Die Fans wollten sich das Glitzer-Spektakel nicht entgehen lassen. An den Veranstaltungstagen säumten in Summe 302.000 die Zuschauerplätze rund um die 5,063 Kilometer lange Rennstrecke in Singapur. Sie sollten ihr Kommen nicht bereuen, obwohl es ihnen das Wetter nicht leicht machte. Auf der anderen Seite: Regen beschert der Formel 1 ja immer gewisse Spannungselemente.
Am Samstag wütete Max Verstappen nach verpatzter Qualifikation. Am Sonntag tat es ein Unwetter über der asiatischen Handelsmetropole. Rund 80 Minuten vor dem eigentlich angesetzten Rennstart schüttete es aus Eimern. Um kurz vor 20 Uhr Ortszeit hörte es auf. An einen Start war da noch nicht zu denken. Dieser musste um über eine Stunde nach hinten verschoben werden, bis die Bedingungen ein Rennen zuließen. Erst dann durften die 20 Piloten endlich in die Manege.
Singapur-Highlights in der Galerie
Die Verhältnisse waren kompliziert. Es herrschte erhöhte Gefahr für einen Abflug. Es erwischte gleich mehrere Fahrer auf einem seifigen Untergrund. Guanyu Zhou legte sich mit Nicholas Latifi an und bezahlte es mit einer demolierten Vorderradaufhängung. Alexander Albon segelte vorwärts in die Streckenbegrenzung und kroch ohne Frontflügel zurück. Lewis Hamilton musste nach einem kapitalen Verbremser ebenfalls aufgefangen werden. Der Rekordsieger der Königsklasse konnte das Rennen nach Einschlag in der Tecpro-Schutzmauer im Gegensatz zu Albon aber zu Ende fahren. Der Williams-Pilot schaffte es nur noch zurück an die Box und gab dort auf.
Selbst den Überflieger der Saison erwischte es. Max Verstappen segelte für den Moment ins Aus. Er bremste sich die Vorderreifen eckig, was ihn viele Positionen kostete und ihm ein besseres Ergebnis verbaute. Diese Momente würzten ein Rennen, das ansonsten eine Geduldsprobe für die Fahrer war. In Summe rückte zwei Mal das Safety Car aus. Drei Mal kam es zu einer VSC-Phase.
Sergio Perez absolvierte die beste Arbeit. Diesmal war er der Star bei Red Bull, und nicht Verstappen. Perez gewann den Start und meisterte die Mammutaufgabe, das Auto stets auf der Strecke zu halten – selbst als ihn Charles Leclerc stark unter Druck setzte. "Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schwierig es da draußen war", berichtete ein erleichterter Sieger. Feingefühl war gefragt – auf einer anfangs nassen und hinten heraus auftrocknenden Bahn. Auf Intermediates und hinten heraus auf Slicks.