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Trainingsanalyse GP Bahrain 2021
Red Bull hat die Oberhand

Max Verstappen gewinnt beide Trainingssitzungen. Mercedes hat sich im Vergleich zum Test verbessert, liegt aber noch zwei Zehntel zurück. Das Feld liegt so eng zusammen wie schon lange nicht mehr.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP Bahrain - Freitag - 26.3.2021
Foto: Motorsport Images

Wenn es so bliebe, darf sich Liberty die Hände reiben. Zwischen der schnellsten Trainingsrunde des Tages und Platz 15 liegen nur 0,923 Sekunden. Das sind Verhältnisse wie in der Formel 2. Mercedes ist ausnahmsweise mal nicht Favorit. Red Bull bestätigte seine starke Form von den Testfahrten mit zwei Bestzeiten für Max Verstappen. Mercedes fehlte bei beiden Trainings im Vergleich der schnellsten Runde zwei Zehntel. Lando Norris mischte sich bei beiden Trainings in seinem McLaren unter die Top 3. Trotzdem meinte der Engländer: "Wir sind nicht so schnell, wie es die Rundenzeiten vermuten lassen."

Unsere Highlights

Bei den Rennsimulationen ging die Schere erwartungsgemäß etwas weiter auf. Verstappen und Hamilton lagen zwar fast auf einem Niveau, doch Mercedes glaubt, dass Red Bull seinen Honda-Motor nur mit gedrosselter Leistung laufen ließ. Das lässt der direkte Vergleich mit dem Schwesterteam Alpha Tauri vermuten. McLaren hinkt in den Longruns bereits neun Zehntel zurück, Aston Martin 1,2 und Alpine 1,5 Sekunden.

Sergio Perez - Red Bull - Formel 1 - GP Bahrain - Freitag - 26.3.2021
Wilhelm
Sergio Perez muss sich noch auf eine schnelle Runde verbessern.

Sechs Dinge, die Sie wissen müssen

1) Hat Red Bull die Favoritenrolle bestätigt?

Auch wenn Teamchef Christian Horner verzweifelt die Favoritenrolle an Mercedes zurückgeben will. Im Moment ist der Red Bull RB16B das Auto der Stunde. Bis jetzt gingen alle Bestzeiten des Jahres an Max Verstappen. Beim Testen, in der ersten und der zweiten Trainingssitzung, bei 42 Grad Asphalttemperatur am Nachmittag und 31 Grad in den Abendstunden. Sergio Perez sucht noch seine Form auf eine Runde, war aber mit seinen Dauerläufen zufrieden. Der Vorsprung von Verstappen auf Mercedes ist allerdings nicht groß. Er liegt zwischen zwei und drei Zehntel.

Um die Kronprinzenrolle hinter Red Bull streiten sich gerade Mercedes und McLaren. Das ist der Eindruck beim Vergleich der schnellsten Runden. Bei den Longruns sieht es anders aus. Red Bull und Mercedes trennen auch da zwei Zehntel. Aber McLaren liegt deutlicher zurück. Die Analysten führen das darauf zurück, dass McLaren auf den schnellen Runden mit mehr Power unterwegs war als Mercedes und Red Bull. Das unterstreichen auch die Topspeeds. Lando Norris wurde mit 320,3 km/h auf der Zielgerade gemessen, Lewis Hamilton nur mit 314,4 km /h und Max Verstappen lediglich mit 311,5 km/h. Wenn man die überragenden Topspeeds der Alpha Tauri mit dem Honda-Motor ins Kalkül zieht, liegt der Verdacht nahe, dass Red Bull von der Motorleistung noch viel in der Hinterhand hat. Möglicherweise mehr als Mercedes.

McLaren fehlen im Longrun auf den Medium-Reifen im Schnitt neun Zehntel auf die beiden Topteams. "Unsere schnellsten Runden schmeicheln uns etwas. Das Auto ist in einigen Bereichen besser als letztes Jahr, in anderen Bereichen fehlt uns noch etwas. In den mittelschnellen und schnellen Kurven fehlt mir noch das volle Vertrauen", gibt Lando Norris zu. Seine Prognose: "Ich erwarte die zwei Red Bull und die beiden Mercedes vor mir." Daniel Ricciardo braucht noch mehr Zeit, sich an das Team und das Auto zu gewöhnen: "Ich muss mich in Geduld üben. Die Runden waren nicht schlecht, aber auch nicht atemberaubend." Der Australier verlor den Großteil der Zeit auf seinen Teamkollegen im ersten Sektor.

Lewis Hamilton - Mercedes - Formel 1 - GP Bahrain - Freitag - 26.3.2021
xpb
Mercedes fehlten am Trainingsfreitag zwei Zehntelsekunden auf Red Bull.

2) Hat Mercedes seine Probleme gelöst?

Mercedes-Teamchef Toto Wolff stellte in einer ersten Analyse fest: "Das Heck ist jetzt mehr unter Kontrolle. Wir mussten die Aero-Balance komplett umbauen, um es an die neuen Reifen anzupassen." Die volle Antwort werden wir erst am Sonntag kennen. Bei nahezu Windstille herrschten für Mercedes ideale Bedingungen. Die Testfahrten hatten gezeigt, dass der W12 besonders windanfällig ist. Und am Renntag soll sogar Sturm aufkommen. Wolff räumt deshalb ein: "Das beste Szenario auf das wir im Moment hoffen können, ist, gleichauf mit Red Bull zu sein." Das Auto fährt in der gleichen Spezifikation wie vor zwei Wochen beim Test, ist aber deutlich besser ausbalanciert. Der erste Trainingstag hat gezeigt, dass der Mercedes auf eine Runde noch zwei Zehntel hinter dem WM-Gegner liegt.

Hamilton war in seiner besten Runde bis Kurve 13 mit Verstappen gleichauf. Dann fuhr der Holländer dem Weltmeister noch um 0,235 Sekunden davon. Mercedes begründet das damit, dass der Antriebauf der letzten Gerade zu früh in den Ladebetrieb überging, während Der Honda-Motor weiter im Power-Betrieb lief. Bei den Rennsimulationen pendelte sich der Abstand zu Red Bull auf weniger als einer Zehntelsekunde ein. Trotzdem bleibt der Titelverteidiger skeptisch: "Das Auto war noch nicht da, wo wir es haben wollen. Es sieht besser aus, aber es ist noch immer nicht perfekt. Alles kommt auf die Stabilität an. Man möchte ein stabiles Auto haben, damit die Reifen lange halten. Das wird hier bei diesen Bedingungen und bei diesem Wind der Schlüssel sein."

Die Wettervorhersage mit viel Wind ab Samstag und um zehn Grad niedrigeren Temperaturen am Sonntag spielt Mercedes nicht gerade in die Karten. Die Testfahrten haben klar gezeigt, dass der Red Bull entgegen seiner üblichen Gepflogenheit wesentlich weniger windanfällig ist als der Mercedes.

Hamilton fürchtet: "Das Heck ist jetzt schon nicht stabil, aber es wird für alle gleich sein. Für die einen ein bisschen mehr, für die anderen ein bisschen weniger." Kollege Valtteri Bottas beklagte sich über starken Gripverlust. "Zeitweise war das Auto unfahrbar." Dem Finnen musste vier Runden gestrichen werden, weil er mit den Streckenlimits in Konflikt kam. Ein Indiz dafür, wie stark Bottas mit seinem Auto kämpfen musste.

Sebastian Vettel - Aston Martin - Formel 1 - GP Bahrain - Freitag - 26.3.2021
Wilhelm
Das Feld lag im Training nah beisamen. Die Fans und Liberty Media werden hoffen, dass es dabei bleibt.

3) 15 Autos in neun Zehnteln: Ist das die neue Formel 1?

Max Verstappen führte im Abendtraining mit 1.30,847 Minuten die Rangliste an. Damit war er 1,9 Sekunden langsamer als seine eigene Bestzeit bei den Testfahrten. Das kann an den höheren Asphalttemperaturen als beim Test liegen, aber auch, dass alle Fahrer auf ihren schnellen Runden mit mehr Benzin unterwegs waren als beim Test vor zwei Wochen.

Das Aufatmen nach dem ersten Trainingstag war spürbar. Im Gegensatz zu den früheren Jahren liegt Mercedes nicht mehr meilenweit in Front. Es besteht sogar Anlass zur Annahme, dass der Weltmeister dieses Jahr hart um seinen Titel kämpfen muss. Und dass es viele Teams gibt, die sich auf ein Podium Hoffnung machen dürfen. Zwischen Verstappen und Fernando Alonso auf Platz 15 lagen exakt 0,923 Sekunden. So eng ging es in der Formel 1 schon lange nicht mehr zu.

Auf den ersten zehn Plätzen tummelten sich sechs verschiedene Fabrikate: Red Bull, Mercedes, McLaren, Ferrari, Alpha Tauri und Aston Martin. Bestätigen das auch die Longruns? Da ist der Abstand etwas größer. Max Verstappen und Lewis Hamilton waren auf den Medium-Reifen im Mittel rund 1,5 Sekunden schneller unterwegs als Sebastian Vettel am unteren Ende der Fahnenstange. Trotzdem lässt der erste Trainingstag hoffen. Es kündigt sich die spannendste Saison seit Jahren an.

Sebastian Vettel - Aston Martin - Formel 1 - GP Bahrain - Freitag - 26.3.2021
Motorsport Images
Sebastian Vettel sucht im Aston Martin AMR21 noch nach der passenden Balance.

4) Wo steht Vettel im Aston Martin ?

Sebastian Vettel hatte wenigstens einen sorgenfreien Tag. Der neue Aston Martin-Pilot legte in zwei Trainingssitzungen 47 Runden zurück. Am Ende rangierte er mit einer Zeit von 1.31,769 Minuten an 14. Stelle. Neun Zehntel hinter der Bestzeit, vier Zehntel hinter seinem Teamkollegen Lance Stroll. Den Großteil der Zeit büßte Vettel in der Zielkurve ein, wo er über die Randsteine driftete und deshalb nicht optimal beschleunigen konnte.

Im Longrun verlor Vettel im Schnitt zweieinhalb Zehntel auf Stroll. Der Neuzugang im Team sah trotzdem Licht am Ende des Tunnels: "Jede Runde hilft mir, mich an das Auto zu gewöhnen und meinen Rhythmus zu finden. Das Auto fühlt sich in einigen Kurven vielversprechend an, in anderen weniger. Wir müssen noch eine konstantere Balance finden."

5) Wer hat überrascht, wer enttäuscht ?

Wenn wir den ersten Trainingstag mit den Testfahrten vergleichen, dann hat Red Bull seine gute Form bestätigt. Das gleiche trifft auf das Schwesterteam Alpha Tauri zu. Yuki Tsunoda büßte im Dauerlauf nur drei Zehntel pro Runde auf Sergio Perez im Red Bull ein. Mercedes hat sich im Vergleich zu den Probefahrten gesteigert, und McLaren präsentierte sich noch besser als gedacht. Zumindest auf eine Runde.

Aston Martin ist noch kein Kandidat für die besten Plätze im Verfolgerfeld. Ferrari machte eine bessere Figur als beim Test, Alpine eine schlechtere. Alfa Romeo hat wie erwartet den Anschluss an das Mittelfeld gefunden. Von Williams und Haas haben wir erwartet, dass sie sich am Ende des Feldes um die letzten Plätze schlagen.

Nikita Mazepin - Haas - Formel 1 - GP Bahrain - Freitag - 26.3.2021
Motorsport Images
Mick Schumacher legte ein solides Debüt auf die Bahn. Teamkollege Nikita Mazepin strauchelte mehr.

6) Hat Haas eine Chance gegen Williams ?

Nicolas Latifi ist in Reichweite der Haas-Piloten. George Russell dagegen fährt eine Sekunde schneller als Mick Schumacher und Nikita Mazepin und ist momentan außer Reichweite. Debütant Schumacher hat bei seinem ersten Arbeitstag einen sehr soliden Eindruck hinterassen. Er war ständig schneller als sein Teamkollege, konnte sogar Latifi hinter sich lassen und kam ohne einen Fehler durch die ersten offiziellen 40 Formel 1-Runden seiner Karriere.

Auf eine Runde betrug Schumachers Vorsprung 0,152 Sekunden. Bei den Longruns sieht das Bild im Vergleich zur Konkurrenz nicht sehr vielversprechend aus. Schumacher verlor auf den harten Reifen im Vergleich zu Antonio Giovinazzi im Alfa Romeo 1,3 Sekunden pro Runde. Noch größer war der Rückstand von Mazepin auf den weichen Sohlen auf das Auto vor ihm. Das war Esteban Ocon im Alpine. Der Franzose erzielte über 14 Runden eine durchschnittliche Rundenzeit von 1.39,360 Minuten. Mazepin drehte nur neun Runden, war aber mit 1.40,807 Minuten im Schnitt um 1,5 Sekunden langsamer.

GP Bahrain 2021: Longruns Training

Fahrer

Ø Rundenzeit

Reifen

Runden

Stint

Gasly

1.38,322 min

soft

10

1

Leclerc

1.39,205 min

soft

11

1

Russell

1.39,221 min

soft

16

2

Ocon

1.39,360 min

soft

14

1

Mazepin

1.40,807 min

soft

9

1

Verstappen

1.37,509 min

medium

13

1

Hamilton

1.37,549 min

medium

9

1

Perez

1.37,922 min

medium

13

1

Tsunoda

1.38,268 min

medium

10

1

Ricciardo

1.38,460 min

medium

11

1

Norris

1.38,463 min

medium

12

1

Bottas

1.38,555 min

medium

11

1

Sainz

1.38,558 min

medium

11

2

Stroll

1.38,816 min

medium

14

1

Alonso

1.39,072 min

medium

15

1

Vettel

1.39,087 min

medium

12

1

Latifi

1.39,744 min

medium

16

2

Giovinazzi

1.39,262 min

hart

14

1

Schumacher

1.40,546 min

hart

11

1

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