Die Formel-1-Fans in Spa-Francorchamps sind wirklich nicht zu beneiden. Bei Dauerregen in den Ardennen ist auf den Tribünen Durchhaltevermögen gefordert. Im ersten Freien Training bekamen die Zuschauer immerhin etwas Action geboten. Weil auch der Rest des Wochenendes feucht werden soll, nutzten alle Piloten die Gelegenheit, um sich auf die Bedingungen einzuschießen.
Da die Rennleitung befürchtet, dass die Quali-Session am Nachmittag ausfallen könnte, wurden die Teams vor der Session darüber informiert, dass der Probelauf im ersten Training nicht über die Reihenfolge der Startaufstellung entscheiden soll, wie es in solchen Situationen normalerweise der Fall ist. Man wollte verhindern, dass die Piloten unnötig Risiko gehen. Stattdessen soll im Fall der Fälle die Meisterschaftswertung entscheiden.
Sainz-Bestzeit ohne Aussagekraft
Bei abwechselnden Bedingungen, mit mal mehr und mal weniger Regen, hielt sich der Ehrgeiz der Piloten in Grenzen. Keines der Autos drehte mehr als neun Runden in der 60-minütigen Session. Als es zwischendurch mal etwas leichter nieselte und die größten Pfützen von der Bahn verschwanden, nutzte Carlos Sainz die Gelegenheit, um eine schnelle Runde zu drehen.
Der Spanier schwamm in 2.03,207 Minuten um die 7,004 Kilometer lange Piste. In der relativ wenig aussagekräftigen Zeitentabelle reihten sich die McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris dahinter auf den Rängen zwei und drei ein. Fünf Piloten ließen sich gar keine Zeit für eine fliegende Runde notieren. Das zeigt den bescheidenden Wert der Tabelle.
Immerhin wurden alle Fahrer zumindest zu einem kurzen Auftritt mit Intermediates gezwungen. Laut Reglement gibt es einen zusätzlichen Satz der grün markierten Reifen von Pirelli nur, wenn man im ersten Training mindestens eine Runde damit abgespult hat. Das zusätzliche Set wollte sich natürlich niemand entgehen lassen.
Williams und Alfa in der Bande
Der Ausflug bei den widrigen Bedingungen war nicht ohne Risiko. Einige Piloten wurden von kurzen, heftigen Schauern auf dem falschen Fuß erwischt. Guanyu Zhou beschädigte sich den Frontflügel, als er in Kurve 14 kurz ins Kiesbett musste und beim Rausmanövrieren die Bande touchierte. Der Alfa-Romeo-Pilot konnte die Session aber wenigstens fortsetzen.
Weniger Glück hatte Logan Sargeant, als er beim Anbremsen in der Les-Combes-Schikane über das Ziel hinausschoss. Der Williams rutschte mit stehenden Rädern durch die asphaltierte Auslaufzone und knallte schräg in die Begrenzung. Auch hier ging mindestens der Frontflügel zu Bruch. Der Williams musste auf dem Abschlepper zurück an die Garage gebracht werden.
Ein Start im Qualifying ist aber nicht in Gefahr. Die FIA will das Zeittraining am Nachmittag unbedingt durchziehen, auch wenn der Regen für Unterbrechungen sorgen sollte. Notfalls muss das Rahmenprogramm ausfallen oder verschoben werden.
Fahrer | Team | Zeit | Abstand | Runden |
1. Carlos Sainz | Ferrari | 2:03.207 | 9 | |
2. Oscar Piastri | McLaren | 2:03.792 | + 0.585 s | 4 |
3. Lando Norris | McLaren | 2:04.484 | + 1.277 s | 4 |
4. Charles Leclerc | Ferrari | 2:08.148 | + 4.941 s | 8 |
5. Sergio Perez | Red Bull | 2:08.240 | + 5.033 s | 5 |
6. Alexander Albon | Williams | 2:08.394 | + 5.187 s | 5 |
7. Yuki Tsunoda | Alpha Tauri | 2:09.067 | + 5.860 s | 8 |
8. Kevin Magnussen | Haas | 2:09.229 | + 6.022 s | 7 |
9. Daniel Ricciardo | Alpha Tauri | 2:09.319 | + 6.112 s | 7 |
10. Nico Hülkenberg | Haas | 2:10.042 | + 6.835 s | 8 |
11. Fernando Alonso | Aston Martin | 2:10.283 | + 7.076 s | 4 |
12. Lewis Hamilton | Mercedes | 2:10.299 | + 7.092 s | 7 |
13. George Russell | Mercedes | 2:10.475 | + 7.268 s | 7 |
14. Valtteri Bottas | Alfa Romeo | 2:12.085 | + 8.878 s | 9 |
15. Zhou Guanyu | Alfa Romeo | 2:14.002 | + 10.795 s | 8 |
16. Logan Sargeant | Williams | keine Zeit | --- | 4 |
17. Lance Stroll | Aston Martin | keine Zeit | --- | 5 |
18. Pierre Gasly | Alpine | keine Zeit | --- | 2 |
19. Esteban Ocon | Alpine | keine Zeit | --- | 2 |
20. Max Verstappen | Red Bull | keine Zeit | --- | 2 |