Nach dem Grand Prix von Singapur hat sich die ganze Formel-1-Welt gefragt, ob Red Bull nachhaltig aus der Spur gerät, oder ob die Klatsche beim Nachtrennen nur eine Eintagsfliege war. Offenbar wollte man beim Weltmeisterteam gar keine Diskussionen aufkommen lassen. Schon im ersten Training zum Japan-Grand-Prix sorgte Max Verstappen für klare Verhältnisse.
Mit einem frischen Motor im Heck und der aktuellsten Unterboden-Version, die in Singapur frühzeitig aussortiert wurde, drehte der Holländer die schnellste Runde der Auftaktsession. Mit Soft-Reifen brauchte Verstappen 1:31,647 Minuten für die 18 Kurven des markanten Achter-Layouts. An diese Zeit kam niemand auch nur annähernd heran.
Der erste Verfolger von Verstappen hieß Carlos Sainz. Dem Singapur-Sieger fehlten am Ende mehr als sechs Zehntel. Auch McLaren reiste mit Hoffnungen auf einen der Pokale, die das Red-Bull-Duo der Konkurrenz übrig lässt, nach Japan. Lando Norris im schnelleren der Papaya-Renner reihte sich mit siebeneinhalb Zehnteln Rückstand auf der dritten Position ein.
Tsunoda macht Fans happy
Leclerc auf Rang vier lag bereits fast eine Sekunde von der Spitze entfernt. Der Monegasse war im ersten Training mit einer neuen Unterboden-Version unterwegs. Sainz fuhr mit der alten Variante drei Zehntel schneller. Die Ingenieure müssen nun mit Hilfe der Daten aufdröseln, ob das Upgrade funktioniert oder wieder eingepackt wird.
Überraschend weit vorne reihte sich Yuki Tsunoda ein. Zur Freude der Fans auf den Tribünen ließ sich der Lokalmatador die fünftschnellste Zeit notieren. Auch Teamkollege Liam Lawson, der die Strecke in Suzuka von seinen Einsätzen in der Super Formula Serie kennt, schaffte es auf Rang neun in die obere Tabellenhälfte.
Die beiden Aston Martin landeten ebenfalls beide in den Top Ten. Nach der Pleite von Singapur deutete Fernando Alonso auf Rang sechs an, dass es jetzt wieder aufwärts geht. Lance Stroll musste das Nachtrennen nach seinem Qualifying aussetzen. Bei seinem Comeback ins Cockpit landete der Kanadier auf dem zehnten Platz.
Mercedes verzichtet auf Soft-Runs
Alex Albon auf Position acht meldete ebenfalls Ansprüche auf WM-Punkte an. Die fließende Strecke in Suzuka dürfte dem Williams wieder besser liegen als der winklige Stadtkurs in Singapur. Das Gegenteil gilt für den Haas. Nico Hülkenberg im schnelleren der beiden US-Renner beendete die Session auf Platz 14.
Ganz aussagekräftig war das Klassement der ersten Übungseinheit aber noch nicht. Abgesehen von den unterschiedlichen Grip-Bedingungen auf der noch rutschigen Strecke, den verschiedenen Spritmengen und Motor-Settings, gab es auch an der Reifenfront viel Varianz. Pirelli erschwerte die Analyse der Zeiten mit einem Test von neuen Prototypen-Reifen der Medium-Mischung noch zusätzlich.
Mercedes und Alfa Romeo ließen die Finger ganz von den Soft-Gummis und fanden sich entsprechend auf Plätzen in der zweiten Hälfte der Tabelle wieder. Auch Sergio Perez konnte das Tempo von Teamkollege Verstappen nicht mitgehen. Er wurde nur Elfter. Nach Informationen von auto motor und sport fuhr der Mexikaner ein anderes mechanisches Setup und eine ältere Unterboden-Version als Verstappen.
Fahrer | Team | Zeit | Abstand | Runden |
1. Max Verstappen | Red Bull | 1:31.647 | 25 | |
2. Carlos Sainz | Ferrari | 1:32.273 | + 0.626 s | 24 |
3. Lando Norris | McLaren | 1:32.392 | + 0.745 s | 24 |
4. Charles Leclerc | Ferrari | 1:32.574 | + 0.927 s | 25 |
5. Yuki Tsunoda | Alpha Tauri | 1:32.597 | + 0.950 s | 21 |
6. Fernando Alonso | Aston Martin | 1:32.650 | + 1.003 s | 23 |
7. Oscar Piastri | McLaren | 1:32.713 | + 1.066 s | 26 |
8. Alexander Albon | Williams | 1:32.991 | + 1.344 s | 24 |
9. Liam Lawson | Alpha Tauri | 1:33.005 | + 1.358 s | 28 |
10. Lance Stroll | Aston Martin | 1:33.040 | + 1.393 s | 17 |
11. Sergio Perez | Red Bull | 1:33.043 | + 1.396 s | 25 |
12. Pierre Gasly | Alpine | 1:33.129 | + 1.482 s | 23 |
13. George Russell | Mercedes | 1:33.310 | + 1.663 s | 24 |
14. Nico Hülkenberg | Haas | 1:33.448 | + 1.801 s | 24 |
15. Esteban Ocon | Alpine | 1:33.516 | + 1.869 s | 22 |
16. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:33.699 | + 2.052 s | 22 |
17. Valtteri Bottas | Alfa Romeo | 1:33.860 | + 2.213 s | 24 |
18. Kevin Magnussen | Haas | 1:33.975 | + 2.328 s | 23 |
19. Logan Sargeant | Williams | 1:34.212 | + 2.565 s | 27 |
20. Zhou Guanyu | Alfa Romeo | 1:34.831 | + 3.184 s | 23 |