Imola 2024 - Training 2: Leclerc-Bestzeit Nr. 2

Eigentlich hatte man sich vom zweiten Freien Training am Freitag (17.5.) erste gesicherte Erkenntnisse über das Kräfteverhältnis erhofft. Doch die Zeitentabelle gab am Ende nicht ganz das wahre Bild wieder. Auf der nur 4,909 Kilometer kurzen Strecke hatten viele Piloten mit Verkehr zu kämpfen und konnten dadurch das Potenzial ihrer Autos nicht ganz zeigen.

Der böige Wind und der fehlende Gummi auf der Bahn sorgten zudem für ständig wechselnde Bedingungen und eine erhöhte Fehlerquote. Wie schon in den ersten 60 Trainingsminuten kam auch in der zweiten Einheit kaum ein Fahrer ohne Ausrutscher durch das Programm. Nur Charles Leclerc ließ sich nicht irritieren. Nach der schnellsten Runde zum Auftakt legte der Monegasse direkt die nächste Bestzeit nach.

Norris auf Leclerc-Niveau

Die Uhr blieb am Ende bei 1:15.906 Minuten stehen – schneller war am Freitag keiner im Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Lando Norris wäre aber zumindest ganz nah rangekommen an die Leclerc-Marke. Nach zwei starken Zwischenzeiten in den ersten beiden Sektoren baute der Miami-Sieger am Ende ausgangs der zweiten Rivazza-Kurve einen kleinen Fehler ein. Nachdem er mit zwei Rädern leicht in den Kies gerutscht war, entschied sich Norris dazu, die Quali-Simulation abzubrechen und direkt die Box anzusteuern.

Der Brite landete am Ende mit seiner schnellsten Medium-Runde nur auf Platz zwölf. Oscar Piastri im zweiten McLaren konnte die Zeit von Leclerc ebenfalls nicht knacken. Knapp zwei Zehntel fehlten dem Australier auf den Ferrari, was immerhin für Rang zwei reichte. Für Piastri war es der erste Trainingstag überhaupt in einem Formel-1-Auto in Imola. Für den deutlich erfahreneren Norris wäre im gleichen Auto wohl noch ein gutes Stück mehr drin gewesen.

Die Tatsache, dass sich Yuki Tsunoda mit dem Toro Rosso auf Rang drei einreihen konnte, zeigt ebenfalls, dass die Zeitentabelle noch mit Vorsicht zu genießen ist. Der Japaner erwischte eine starke Runde und konnte den Rückstand mit 0,38 Sekunden in Grenzen halten. Direkt dahinter landeten die beiden Mercedes auf den Plätzen vier und fünf. Hier setzte sich Lewis Hamilton im teaminternen Duell durch.

Verstappen schimpft über Balance

Der zweite Ferrari fand sich erst auf Position sechs wieder. Carlos Sainz erwischte bei seinem Run mit den Soft-Reifen keine fehlerfreie Runde und blieb mehr als eine halbe Sekunde hinter der Bestzeit seines Teamkollegen zurück. Auch Red Bull konnte nicht das ganze Potenzial zeigen. Max Verstappen baute einen kleinen Fehler in seine Runde ein und kämpfte mit dem Verkehr im Mittelsektor. Die Quittung war der siebte Platz mit fünfeinhalb Zehntel Rückstand.

Dass sich Verstappen in der Liste nur knapp vor Teamkollege Sergio Perez einreihte, zeigt, dass da wohl noch etwas mehr gegangen wäre. Der Weltmeister schimpfte wie im ersten Training über Probleme mit der Balance und dem Vertrauen ins Auto. Da ist offenbar noch etwas Setup-Arbeit nötig über Nacht.

Nico Hülkenberg zeigte auf Rang neun wieder einmal seine Klasse auf einer schnellen Runde. Fernando Alonso schloss wie schon im ersten Training die Top Ten ab. Das größte Sorgenkind heißt Williams. Alex Albon musste die Session nach einem Defekt im ersten Training mit 20 Minuten Verspätung anfangen. Auch bei Logan Sargeant ging es nicht früher los. Hier verhinderte ein langer Setup-Umbau den pünktlichen Start. Geholfen hat es aber nicht viel. Am Ende landeten Albon und Sargeant auf den Plätzen 18 und 20.