GP Japan 2023 - Training 2: Verstappen Tagesbestzeit

Bei Red Bull ist die Welt wieder in Ordnung. Nur fünf Tage nach der krachenden Niederlage beim Nachtrennen in Singapur scheint das alte Kräfteverhältnis direkt wieder hergestellt. Max Verstappen sicherte sich relativ entspannt die ersten beiden Bestzeiten des Suzuka-Wochenendes.

Für die 18 Kurven auf dem 5,807 Kilometer langen Traditionskurs benötigte der Holländer in der zweiten Session nur 1:30.688 Minuten. Am nächsten dran an diese Zeit kam Charles Leclerc, der am Ende einen Rückstand von gut drei Zehnteln aufwies. Weil der Faktor "Track-Evolution" in Suzuka relativ stark ins Gewicht fällt, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass Verstappen seine Quali-Simulation ein paar Minuten nach dem Ferrari abspulte.

Aber auch auf den Longruns am Ende der Session schien der Red Bull mit der Startnummer 1 in einer eigenen Liga zu fahren. "Das Auto hat sich von Anfang an gut angefühlt – egal ob auf kurzen oder längeren Runs", freute sich der Tabellenführer. Der Reifenverschleiß fiel bei Asphalttemperaturen von 40 °C insgesamt relativ hoch aus. Viele Piloten schimpften nach den Dauerläufen über den stark abbauenden Grip.

Im Vergleich mit Verstappen lief beim zweiten Red Bull noch nicht viel zusammen. In der ersten Session konnte der große Rückstand von Sergio Perez noch mit einem suboptimalen Setup erklärt werden. Nachdem auch in der zweiten Übungseinheit mehr als eine Sekunde fehlte, muss man sich etwas Sorgen um den Mexikaner machen.

Kampf um Platz zwei

Es scheint, als kämpfe Perez mit dem Rest der Formel-1-Welt nur um die weiteren Plätze hinter Verstappen. Im Verfolgerfeld machte neben dem bereits erwähnten Leclerc auch noch Lando Norris eine gute Figur. Die McLaren-Speerspitze reihte sich mit viereinhalb Zehnteln Rückstand auf Rang drei ein. Eine weitere Zehntel dahinter folgte mit Singapur-Sieger Carlos Sainz der zweite Ferrari.

Bei Mercedes gibt es wie bei Red Bull ein zweigeteiltes Bild. George Russell konnte den Zeitverlust (+0,640s) auf Rang fünf einigermaßen in Grenzen halten. Lewis Hamilton brachte nach Balance-Problemen in der ersten Session auch am Nachmittag keine schnelle Runde zusammen. Der Rekordsieger landete mit mehr als einer Sekunde Rückstand nur auf Rang 14.

Fernando Alonso setzte in beiden Sessions am Freitag die sechstschnellste Zeit. Lance Stroll im zweiten Aston Martin konnte die Pace seines Teamkollegen nicht ganz mitgehen. Bei seinem Comeback nach dem heftigen Crash in Singapur landete der Kanadier auf Rang 11.

Gasly-Crash zum Abschluss

Ein ähnliches Bild sehen wir auch bei Williams. Alex Albon holte mal wieder alles aus dem blauen Auto raus und wurde Siebter. Logan Sargeant im Schwesterauto fand sich mit 1,6 Sekunden Rückstand ganz am Ende des Feldes wieder. Mittendrin im Mittelfeld landete Nico Hülkenberg. Der 13. Platz des Rheinländers deutete schon an, dass die flüssige Strecke in Suzuka dem Haas nicht so gut schmeckt wie der Stadtkurs in Singapur.

Für den spektakulären Höhepunkt einer ansonsten eher actionarmen Session sorgte Pierre Gasly kurz vor dem Abpfiff. Der Franzose war in der zweiten Degner-Kurve etwas zu schnell unterwegs, rödelte durchs Kiesbett und blieb dann mit dem linken Vorderrad an der Bande hängen. Dabei knickte der Frontflügel und die linke Vorderradaufhängung ab. Auf die Mechaniker warten damit Überstunden.