MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"30480763","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"30480763","configName":"ads.vgWort"}

Unterboden kostet Verstappen Zeit
Horner wird zum Hamilton-Fan

GP Großbritannien 2024

Max Verstappens Hoffnungen auf die Pole-Position zerplatzten in Copse Corner. Ein Ausrutscher ins Kiesbett beschädigte den Unterboden und kostete massiv Zeit. Nach Aussage der Teamleitung hätte es auch so wahrscheinlich nicht gereicht.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - Silverstone - GP England - 6. Juli 2024
Foto: Red Bull

Copse Corner brachte Red Bull kein Glück. Innerhalb von zehn Minuten entschied sich in der 280 km/h schnellen Rechtskurve das Schicksal des Weltmeister-Teams. Die Strecke war gerade weit genug abgetrocknet, dass die Fahrer ihre Intermediates gegen Slicks eintauschten. Doch in der schnellsten Kurve von Silverstone lauerten noch feuchte Flecken. Zuerst segelte Sergio Perez in Copse von der Bahn und grub sich so tief im Kiesbett ein, dass er nicht mehr rauskam.

Unsere Highlights

Als das Q1 nach zehn Minuten wieder angepfiffen wurde, erwischte es an der gleichen Stelle Max Verstappen. Der Weltmeister zirkelte seinen Red Bull durch das Kiesbett und rettete sich auf den äußeren Asphaltstreifen. Er konnte weiterfahren, doch zu einem hohen Preis. "Der Unterboden war über die gesamte Länge in Mitleidenschaft gezogen worden", berichtete Teamchef Christian Horner.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - Silverstone - GP England - 6. Juli 2024
xpb

Max Verstappen qualifizierte sich mit beschädigtem Unterboden auf Rang vier.

Platz vier trotz Fehler und Schaden

Der Schaden kostete massiv Zeit. "Am Anfang hatten wir 100 Punkte weniger Abtrieb. Nach ein paar Reparaturen waren es immer noch 20", berichtete Sportchef Helmut Marko. Die Red-Bull-Mechaniker vollbrachten eine Meisterleistung. "Sie hatten zwei Mal fünf Minuten Zeit, um den Boden zu flicken", rechnete Horner vor.

Im Q2 reichte es auf Rang sechs komfortabel zum Weiterkommen und im Q3 betrieb Verstappen mit dem vierten Platz maximale Schadensbegrenzung. "Und das mit einem Quersteher in Kurve 4, der ihn eine Zehntelsekunde gekostet hat. Ohne den wäre Max vor Norris gestartet", lobte der Teamchef die Leistung seines Star-Piloten.

Adrian Newey - Red Bull - Formel 1 - Silverstone - GP England - 6. Juli 2024
xpb

Star-Designer Adrian Newey glaubt nicht, dass es ohne Schaden am Unterboden zur Pole-Position gereicht hätte.

Lieber Mercedes als McLaren

Die Frage aller Fragen lautete: Hätte es mit einem intakten Unterboden zur Pole-Position gereicht? Der scheidende Technikpapst Adrian Newey glaubt nicht. Horner zweifelte: "Vielleicht gerade so." Marko lag in der Mitte: "Es wäre schwierig geworden. Die Mercedes sind größere Flügel gefahren als wir und hatten mehr Abtrieb." Nicht nur das. Mercedes hatte die Bodenfreiheit im Heck erhöht, um das Heck zu stabilisieren.

Red Bull schätzt Mercedes auch im Rennen als den stärkeren Gegner als McLaren ein. Horner outet sich ausnahmsweise als Fan der Silberpfeile: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage. Aber ich drücke Hamilton die Daumen. Die Mercedes tun uns in der Weltmeisterschaft weniger weh als McLaren." Da schwingt auch die Sorge um die Konstrukteurs-WM mit. McLaren hat zwei Fahrer in den Top-5. Red Bull kann nur auf Verstappen zählen. Perez startet nach seinem Crash aus der letzten Reihe.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - Silverstone - GP England - 6. Juli 2024
Red Bull

Red Bull und Max Verstappen hoffen auf die Schützenhilfe von Mercedes im Kampf gegen McLaren.

Boden kann repariert werden

Zum Glück gibt es vom neuen Unterboden zwei Exemplare. Beide waren für Verstappen reserviert. So musste die Red-Bull-Crew nur den beschädigten Boden gegen das Ersatzteil austauschen. Eine Reparatur wäre aufwändiger gewesen. Das ist ein zeitintensiver Prozess, wenn man dabei keine Verluste in Kauf nehmen will.

Ein Zurück zur alten Spezifikation hätte es nicht gegeben. Das hätte für Verstappen einen Start aus der Boxengasse bedeutet. "So oder so: Wir werden mit einem funktionstüchtigen Boden antreten", beruhigt Marko.

Der neue Unterboden unterscheidet sich hauptsächlich im vorderen Bereich auf der Oberseite und an den Kanten. Er soll laut Simulationen sechs Punkte Abtrieb bringen, was auf der Uhr ein halbes Zehntel ausmachen soll. Im Kampf gegen Mercedes und McLaren ist jede Millisekunde willkommen.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten