Für fast vier Wochen kehrte in der Formel 1 so etwas wie Ruhe ein. Es herrschte Sommerpause. Die Motoren schwiegen. Die Fahrer machten Urlaub. Zwei Wochen im August mussten die zehn Teams sogar ihre Fabriken zusperren. Den Ingenieuren war es untersagt, zu arbeiten.
Doch mit dem Grand Prix der Niederlande endet die entspannte Phase. Dabei würde sich Zandvoort ganz gut für die Erholung anbieten. Dank des langen Sandstrandes ist die Gemeinde an der Nordseeküste gerade bei Badeurlaubern beliebt. Auf die faule Haut kann sich in der Formel 1 jetzt allerdings keiner mehr legen.
In den nächsten 14 Wochen stehen immerhin zehn Grands Prix bis zum Saisonfinale auf dem Programm. Den Anfang macht Zandvoort, wo die Mechaniker am Donnerstag damit beschäftigt waren, die Autos für die nächste Aufgabe vorzubereiten. Bei knapp mehr als 20 Grad Celsius kamen sie dabei nicht wirklich ins Schwitzen.

Haas bringt neue Teile nach Zandvoort. Vom modifizierten Frontflügel war am Donnerstag-Vormittag allerdings noch nichts zu sehen.
Haas mit Upgrades
2021 hatte der Grand Prix an der niederländischen Westküste nach 36 Jahren sein Comeback in der Königsklasse gegeben. Und schnell die Herzen der Fahrer und Fans erobert. Die 4,259 Kilometer lange Rennstrecke ist eine vom alten Schlag – mit einem schmalen Asphaltband, einem flüssigen Charakter und Kiesbetten. 14 Kurven schlängeln sich malerisch durch die Dünenlandschaft. Es geht hoch und runter.
Für die Fans hat sich Zandvoort zu einer Art Party-Hochburg der Formel 1 entwickelt. Im Prinzip wird das ganze Wochenende durchgefeiert. Gerade wenn auch noch Lokalheld Max Verstappen wie in den beiden bisherigen Ausgaben der Neuzeit gewinnt.
Selbstredend ist der WM-Führende der große Favorit auf den Sieg beim Heimspiel. Verstappen greift nach einem weiteren Rekord. Ein neuerlicher Triumph und er würde seine Serie auf neun aufeinander folgende Siege ausweiten. So viele schaffte Sebastian Vettel in den letzten neun Rennen 2013 am Stück.
Auf die längste Strecke im Kalender – Spa-Francorchamps – folgt die zweitkürzeste nach Monte Carlo. Das Abtriebslevel ist ähnlich hoch wie im Fürstentum. Die Ingenieure gehen in Zandvoort auf hohen Abtrieb. Haas spendiert seinem VF-23 ein paar Upgrades. Sie betreffen den Frontflügel und die Bremsbelüftungen. In der Galerie haben wir die ersten Impressionen gesammelt.