GP Katar - Ergebnis Qualifikation: Verstappen-Pole

An einem Tag, an dem es leicht war, Fehler zu machen, zeigte Max Verstappen eine fast makellose Leistung. Der Lohn war die 30. Pole Position seiner Karriere. Wer dachte, dass es der Red-Bull-Pilot etwas ruhiger angehen lässt, wo es nun in Katar um die vorzeitige Titelverteidigung geht, der sah sich schon am Freitag (6.10.) getäuscht.

Nur in seinem allerletzten Run in der Q3-Session übertrieb es Verstappen etwas. Der kleine Rutscher neben die Piste hatte aber keine negativen Konsequenzen. Der erste Anlauf war gut genug, um sich für das Rennen am Sonntag den besten Startplatz zu sichern. "Das ist ein toller Start in das Wochenende", freute sich der Dominator. "Der neue Asphalt hier macht es uns nicht einfach. Wenn man es etwas übertreibt, geht sofort das Heck weg."

An den WM-Titel, den Verstappen schon im Sprint am Samstag klarmachen kann, wollte der Red-Bull-Pilot gar nicht denken. "Mir geht es hier vor allem darum, das Rennen zu gewinnen. Es wird nicht einfach, die Reifen ins richtige Fenster zu bringen. Mit der Pole Position haben wir aber schon mal eine gute Ausgangsposition. Das war ein guter Tag für uns."

Beide McLaren mit Track-Limit-Verstößen

Zunächst schien es, als würde Lando Norris das Ticket für den zweiten Platz in der ersten Reihe buchen. Doch vier Minuten nach der karierten Flagge strichen die FIA-Schiedsrichter dem Briten die schnellste Runde. Weil Norris auch schon bei seinem ersten Run zu weit draußen war, stand der McLaren-Fahrer im Q3 komplett ohne Zeit da. Das bedeutete den zehnten Startplatz.

George Russell rutschte damit auf Rang zwei nach vorne. Der Rückstand des Mercedes-Piloten auf Verstappen betrug allerdings schon fast eine halbe Sekunde. "Max und Red Bull fahren in einer eigenen Liga. Auch McLaren ist hier sehr stark. Für uns geht es vor allem darum, den zweiten Platz in der Teamwertung gegen Ferrari zu verteidigen. Darauf liegt unser Fokus", erklärte Russell.

Da wusste der Engländer aber noch nicht, dass auch Oscar Piastri im zweiten McLaren die schnellste Zeit gestrichen bekommt. Der Australier fiel damit nachträglich vom dritten Startplatz auf Rang sechs zurück. In diesem Fall hieß der erste Profiteur Lewis Hamilton. Damit starten zwei Mercedes am Sonntag aus den Top 3. Der Brite teilt sich die zweite Reihe mit Fernando Alonso. Der Spanier musste für Aston Martin mal wieder die Kohlen aus dem Feuer holen.

Sainz und Perez raus im Q2

Der erste Ferrari steht am Sonntag nur in der dritten Reihe. Charles Leclerc profitierte wie Hamilton und Alonso von dem Piastri-Pech. Trotzdem muss Ferrari im Rennen ein kleines Wunder vollbringen, wenn man Mercedes im Kampf um Platz zwei im Konstrukteurspokal weiter Punkte abnehmen will. Teamkollege Carlos Sainz landete nur auf Rang 12 und muss am Sonntag Schadensbegrenzung betreiben.

Hinter Piastri starten die beiden Alpine-Piloten geschlossen aus der vierten Reihe. Pierre Gasly gewann das Duell gegen Esteban Ocon und sicherte sich damit Rang sieben. Mit Valtteri Bottas schaffte es überraschend auch ein Alfa-Romeo-Pilot in die Top Ten. Weil Norris wie erwähnt am Ende ohne Zeit dastand, darf der Finne immerhin von Rang neun losfahren.

Ein Track-Limit-Drama erlebte auch Sergio Perez im zweiten Red Bull. Dem Mexikaner wurde die schnellste Runde in der Q2-Session gestrichen. Nach den Enttäuschungen von Singapur und Suzuka scheint die Pleiteserie für ihn in Katar weiterzugehen. So langsam droht sogar der zweite Platz in der Fahrerwertung in Gefahr zu geraten. Von Startplatz 13 scheint Perez weiter an Boden auf Hamilton zu verlieren.

Für Nico Hülkenberg gab es im Qualifying auch nichts zu feiern. Der Rheinländer gewann zwar das Haas-Duell gegen Teamkollege Kevin Magnussen. Von Startplatz 15 liegen WM-Punkte am Sonntag aber in weiter Ferne. Lance Stroll fiel auf P17 schon in der ersten Runde durch den Rost. Der Kanadier ließ seinem Frust freien Lauf und schubste in der Garage seinen Trainer, der ihn eigentlich nur beruhigen wollte. Bei den Interviews gab sich Stroll anschließend patzig und einsilbig.