So idyllisch die 4,318 Kilometer lange Rennstrecke in die steirischen Alpen eingebettet ist, so ruhig ging es am Donnerstag in der Früh im Fahrerlager und der Boxenstraße zu. Nur für rund zehn Minuten wird es lauter. Die Schlagschrauber machen die Musik. Die Mechaniker von Alpha Tauri üben Boxenstopps. Nach acht Grand-Prix-Wochenenden sind sie mehr als eingespielt. Jeder Handgriff beim Reifenwechsel sitzt.
In der Garage von Red Bull vermessen die Mechaniker derweil den Rennwagen von Max Verstappen mit einem Lidar-Scanner. Stress? Zumindest in diesem Moment nicht zu spüren. Ein Mechaniker fährt den Heckflügel des RB19 mit dem Gerät ab, und übermittelt die Daten zur Technischen Abnahme. Nebenan bei Ferrari sind die beiden SF-23 aufgebockt.

Aufbautag in Spielberg
Der neue Frontflügel, den die Scuderia dabei hat, befindet sich in den frühen Stunden noch unter einer schwarzen Schutzhülle. Kurz nach Mittag packen ihn die Ferrari-Mechaniker aus. Und sie tun uns den Gefallen, das neue Modell über das alte zu stellen. Die Nase ist leicht anders konturiert, die Flaps in Details angepasst und die Endplatte völlig neu gezeichnet. An diesem Wochenende will Ferrari die zuletzt in Kanada gemachten Fortschritte bestätigen. An Spielberg hat man gute Erinnerungen. Vor einem Jahr feierte Charles Leclerc den letzten Ferrari-Sieg in der Formel 1.
McLaren träumt nicht einmal von Siegen. Dafür ist der MCL60 viel zu langsam. Der Traditionsrennstall steckt auf dem sechsten Platz der Weltmeisterschaft fest. Beim GP Österreich will die Mannschaft aus Woking einen Schritt nach vorne machen. Mit neuen Teilen soll es vorwärtsgehen. Der erste Teil der B-Version ist angekündigt.
Das Wetter zeigt sich am Donnerstag von seiner besten Seite. Bereits am Vormittag klettert das Quecksilber auf über 20 Grad. Für das Rennwochenende allerdings ist ein Wetterumschwung angesagt. An allen drei Tagen drohen der Formel 1 verregnete Verhältnisse. Das würde das ohnehin schon Highlight-lastige Sprintformat mit zwei Qualifikationen, einem Mini-Grand-Prix und dem Hauptrennen weiter würzen. Und vielleicht selbst die Dauersieger von Red Bull in Stress versetzen.