Nach dem Chaos zum Auftakt in Las Vegas kehrte zum Start in den Qualifying-Freitag endlich etwas Ruhe ein. Das dritte Freie Training im Zockerparadies ging ohne größere Dramen über die Bühne. Nur Alex Albon sorgte für Arbeit für die Rennleitung. Fünf Minuten vor Ablauf der Uhr zog der Thailänder die Bande in Kurve 5 in seine Ideallinie mit ein.
Der Einschlag war so heftig, dass die Aufhängungen auf der linken Seiten beschädigt wurden. Wenige Kurven später löste sich dann auch noch das linke Hinterrad vom Auto. Albon blieb nichts anderes übrig, als seinen Dienstwagen auf der langen Strip-Geraden abzustellen, was die Streckenposten veranlasste, die roten Flaggen zu schwenken. Weil nicht mehr genug Zeit für die Bergung blieb, pfiffen die Schiedsrichter die Session ganz ab.
Ferrari muss Zeitenjagd abbrechen
Viele Piloten wurden durch das verfrühte Ende in ihrer Zeitenjagd gebremst. Ferrari konnte die Quali-Simulationen gar nicht abschließen. Charles Leclerc und Carlos Sainz wurden somit auf den Plätzen 16 und 17 deutlich unter Wert geschlagen. Beiden fehlen vor dem Qualifying wichtige Daten zum Verhalten des Autos mit wenig Sprit und frischen Reifen.
Von der Spitze des Klassements grüßte etwas überraschend George Russell. Mercedes hatte am Vortag noch auf schnelle Runden verzichtet. Mit der FP3-Bestzeit gab das Werksteam nun eine echte Duftmarke ab. Sie kam erst im dritten Anlauf zustande. Das verdeutlicht, dass der Reifenverschleiß gering und der Gripzuwachs auf der Piste enorm ist. Mit jeder Minute verbesserten sich die Bedingungen spürbar.
Piastri und Sargeant jagen Russell
Oscar Piastri absolvierte seinen schnellen Run ein paar Minuten vor dem Abpfiff und schob sich auf Rang zwei. Mit einem McLaren in der Spitzengruppe hatte man nicht unbedingt gerechnet. Der Papaya-Renner baut auf dem schnellen Stadtkurs zu viel Luftwiderstand auf. Erwartet waren eher Plätze im Mittelfeld, wie von Lando Norris, der sich auf P11 einreihte.
Auch Logan Sargeant ließ sein Talent aufblitzen. Der Rookie nutzte die besten Bedingungen kurz vor dem vorzeitigen Abbruch und sicherte sich den dritten Platz. Auf der anderen Seite müssen wir aber auch erwähnen, dass der Youngster mit einigen Fahrfehlern auffiel, die aber im Gegensatz zu seinem Teamkollegen alle glimpflich ausgingen.
Einen Fahrfehler leistete sich auch Max Verstappen bei seiner Quali-Simulation. Ein Verbremser in Kurve 14 führte dazu, dass der Weltmeister den ersten Anlauf abbrechen musste. Im zweiten Versuch ging es nur auf Position vier. Der Rückstand fiel mit einer halben Sekunde relativ groß aus, ist aber wohl nicht ganz repräsentativ.
Bunt gemischtes Klassement
Direkt hinter Verstappen sicherte sich Teamkollege Sergio Perez den fünften Platz. Albons beste Runde kurz vor seinem Crash führte den ehemaligen Red-Bull-Piloten auf Rang sechs. Im hinteren Teil der Top Ten ging es mit Fernando Alonso auf Sieben, Lewis Hamilton auf Acht, Valtteri Bottas auf Neun und Kevin Magnussen auf der Zehn bunt durchgemischt weiter.
Nico Hülkenberg fand sich in der Endabrechnung auf Rang 12 wieder. Er muss im Qualifying sicher hart kämpfen, um den Einzug in das Q3-Segment zu schaffen. Insgesamt können sich die Fans auf viel Action im Qualifying freuen. Weil im Rennen nur wenige Überholmanöver erwartet werden, ist der Kampf um die besten Startplätze extrem wichtig. Das bunt durchgemischte Klassement in der Generalprobe lässt noch viele Fragen offen.
Fahrer | Team | Zeit | Abstand | Runden |
1. George Russell | Mercedes | 1:34.093 | 23 | |
2. Oscar Piastri | McLaren | 1:34.491 | + 0.398 s | 20 |
3. Logan Sargeant | Williams | 1:34.645 | + 0.552 s | 17 |
4. Max Verstappen | Red Bull | 1:34.653 | + 0.560 s | 14 |
5. Sergio Perez | Red Bull | 1:34.706 | + 0.613 s | 13 |
6. Alexander Albon | Williams | 1:34.726 | + 0.633 s | 14 |
7. Fernando Alonso | Aston Martin | 1:34.788 | + 0.695 s | 18 |
8. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:34.853 | + 0.760 s | 24 |
9. Valtteri Bottas | Alfa Romeo | 1:34.908 | + 0.815 s | 18 |
10. Kevin Magnussen | Haas | 1:35.067 | + 0.974 s | 18 |
11. Lando Norris | McLaren | 1:35.089 | + 0.996 s | 17 |
12. Nico Hülkenberg | Haas | 1:35.112 | + 1.019 s | 17 |
13. Lance Stroll | Aston Martin | 1:35.253 | + 1.160 s | 20 |
14. Esteban Ocon | Alpine | 1:35.297 | + 1.204 s | 15 |
15. Zhou Guanyu | Alfa Romeo | 1:35.881 | + 1.788 s | 15 |
16. Charles Leclerc | Ferrari | 1:35.908 | + 1.815 s | 22 |
17. Carlos Sainz | Ferrari | 1:35.939 | + 1.846 s | 21 |
18. Yuki Tsunoda | Alpha Tauri | 1:36.087 | + 1.994 s | 15 |
19. Pierre Gasly | Alpine | 1:36.485 | + 2.392 s | 12 |
20. Daniel Ricciardo | Alpha Tauri | 1:37.778 | + 3.685 s | 15 |