F1 GP England 2024 - Training 1: Norris-Bestzeit

Es ist einer der Klassiker im Formel-1-Kalender: der GP von England. Für die meisten Teams und drei Stammfahrer ist es ihr Heimspiel. Lando Norris machte seine Landsleute auf den Tribünen im ersten Training besonders glücklich. Der McLaren-Pilot umrundete den 5,891 Kilometer langen Kurs in 1.27,420 Minuten. Bei kühlen Bedingungen von nur 16 Grad Celsius in der Luft und 22 Grad Asphalttemperatur war keiner schneller. Der Regen vom Vormittag hatte sich rechtzeitig zur Auftaktsession verzogen und die Fahrer konnten von Beginn an mit Slicks auf die Strecke.

Lance Stroll landete etwas überraschend auf Platz zwei. Gegen den Kanadier läuft aber eine Untersuchung, weil er Charles Leclerc (Ferrari) behindert haben soll. Stroll hatte in seinem Aston Martin nur 0,134 Sekunden Rückstand auf den Norris. Das Ergebnis ist ein ermutigendes Zeichen. Aston Martin war in den letzten Wochen Stück für Stück abgerutscht. In Silverstone liegen die Hoffnungen der Grünen unter anderem auf einem neuen Frontflügel.

Piastri rollt aus

Rang drei ging mit Oscar Piastri an den zweiten McLaren-Piloten. Der Australier hatte mehr als zwei Zehntelsekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen. Kurz vor Ende der Session gab es noch einen Schreckmoment für Piastri. Sein MCL38 rollte in der Boxengassen-Einfahrt aus und wurde zurück in die Box geschoben. Per Funk teilte der Pilot mit, dass die Hydraulik Zicken machte.

Max Verstappen war der erste Verfolger der Top-3. Der Weltmeister verzichtete im Gegensatz zum Führungstrio auf die Soft-Reifen. Er begnügte sich mit dem Medium-Pneu. Das Gleiche machte George Russell: Der Spielberg-Sieger war auf Platz fünf der beste Mercedes, direkt vor dem weich-bereiften Aston Martin von Fernando Alonso. Dahinter reihte sich Lewis Hamilton ein, der den soften Pirelli ebenfalls nicht anrührte.

Erst auf den Rängen acht und neun folgten die Ferrari von Charles Leclerc und Carlos Sainz, die ihre schnellsten Runden auf dem Medium-Gummi drehten. Esteban Ocon rundete mit Platz zehn die Top-Ten ab und bestätigte die starke Form von Alpine.

Hülkenberg mit altem Paket

Nico Hülkenberg landete auf Rang elf. Der Haas-Pilot musste im ersten Training noch mit dem alten Paket des VF-24 ausrücken. Haas hat sein Auto für das Rennen in Silverstone runderneuert. Das Upgrade beinhaltet einen neuen Unterboden, neue Seitenkästen, Verkleidungsteile und eine neue Spiegelhalterung. Erst am Nachmittag darf Hülkenberg die neuen Teile verifizieren. Im ersten Training kam nur Nachwuchsfahrer Oliver Bearman in diesen Genuss.

Valtteri Bottas (Sauber) platzierte sich auf Rang zwölf vor Daniel Ricciardo im Toro Rosso. Bearman schlug mit Sauber-Pilot Guanyu Zhou und Alex Albon (Williams) immerhin einige Stammfahrer und war der schnellste von vier Junioren im ersten Training. Jack Doohan durfte für Pierre Gasly in den Alpine klettern und landete auf Rang 17, vor Franco Colapinto, der erstmals den Williams in einem Freien Training steuern durfte. Am Nachmittag fährt dann wieder Logan Sargeant.

Isack Hadjar schnupperte im Red Bull von Sergio Perez F1-Luft. Doch der Franzose fiel nicht nur wegen Platz 19 negativ auf. Hadjar behinderte kurz vor Session-Ende Lando Norris massiv. Der Trainingsschnellste hatte größte Mühe, dem Red Bull in Turn 2 nicht ins Heck zu knallen. Die Rennleitung leitete eine Untersuchung gegen Hadjar ein und verwarnte ihn. Das Team bekam eine Strafe in Höhe von 20.000 Euro.

Tsunoda vergräbt seinen Toro Rosso

Noch unglücklicher verlief das Training für Yuki Tsunoda. Der Japaner feuerte bereits nach acht Minuten seinen Toro Rosso in der Luffield-Passage in das Kiesbett. Zwar lief der Motor seines VCARB01 noch, doch das Auto steckte zu tief im Sandkasten. Die Session war für den 24-Jährigen damit früh gelaufen. Nachdem die Marshalls das Auto an den Kran gehängt hatten, konnte es nach acht Minuten Unterbrechung weitergehen.

Das zweite Training steht um 17 Uhr deutscher Zeit an. Schauen Sie dann wieder in unseren Live-Ticker. Dort verpassen Sie nichts von der Action aus Silverstone.