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GP Bahrain 2022 - Ergebnis Rennen
Ferrari feiert Doppelsieg

GP Bahrain 2022

Riesenjubel bei Ferrari: Charles Leclerc hat in Bahrain seinen dritten Karriere-Sieg gefeiert. Weil Max Verstappen spät ausfiel, erbte Carlos Sainz den zweiten Rang und machte den Doppelsieg für die Scuderia perfekt. Lewis Hamilton staubte glücklich den dritten Podiumsplatz ab.

Charles Leclerc - Ferrari - GP Bahrain 2022 - Sakhir - Rennen
Foto: xpb

Die neue Formel 1 macht Lust auf mehr. Die neuen Autos haben das Kräfteverhältnis geändert. Ferrari hat über eine Runde und über die Distanz den schnellsten Rennwagen. Charles Leclerc lässt die Tifosi mit einem Sieg beim Saisonauftakt feiern. Der Monegasse setzte sich nach einem atemberaubenden Zweikampf mit Max Verstappen am Ende souverän durch.

Für Leclerc ist es der dritte Erfolg seiner Laufbahn. Für seine Mannschaft war es der 239. Sieg der Firmengeschichte – der erste seit dem GP Singapur 2019. Ferrari hat damit alles richtig gemacht, sich 2021 frühzeitig aus der Entwicklung auszuklinken und alle Ressourcen in den F1-75 zu stecken.

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Lange sah es danach aus, dass Verstappen einen Doppelsieg der Scuderia würde verhindern können. Doch kurz vor Schluss streikte plötzlich sein Red Bull. Die Technik zwang den Weltmeister zur Aufgabe. So rückte Carlos Sainz auf. Mercedes betrieb maximale Schadensbegrenzung. Lewis Hamilton beendete das Rennen auf einem unerwarteten Podestplatz vor Teamkollege George Russell.

Red Bull erlebte ein Debakel. Das Auto war schnell, aber nicht zuverlässig. Auch beim zweiten Auto von Sergio Perez streikte kurz vor Schluss der Antrieb. Im letzten Umlauf drehte sich der Mexikaner in Kurve eins, weil sich der Motor plötzlich abgeschaltet hatte. So reiste das austro-britische Team ganz ohne WM-Punkte aus Bahrain ab.

Start - GP Bahrain 2022 - Sakhir - Rennen
xpb
Charles Leclerc setzte die Pole in den Rennsieg um.

Leclerc gegen Verstappen

Pole-Setter Leclerc hatte sich am Start erfolgreich gegen Max Verstappen durchgesetzt. Das Duo setzte sich sofort von den Verfolgern um Carlos Sainz und Lewis Hamilton ab, der auf den ersten 350 Metern eine Position gegen Kevin Magnussen gewann. Die scheinbar entscheidenden Szenen spielten sich zwischen den Runden 17 und 19 ab. Zuvor hatten Red Bull und Ferrari jeweils ihre ersten Boxenstopps absolviert. Das Team des Weltmeisters versuchte, über einen Undercut am führenden Ferrari mit der Startnummer 16 vorbeizukommen. Die Scuderia reagierte einen Umlauf später.

Leclerc hielt sich zunächst an der Spitze, doch der Champion saß ihm plötzlich direkt im Rücken. Mit warmen Reifen setzte Verstappen in Runde 17 zum ersten Angriff am Ende der Zielgeraden an. Er ging auf der Innenspur vorbei, doch der spätere Sieger konterte erfolgreich vor der vierten Kurve. Im nächsten Umlauf wiederholte sich das Schauspiel. Wieder überholte der Red Bull innen – diesmal im letzten Moment –, erneut folgte der Konter.

In Runde 19 probierte es Verstappen ein letztes Mal. Dabei verbremste er sich jedoch in Kurve eins. Leclerc schlüpfte durch und hatte danach seine Ruhe. Der Niederländer hatte seine Soft-Reifen zu hart rangenommen und musste zurückstecken. Im Verlauf des zweiten Rennabschnitts zog Leclerc seinem Gegner davon. Vor den zweiten Boxenstopps lagen zwischen dem Ferrari und Red Bull bereits über vier Sekunden.

Ausfall für Verstappen

Red Bull versuchte kurz nach Rennhalbzeit abermals den Undercut. Ferrari coverte die Strategie erneut direkt. Dieses Mal reichte der Puffer, um nicht wieder in einen Zweikampf verstrickt zu werden. Verstappen echauffierte sich bei seiner Mannschaft, die ihn offensichtlich angewiesen hatte, die Reifen nicht gleich zu überfordern. "Zwei Mal habt ihr mir gesagt, ich solle die Reifen langsam anfahren. Zwei Mal konnte ich ihn deshalb nicht schnappen. Das mache ich nie wieder."

Mit einem dritten Reifenwechsel wollte Red Bull Ferrari endlich bezwingen. Es klappte abermals nicht. Ein Safety-Car, das Pierre Gasly in Runde 46 vermutlich mit Motorschaden ausgelöst hatte, sicherte Ferrari einen ruhigen Boxenstopp. Leclerc behauptetet souverän die Führung.

Auch den Restart nach dem Safety-Car sieben Runden vor Schluss meisterte Leclerc souverän. Dagegen hatte Max Verstappen plötzlich alle Hände voll zu tun. Trotz Lenkungs- und Antriebs-Problemen wehrte er die Attacke von Carlos Sainz zunächst erfolgreich ab. Dann aber rollte sein Auto aus. Der Weltmeister kroch zurück zu seiner Mannschaft an die Box. Ein Ausfall, der ihn schmerzt.

Ferrari macht alles richtig

Um den letzten Podestplatz balgten sich lange Zeit Sainz und der zweite Red-Bull-Pilot Sergio Perez. Der Spanier kommt mit seinem roten Rennwagen offenbar nicht so gut zurecht wie Leclerc. Sainz gibt offen zu, zu viel im Cockpit nachdenken zu müssen, was sein F1-75 in den Kurven anstellt. So kann er seinen natürlichen Fahrstil nicht umsetzen.

Ferrari machte taktisch mit beiden Autos alles richtig. Beim ersten Boxenstopp kam Sainz einen Umlauf vor Perez rein. Den zweiten Tausch wickelten die beiden Podest-Anwärter gleichzeitig ab. Einen weiteren Taktik-Kniff von Red Bull beantwortete Ferrari mit Geschick. Durch den Defekt bei Verstappen brachte Sainz seinen roten Rennwagen schließlich direkt hinter dem Teamkollegen ins Ziel. Perez musste im allerletzten Umlauf aufgeben.

Red Bull machte mit seinem Doppel-Ausfall vor allem Mercedes ein Geschenk. Die Silberpfeile konnten das angeschlagene Tempo von Ferrari und Red Bull nicht mitgehen. Im Schnitt ist das silberne Auto mehrere Zehntelsekunden langsamer. Zudem scheint das Auto die Reifen etwas härter ranzunehmen. In der Disziplin des Reifenmanagements ist der Ferrari der beste Rennwagen. Je länger die Stints andauerten, desto mehr konnte sich Leclerc von Verstappen absetzen.

Sergio Perez - Red Bull - GP Bahrain 2022 - Sakhir - Rennen
Wilhelm
Beide Red Bull legte ein Technikdefekt lahm.

Hamilton kommt aufs Podest

Für Rekordsieger Lewis Hamilton wäre eigentlich nicht mehr drin gewesen als ein fünfter Platz. Es wurde dank der Pannen bei Verstappen und Perez ein Podest daraus. Dahinter folgte direkt sein neuer Teamkollege George Russell, der sich relativ schnell vom neunten Startplatz nach vorne arbeitete. Haas ist im Mittelfeld die erste Kraft. Kevin Magnussen patzte zwar in der Startphase zwei Mal und verlor zwei Positionen wegen eines Verbremsers in der ersten Kurve. Ansonsten fuhr der Däne aber ein tadelloses Rennen.

Der Rückkehrer ließ Haas über einen fünften Platz jubeln. Der Plan des US-Rennstalls, zwei Jahre herzuschenken, und dafür mit den neuen Autos schnell aus den Blöcken zu kommen, ist aufgegangen. Mick Schumacher hatte einen Blitzstart, dank dem er direkt in die Top 10 aufrückte. Allerdings hielt die Freude nur ein paar Kurven an. Im Zweikampf krachte ihm Esteban Ocon an das rechte Hinterrad. Schumacher legte eine Pirouette hin und fand sich auf dem 13. Rang wieder. In der Folge büßte er Position um Position ein.

Zum Schluss packte der zweite Haas-Pilot eine Verzweiflungstaktik aus. Er verzichtete als einziger auf einen dritten Service. Der Poker ging nicht auf. Schumacher verfehlte am Ende auf Rang 11 knapp die WM-Zähler. Für Valtteri Bottas lief es trotz einem verbockten Start besser. Ein starkes Renn-Pace und die Ausfälle von drei Honda-befeuerten Autos erwiesen sich für ihn als Glücksfall. Der Finne trudelte auf dem sechsten Platz ein. Guanyu Zhou schaffte es bei seinem Debüt direkt in die Punkteränge. Dort fanden sich am Ende auch die beiden Alpine von Esteban Ocon (Platz 7) und Fernando Alonso (Platz 9) wieder. Yuki Tsunoda kam als Achter ins Ziel.

McLaren quälte sich mit Aston Martin und Williams im Tabellenkeller. Nico Hülkenberg überstand die Renndistanz, landete aber auf Rang 17 weit außerhalb der Punkte.

GP Bahrain 2022 - Ergebnis Rennen

Fahrer

Team

Zeit/Rückstand

1. Charles Leclerc

Ferrari

1:37:33.584 h

2. Carlos Sainz

Ferrari

+ 5.598 s

3. Lewis Hamilton

Mercedes

+ 9.675 s

4. George Russell

Mercedes

+ 11.211 s

5. Kevin Magnussen

Haas

+ 14.754 s

6. Valtteri Bottas

Alfa Romeo

+ 16.119 s

7. Esteban Ocon

Alpine

+ 19.423 s

8. Yuki Tsunoda

Alpha Tauri

+ 20.386 s

9. Fernando Alonso

Alpine

+ 22.390 s

10. Zhou Guanyu

Alfa Romeo

+ 23.064 s

11. Mick Schumacher

Haas

+ 32.574 s

12. Lance Stroll

Aston Martin

+ 45.873 s

13. Alexander Albon

Williams

+ 53.932 s

14. Daniel Ricciardo

McLaren

+ 54.975 s

15. Lando Norris

McLaren

+ 56.335 s

16. Nicholas Latifi

Williams

+ 61.795 s

17. Nico Hulkenberg

Aston Martin

+ 63.829 s

18. Sergio Perez

Red Bull

Ausfall

19. Max Verstappen

Red Bull

Ausfall

20. Pierre Gasly

Alpha Tauri

Ausfall

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