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GP Japan 2022 - Ergebnis Rennen
Verstappen Weltmeister, Drama um Gasly

GP Japan 2022

Max Verstappen gewinnt den verregneten GP Japan und ist Weltmeister. Mit ihm auf dem Podest landeten Sergio Perez und Charles Leclerc, der nachträglich bestraft wurde. Die Formel 1 entging in Suzuka einer Katastrophe. Nach einem Unfall in der ersten Runde wäre Pierre Gasly beinahe mit einem Bergekran auf der Rennstrecke kollidiert.

Safety Car - GP Japan 2022 - Suzuka
Foto: Motorsport Images

Es war der zweite Matchball für Max Verstappen innerhalb einer Woche. Dieses Mal standen seine Chancen wesentlich besser als zuletzt in Singapur, sich vorzeitig mit dem zweiten Titelgewinn in der Formel 1 zu beschenken. Er musste beim GP Japan acht Punkte mehr holen als Verfolger Charles Leclerc und deren sechs mehr als Teamkollege Sergio Perez. Doch das Wetter schien dem WM-Führenden einen Strich durch die Rechnung zu machen.

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Das Rennen dauerte nur 28 und nicht 53 Runden. Und dennoch vergab die Formel 1 volle Punkte. Damit ist Verstappen der neue, alte Weltmeister der Königsklasse. Red Bull feierte ihn. Der Niederländer errang den nächsten WM-Pokal mit Stil. Er gewann seinen zwölften Grand Prix der Saison und den ersten überhaupt in Suzuka – unter schwierigen Bedingungen. Das Podest vervollständigten Teamkollege Perez und Leclerc, der aufgrund einer Strafe zurückfiel.

Regen sorgt für Chaos

Wie am Trainingsfreitag regnete es in Suzuka. Die nasse Piste erforderte einen Start auf den profilierten Pirellis. Das Feld entschied sich geschlossen für die Intermediates. 19 Fahrer begannen auf einem frischen Satz. Nur Lewis Hamilton scherte aus. Er startete auf einer gebrauchten Garnitur.

Charles Leclerc erwischte den besseren Start als der Pole-Setter und schien eigentlich schon die Führung zu übernehmen. Der Ferrari war auf der Innenspur, doch Verstappen zog mit einem starken Manöver auf der Außenspur mit – und hielt die Spitzenposition. Dahinter folgte Sergio Perez.

Das erste rote Auto war bereits nach einer halben Runde draußen. Carlos Sainz büßte am Start eine Position ein. Auf dem Weg zu Kurve 12 schwamm sein Ferrari auf. Durch das Aquaplaning segelte der Ferrari in die Reifenstapel. Das Auto mit der Startnummer 55 wurde durch den Einschlag ziemlich zerfleddert.

Pierre Gasly - Alpha Tauri - GP Japan 2022 - Suzuka
Motorsport Images
Pierre Gasly sammelte erst ein Wrackteil auf, dann raste er knapp an einem Bergekran vorbei.

Unfassbare Szene um Gasly

Die Rennleitung schickte erst das Safety Car raus und entschied sich in der zweiten Runde für einen Abbruch. Die Reifenstapel mussten nach dem Sainz-Einschlag gerichtet werden. Und der Regen legte an Intensität zu. Angeführt von Verstappen rollte das Formel-1-Feld in die Boxenstraße, um sich dort auf einen möglichen Neustart vorzubereiten.

Da sprachen die Fans und das Fahrerlager nur noch über einen Vorfall, der zu einem großen Unglück hätte führen können. Die Formel 1 schlitterte in Suzuka um ein Haar an einer Tragödie vorbei. Acht Jahre nach dem tödlichen Unfall von Jules Bianchi, der in einen Bergekran gekracht war, und seinen schweren Verletzung im Juli 2015 erlag.

Es ging um eine unfassbare Szene aus der zweiten Rennrunde. Pierre Gasly war nach unerlaubtem Umbau seines Autos unter Parc fermé aus der Boxengasse losgefahren. Der Franzose rannte seinen Kollegen hinterher und sammelte in der ersten Runde ein Wrackteil der Streckenbegrenzung auf, das sich nach dem Unfall von Sainz gelöst hatte. Das Teil verklemmte sich im Frontflügel. Der Alpha-Tauri-Pilot war gezwungen, sich eine neue Nase bei seinen Mechanikern abzuholen.

Gasly am Bergekran vorbei

Als er in der zweiten Runde auf halbem Weg zur Löffelkurve war, tauchte auf seiner linken Seite ein Bergetraktor auf, der entgegen der Fahrtrichtung fuhr. Gasly war am Funk hörbar aufgebracht. Er schimpfte über die Rennleitung. "Ich hätte mich umbringen können." Der zukünftige Alpine-Pilot muss sich allerdings auch an die eigene Nase fassen. Das Rennen war bereits durch das Safety Car neutralisiert. Gasly musste also ohnehin schon langsamer fahren.

Praktisch in dem Moment, wo er auf den Bergekran traf, wurde der Grand Prix mit roter Flagge abgebrochen. Gasly lupfte sofort das Gas. Danach trat er es wieder stärker. Die Sportkommissare untersuchen den Vorfall. In Dokument 43 zum GP Japan offenbaren sie, dass Gasly die Runde unter Rot nach der Unfallstelle mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h zu Ende fuhr.

Der 26-jährige Franzose musste nach dem Rennen bei den Sportkommissaren vorsprechen. Sie entschieden sich, gegen Gasly eine Strafe von 20 Sekunden auszusprechen. Die Rennleitung wiederum muss sich den Vorwurf gefallen lassen, warum überhaupt ein Bergekran auf der Strecke ist, solange das Safety Car noch nicht alle Fahrzeuge hinter sich versammelt hat. Offenbar wurde Nachzügler Gasly übersehen.

Rote Flagge - GP Japan 2022 - Suzuka
xpb
Fast zwei Stunden unterbrach die Rennleitung den GP Japan.

Unterbrechung von zwei Stunden

Fast zwei Stunden wartete die Formel 1, den GP Japan noch einmal aufzunehmen. Das Wetter besserte sich am späten Nachmittag tatsächlich, so dass die 94.000 Fans auf den Tribünen tatsächlich noch mehr Action erlebten. Es wurde ein Rennen gegen die Uhr. Die volle GP-Distanz konnte natürlich nicht mehr bestritten werden.

Drei Runden lang rollte das Feld hinter dem Safety Car her. Dann ging es endlich weiter. Die Rennleitung schrieb vor, dass alle Autos auf den Full Wets losfahren mussten. Doch schon früh stellte sich heraus, dass die Intermediates besser geeignet waren für diese Verhältnisse. Verstappen verteidigte den Spitzenplatz mühelos. Leclerc verhungerte in seiner Gischt.

Beide fuhren nacheinander in der siebten Runde in die Box, um auf Inters zu tauschen. An der Reihenfolge änderte sich nichts. Am Kräfteverhältnis auch nicht. In der Qualifikation auf einer trockenen Fahrbahn hatten Red Bull und Ferrari nur wenige Tausendstel getrennt. Über eine längere Distanz und auf nasser Fahrbahn waren beide Autos um Welten auseinander.

Verstappen brauste unwiderstehlich davon. Der Ferrari nahm wieder mal die Reifen zu hart heran. Leclerc musste sich in den Schlussminuten den Attacken von Perez erwehren. Der Ferrari-Pilot verteidigte sich lange mit Können und rollte als zweiter Fahrer über den Zielstrich. Im letzten Umlauf (28. Runde) wurde es aber ganz eng. Leclerc kürzte die Zielschikane ab. Perez maulte am Funk. Die Sportkommissare urteilten schnell. Sie brummten Leclerc eine Strafe von fünf Sekunden auf, was ihn hinter den zweiten Red Bull warf.

Ocon vor Hamilton

Mercedes schwächelte am Samstag stärker als man es zuvor angenommen hatte. Die Silberpfeile waren mit einem großen Heckflügel bestückt, um in den Kurven mithalten zu können. Dafür verlor man massiv auf den Geraden. Die Ingenieure bezifferten den Verlust auf rund sieben Zehntelsekunden pro Runde. Im Rennen sollte der große Flügel helfen, weil er mehr Abtrieb spendet. Besonders im Regen.

Doch Lewis Hamilton hatte Esteban Ocon vor der Nase. Und der Franzose machte sich in seinem Alpine breit wie ein Lastwagen. Die Spitzengruppe flüchtete indes, so dass Mercedes nur noch um den vierten Platz fuhr. Doch der siebenmalige Titelträger fand einfach keinen Weg vorbei. Ocon ließ sich von Hamilton nicht aus der Ruhe bringen. Er rundete ein starkes Rennwochenende mit einem Topergebnis ab.

Der zweite Mercedes-Fahrer sah die Zielflagge als Achter. George Russell hatte Pech, beim Boxenstopp hinter dem Teamkollegen anstehen zu müssen. Das kostete ihn wertvolle Zeit und warf ihn zwischendrin aus den Punkterängen. Dort kämpfte sich der 24-jährige Engländer mit einigen sehenswerten Manövern wieder hinein.

Sebastian Vettel - Aston Martin - GP Japan 2022 - Suzuka
xpb
Aus dem Kiesbett in die WM-Punkte: Sebastian Vettel.

Vettel in Punkten

Sebastian Vettel hatte Pech beim ersten Start und Glück, dass das Rennen abgebrochen wurde. Er war zunächst mit Fernando Alonso vor der ersten Kurve zusammengerauscht. Den Aston Martin kegelte es ins Kiesbett. Der Neustart spielte dem viermaligen Suzuka-Sieger eine zweite Chance zu. Vettel und seine Mannschaft nutzten sie. Er wechselte gemeinsam mit Nicholas Latifi als erster Fahrer auf die Intermediates und kletterte dadurch um mehrere Positionen.

Die Zielflagge nahm der Heppenheimer als Sechster vor Fernando Alonso im zweiten Alpine entgegen. Die letzten Punkte ergatterten Nicholas Latifi im Williams als Neunter und Lando Norris im McLaren.

Der zweite deutsche Fahrer pokerte in die entgegengesetzte Richtung. Und scheiterte mit seinem Unterfangen. Mick Schumacher blieb am längsten mit den Full Wets auf der Bahn, was ihn für den Moment sogar bis auf einen virtuellen Podestplatz vorspülte. Den konnte der Haas-Pilot allerdings nicht halten. Team und Fahrer hofften vergebens auf ein Safety Car. Es kam nicht mehr. So purzelte Schumacher nach seinem Boxenstopp aus den Punkterängen.

GP Japan 2022: Ergebnis Rennen

Fahrer

Team

Zeit/Rückstand

1. Max Verstappen

Red Bull

3:01:44.004 h

2. Sergio Perez

Red Bull

+ 27.066 s

3. Charles Leclerc*

Ferrari

+ 31.763 s

4. Esteban Ocon

Alpine

+ 39.685 s

5. Lewis Hamilton

Mercedes

+ 40.326 s

6. Sebastian Vettel

Aston Martin

+ 46.358 s

7. Fernando Alonso

Alpine

+ 46.369 s

8. George Russell

Mercedes

+ 47.661 s

9. Nicholas Latifi

Williams

+ 70.143 s

10. Lando Norris

McLaren

+ 70.782 s

11. Daniel Ricciardo

McLaren

+ 72.877 s

12. Lance Stroll

Aston Martin

+ 73.904 s

13. Yuki Tsunoda

Alpha Tauri

+ 75.599 s

14. Kevin Magnussen

Haas

+ 86.016 s

15. Valtteri Bottas

Alfa Romeo

+ 86.496 s

16. Zhou Guanyu

Alfa Romeo

+ 87.043 s

17. Mick Schumacher

Haas

+ 92.523 s

18. Pierre Gasly*

Alpha Tauri

+ 108.091 s

19. Carlos Sainz

Ferrari

Ausfall

20. Alexander Albon

Williams

Ausfall

* Strafe: +5 Sekunden

** Strafe: +20 Sekunden

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