den Kampf zwischen Mercedes und Red Bull eingreifen. Die roten Autos waren zwar auf der richtigen Strategie unterwegs, am Ende fehlte aber einfach die Pace. Carlos Sainz und Charles Leclerc rollten mit 58,1 Sekunden Rückstand abgeschlagen auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel.
Ricciardo geigt groß auf
Hinter den beiden Ferrari rollte Daniel Ricciardo auf Platz sieben über die Linie. Der McLaren-Pilot fuhr ein beherztes Rennen auf der Alternativ-Strategie Medium-Soft. Leider hatte sich der Australier beim Duell gegen Yuki Tsunoda zwischendurch etwas zu robust durchgesetzt. Beide Autos kollidierten, wodurch der Alpha Tauri von der Bahn rutschte und anschließend aufgeben musste. Für Ricciardo setzte es eine 10-Sekunden-Strafe.
Doch die Strafe stachelte den Australier nur noch mehr an. In den letzten Runden geigte der McLaren-Pilot mit den weichen Reifen groß auf, schnappte sich den Alfa Romeo von Valtteri Bottas und die beiden Alpine auf der Piste und fuhr genug Vorsprung heraus, um den siebten Platz auch nach der Strafe zu halten. Als doppelte Belohnung gab es auch noch den Titel "Fahrer des Tages" von den Fans.
Zwischendurch sah es lange nach einer fetten Punkteausbeute für Alpine aus. Doch erst musste man Ricciardo ziehen lassen, dann fiel auch noch Fernando Alonso fünf Runden vor dem Ende mit einem Motorschaden aus. Esteban Ocon konnte sich auf Rang acht gerade noch vor dem zweiten McLaren von Lando Norris halten. Alpine büßte insgesamt aber vier Punkte auf die Papaya-Konkurrenz ein. Der letzte WM-Punkt ging an Valtteri Bottas, der nach Startplatz sechs sicher auf ein besseres Ergebnis gehofft hatte.
Keine Punkte für Vettel und Schumi
Für die deutschen Piloten gab es beim drittletzten Grand Prix der Saison gat nichts Zählbares. Sebastian Vettel probierte es mit einem ultralangen ersten Stint auf Soft-Reifen, der ihn aber auch nicht entscheidend nach vorne brachte. Nach starken Ergebnissen in den Rennen zuvor blieb am Ende nur Platz 14 für den Aston-Piloten.
Auch Mick Schumacher ging am Sonntag leer aus. Die Haas zeigten wie erwartet keine konkurrenzfähige Pace. Für Schumacher ging es vor allem darum, Teamkollege Kevin Magnussen zu schlagen, was ihm auf Rang 16 auch gelang.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand |
1. Max Verstappen | Red Bull | 1:38:36.729 h |
2. Lewis Hamilton | Mercedes | + 15.186 s |
3. Sergio Perez | Red Bull | + 18.097 s |
4. George Russell | Mercedes | + 49.431 s |
5. Carlos Sainz | Ferrari | + 58.123 s |
6. Charles Leclerc | Ferrari | + 68.774 s |
7. Daniel Ricciardo | McLaren | + 1 Runde |
8. Esteban Ocon | Alpine | + 1 Runde |
9. Lando Norris | McLaren | + 1 Runde |
10. Valtteri Bottas | Alfa Romeo | + 1 Runde |
11. Pierre Gasly | Alpha Tauri | + 1 Runde |
12. Alexander Albon | Williams | + 1 Runde |
13. Zhou Guanyu | Alfa Romeo | + 1 Runde |
14. Sebastian Vettel | Aston Martin | + 1 Runde |
15. Lance Stroll | Aston Martin | + 1 Runde |
16. Mick Schumacher | Haas | + 1 Runde |
17. Kevin Magnussen | Haas | + 1 Runde |
18. Nicholas Latifi | Williams | + 2 Runden |
19. Fernando Alonso | Alpine | Ausfall |
20. Yuki Tsunoda | Alpha Tauri | Ausfall |