Als die Königsklasse in der Saison 2008 erstmals in Singapur Station machte, kamen die Fans kaum aus dem Staunen heraus. Rennautos glitzernd unter künstlicher Beleuchtung – das war ein ungewohnter Anblick. Zwar haben mittlerweile auch noch andere Grand-Prix-Strecken ihre Sessions bis nach den Sonnenuntergang gelegt, doch Singapur ist immer noch etwas ganz Besonderes.
Neben dem Flutlicht spielen auch die Hitze und das enge Layout des Kurses eine wichtige Rolle. Die Piloten müssen permanent die Konzentration hochhalten, was bei der enormen körperlichen Anstrengung keine einfache Aufgabe ist. Jeder kleine Unaufmerksamkeit kann auf den öffentlichen Straßen des Marina Bay Circuits heftige Auswirkungen haben.
Russell und Stroll in der Bande
Am Freitag fand der Stadtkurs, den die meisten Fahrer als anspruchsvollste Strecke im Kalender bezeichnen, direkt die ersten Opfer. George Russell kam zunächst noch relativ glimpflich davon. Bei einem kleinen Verbremser rutschte der Mercedes-Pilot vorwärts in die gepolsterte TecPro-Bande. Mit etwas Glück überstand der Frontflügel am Silberpfeil den Aufprall unbeschädigt.
Lance Stroll hatte wenige Minuten später nicht ganz so viel Glück, als er in Kurve 5 etwas zu weit rausgetragen wurde. Der Aston Martin geriet auf die staubige Außenspur und rutschte mit dem linken Hinterrad in die Betonwand. In diesem Fall überstand die Aufhängung den Einschlag nicht. Um Folgeschäden zu verhindern, wurde der Kanadier angewiesen, sein Auto zwei Kurven später direkt abzustellen.
McLaren optisch und technisch neu
Auch bei McLaren lohnte sich ein genauerer Blick. Das britische Traditionsteam ist in Singapur mit einem großen Upgrade unterwegs, das aber zunächst nur Lando Norris zur Verfügung steht. Im ersten Training überprüften die Ingenieure den Luftstrom über den neugeformten Seitenkasten mit großflächig aufgetragener FloViz-Farbe. Die neongelbe Flüssigkeit überdeckte dabei auch das Spezial-Design, das McLaren für Singapur und Suzuka aufgelegt hat.
Wer auf spezielle Designs steht, kommt in Singapur auch bei den Helmen der Fahrer stets auf seine Kosten. Viele Piloten haben sich für das Nachtspektakel einen neuen Look überlegt. Besonders auffällig sind in diesem Jahr der Goldhelm von Charles Leclerc und der pechschwarze Kopfschutz von Sebastian Vettel. Helm-Künstler Jens Munser verwendete dafür eine spezielle Grundfarbe, die 99 Prozent des Lichts absorbiert. Auf dem Untergrund kommt der bunte Regenbogen oben und das Friedenssymbol an der Seite besonders gut zur Geltung.
In der Galerie zeigen wir Ihnen die ersten Impressionen aus Singapur.
