MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"26519509","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"26519509","configName":"ads.vgWort"}

GP Australien 2023 - Ergebnis Rennen
Verstappen-Sieg im Melbourne-Chaos

GP Australien 2023

Max Verstappen gewinnt einen actionreichen GP Australien. Ein später Neustart zwei Runden vor Schluss stürzt die Formel 1 ins Chaos. Lewis Hamilton landet auf der zweiten Position. Fernando Alonso wird Dritter, obwohl ihn Carlos Sainz torpedierte. Nico Hülkenberg sichert sich WM-Punkte im Haas.

Start - GP Australien 2023 - Melbourne
Foto: Motorsport Images

Die bisherige Bilanz von Red Bull vor dem Rennwochenende in Melbourne las sich bescheiden. Nur ein einziges Mal sicherte sich das Team aus Milton Keynes den größten Pokal im Albert Park. Das war 2011 mit Sebastian Vettel am Steuer. Vor diesem Hintergrund und der Überlegenheit des eigenen Autos strebte Red Bull danach, die Ausbeute zu verdoppeln. Die Chancen standen nach der Pole Position von Max Verstappen bestens.

Der Weltmeister verwandelte den Elfmeter und feierte seinen zweiten Saisonsieg. Es war ein Erfolg auf Umwegen, der kurz vor Schluss wackelte. Der Titelverteidiger führte souverän, als Kevin Magnussen seinen Haas in Kurve zwei in die Mauer warf. Dabei brach das rechte Hinterrad vom US-Rennwagen und wirbelte durch die Luft. Die Rennleitung sah sich gezwungen, den Grand Prix ein zweites Mal zu unterbrechen. Es seien zu viele Wrackteile der Felgen auf der Strecke verteilt, entschuldigte die FIA.

Unsere Highlights
Alpine - GP Australien 2023 - Melbourne
xpb
Der zweite Neustart stürzte Alpine ins Unglück.

Kostspielige Unfälle in Melbourne

Die Rechteinhaber rieben sich die Hände. So gab es doch noch einen großen Spannungsmoment. Wie in Baku 2021 fuhr die Formel 1 einen Mini-Grand-Prix über zwei Runden. Allerdings wurde aus der Show ein Gemetzel. Verstappen verteidigte beim insgesamt zweiten Neustart seine Führungsposition souverän vor Lewis Hamilton. Dahinter räumte Carlos Sainz seinen Landsmann Fernando Alonso ab, der zu diesem Zeitpunkt Dritter war.

Die beiden Alpine kamen sich ausgangs der zweiten Kurve ins Gehege. Das rechte Hinterrad von Pierre Gaslys A523 prallte mit dem linken Vorderrad des pinken Autos von Esteban Ocon zusammen. Beide segelten unsanft in die Mauer, und waren damit draußen. Weiter hinten purzelten Logan Sargeant und Nyck de Vries ins Kiesbett. In der dritten Kurve verbremste sich Lance Stroll und rodelte durch die Auslaufzone. In Summe dürfte der Schaden an den Autos mehr als eine Million Euro betragen. Angesichts der Budgetdeckelung werden die Teams den späten Neustart verfluchen.

Die Sportkommissare untersuchten den Restart – und entschieden sich nach Beratungen dafür, das Rennen ein weiteres Mal freizugeben. In der Reihenfolge vor dem Neustart, ohne die Unfallautos. Das traf besonders Alpine, das ansonsten doppelte Punkte abgeräumt hätte. Mit Gasly an fünfter Position.

Das Safety Car führte das Feld für eine Runde durch den Albert Park, ehe abgewunken wurde. Max Verstappen sah die Zielflagge vor Lewis Hamilton, Fernando Alonso, Carlos Sainz, Lance Stroll, Sergio Perez, Lando Norris, Nico Hülkenberg, Oscar Piastri und Guanyu Zhou. Durch eine Fünfsekunden-Strafe purzelte Sainz jedoch aus den Punkten. Dafür rückte Yuki Tsunoda noch auf.

Max Verstappen - Red Bull - GP Australien 2023 - Melbourne
xpb
Max Verstappen gewann seinen zweiten Grand Prix der Saison und erstmals überhaupt in Melbourne.

Verstappen verliert Start – und gewinnt

In Summe zählte das Rennen drei Abbrüche, drei Safety Cars und eine VSC-Phase. Schon die Frühphase des Grand Prix hatte es in sich. Am Start büßte Verstappen seinen Spitzenplatz erst gegen George Russell ein. In Kurve drei presste sich dann auch noch Hamilton innen an ihm vorbei. Ein Unfall von Charles Leclerc erforderte bereits in der ersten Runde ein Safety Car. Nach einem Crash von Alexander Albon im siebten Umlauf brach die Rennleitung den Grand Prix erstmals für 16 Minuten ab.

Kurz vor der roten Flagge hatten Russell und Sainz ihre Boxenstopps absolviert. Was ein guter Schachzug hätte sein können, entpuppte sich als Niete. Beide fielen um mehrere Positionen zurück. Nach dem Abbruch konnten ihre Kollegen gratis auf die harten Reifen umstecken.

So ging Hamilton beim Neustart in der zehnten Runde vom ersten Platz ins Rennen. Verstappen fackelte nicht lange und überholte seinen Rivalen zwei Umläufe später. Danach machte er sich aus dem Staub. Nur das Ende wurde zur Zitterpartie. Verstappen überstand das Chaos. Für den 25-jährigen Niederländer ist es der 37. Sieg der Karriere. "Wir haben überlegt", schnaufte der Sieger durch.

Mercedes überraschte sich am Samstag mit den Startplätzen zwei und drei selbst. Die Ingenieure und Piloten fanden in den drei Trainings die passende mechanische Abstimmung, um das Maximum aus dem aktuellen Paket zu quetschen. Russell und Hamilton schafften es, die Reifen bei auf dem kühlen, wie glatten Asphalt in ihr Arbeitsfenster zu bekommen. Das gab den schwarzen Silberpfeilen den notwendigen Extra-Grip.

Lewis Hamilton - Mercedes - GP Australien 2023 - Melbourne
xpb
Lewis Hamilton erreichte erstmals in dieser Saison einen Podestplatz.

Mercedes mit guter Pace

Auch im Rennen schlugen sich die Mercedes gut. Das Auto entwickelt sich in die richtige Richtung. Russell hatte nicht nur mit der Strategie Pech. In der 18. Rennrunde meldete sich sein W14 ab. Erst qualmte es aus dem Auspuff, dann entbrannte ein Feuer im Heck. Der Antriebsschaden zwang Russell dazu, sein Rennauto ausgangs der Boxenstraße aus der rechten Seite zu parken. Für den 25-Jährigen war es der erste Ausfall der Saison.

Der Teamkollege konnte das Tempo von Verstappen zwar nicht halten. Doch Hamilton hielt wenigstens Fernando Alonso hinter sich in Schach, obwohl er mehrmals infrage stellte, auf den harten Reifen über die Distanz zu kommen. Zum ersten Mal seit dem GP Brasilien 2022 kletterte Hamilton wieder auf das Podest. "Ich danke meinem Team. Mit diesem zweiten Platz hatte ich nicht gerechnet. Drei Weltmeister auf dem Podium. Ich denke, das ist für die Formel 1 eine tolle Sache", meinte Hamilton.

Dorthin stieg mit ihm sein alter Widersacher Fernando Alonso. Der spanische Routinier büßte zwar am Start eine Position gegen Landsmann Sainz ein. Jedoch hielt ihn Aston Martin nach dem Albon-Crash auf der Strecke. Das brachte ihm Positionsgewinne gegen Russell und Sainz. Ab diesem Moment war Alonso Dritter.

Alonso wieder Dritter

Die Strecke im Albert Park war mit ihren mittelschnellen und schnellen Kurven nach dem Geschmack der Aston Martin. An allen Tagen machte das grüne Auto eine gute Figur – wie schon in Bahrain und Saudi-Arabien. Alonso kämpfte am Samstag um die erste Startreihe, die er um rund eineinhalb Zehntelsekunden verfehlte. Die Paradedisziplin des Spaniers und seines Autos ist aber ohnehin das Rennen.

Dort spielt der Aston Martin seinen Abtrieb und die Qualitäten beim Reifenschonen aus. Es reichte allerdings nicht, um Hamilton zu schlagen. Dass er am Ende von Sainz von der Piste geräumt wurde, änderte nichts am Ergebnis. "Da hatten wir das notwendige Glück, dass die alte Reihenfolge wieder hergestellt wurde", berichtete der Spanier. Zum dritten Mal im dritten Rennen des Jahres eroberte Alonso einen Podestplatz. Teamkollege Stroll wurde Vierter.

Ferrari fühlte sich in der Qualifikation unter Wert geschlagen. In den letzten Minuten von Q3 stimmte weder die Kommunikation am Funk noch die Vorbereitung der Reifen. Daraus resultierten verhältnismäßig schlechte Startpositionen. Bei der Strategie hatte die Scuderia im Rennen nicht das richtige Händchen. Wie bei Mercedes hätte die Taktik von Sainz aufgehen können. Tat sie allerdings nicht.

Der Spanier rutschte durch den frühen Reifenwechsel bis an die elfte Stelle zurück. Nach dem ersten Neustart arbeitete er sich Schritt für Schritt nach vorne. Ihm glückten dabei einige gute Manöver. Den Vorwärtsdrang bremste Pierre Gasly für kurze Zeit ein. Kurz vor Rennhalbzeit fand Sainz dann aber doch einen Weg vorbei am Alpine. Er quetschte sich in der dritten Kurve innen durch. Mit dem vierten Platz wurde es am Ende nichts. Den späten Unfall mit Alonso bezahlte Sainz mit fünf Strafsekunden.

Charles Leclerc - Ferrari - GP Australien 2023 - Melbourne
xpb
Charles Leclerc strandete nach Kontakt mit Lance Stroll nach wenigen hundert Metern im Kiesbett.

Leclerc früh draußen

Für den Vorjahressieger war der Grand Prix bereits nach wenigen hundert Metern zu Ende. Leclerc verhakte sich vor Kurve drei mit dem Aston Martin von Stroll. Es hebelte den Ferrari aus, der im Kiesbett strandete. Für Leclerc geht damit eine Seuchensaison weiter. In den ersten drei Rennen sammelte der Monegasse nur sechs Punkte. Der Ferrari im Kiesbett erforderte ein frühes Safety Car.

Alpine bestritt das beste Rennen der Saison, und reiste dennoch unverdient ohne WM-Punkte ab. Gasly startete auf Softreifen, die er während der Unterbrechung loswurde. Die erste Rotphase spülte ihn nach vorne, und dort hielt sich der Franzose auch. Bis es hinten heraus drunter und drüber ging und die beiden französischen Werksrennwagen kollidierten.

Perez startete vom letzten Rang und betrieb als Fünfter Schadensbegrenzung. Das trifft auch auf die McLaren zu, die auf den Positionen sechs und acht erstmals in dieser Saison Zählbares mitnahmen. Nico Hülkenberg verließ das Chaos als Siebter. Guanyu Zhou (9.) und Yuki Tsunoda (10.) staubten die letzten Punkte ab.

Einen heftigen Unfall hatte Albon zu verkraften. Der Thailänder lag früh im Rennen bereits auf der sechsten Position, als er seinen Williams im Reifenstapel der sechsten Kurve versenkte. Das Heck war ihm am Scheitelpunkt ausgebrochen. Danach war Albon nur noch Passagier.

Sein Williams segelte mit der Schnauze seitwärts in die Streckenbegrenzung und wurde von dort auf die Ideallinie zurückgeschleudert. Hintermann Hülkenberg brauchte eine schnelle Reaktion, um den Williams, der im Staub kaum zu sehen war, nicht zu treffen. Weil zu viele Kieselsteine und Trümmerteile auf dem Asphalt lagen, brach die Rennleitung den Grand Prix für 16 Minuten ab. Die Streckenposten mussten erst einmal die Piste säubern.

GP Australien 2023 - Ergebnis Rennen

Fahrer

Team

Zeit/Rückstand

1. Max Verstappen

Red Bull

2:32:38.371 h

2. Lewis Hamilton

Mercedes

+ 0.179 s

3. Fernando Alonso

Aston Martin

+ 0.769 s

4. Lance Stroll

Aston Martin

+ 3.082 s

5. Sergio Perez

Red Bull

+ 3.320 s

6. Lando Norris

McLaren

+ 3.701 s

7. Nico Hülkenberg

Haas

+ 4.939 s

8. Oscar Piastri

McLaren

+ 5.382 s

9. Zhou Guanyu

Alfa Romeo

+ 5.713 s

10. Yuki Tsunoda

Alpha Tauri

+ 6.052 s

11. Valtteri Bottas

Alfa Romeo

+ 6.513 s

12. Carlos Sainz

Ferrari

+ 6.594 s

13. Pierre Gasly

Alpine

Ausfall

14. Esteban Ocon

Alpine

Ausfall

15. Nyck De Vries

Alpha Tauri

Ausfall

16. Logan Sargeant

Williams

Ausfall

17. Kevin Magnussen

Haas

Ausfall

18. George Russell

Mercedes

Ausfall

19. Alexander Albon

Williams

Ausfall

20. Charles Leclerc

Ferrari

Ausfall

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten