Nicht jeder Fahrer und Teamchef ist ein Fan des Sprint-Formats. Doch in Katar bekam der Freitag (6.10.) deutlich mehr Würze durch den speziellen Modus. Die Teams bekamen nur ein Freies Training zum Üben. Und ausgerechnet dieses Training wurde durch einen kleinen Sandsturm in der Früh praktisch unbrauchbar.
60 Minuten drifteten die Piloten hilflos auf der staubigen Piste herum. "Unter diesen Bedingungen wäre mein Vater schnell", scherzte Carlos Sainz. Doch der Rallye-Altmeister konnte seinem Sohn auch nicht helfen. Die anderen 19 Fahrer waren zum Auftakt ebenfalls mehr neben als auf der Strecke unterwegs. Und die Ingenieure sammelten praktisch gar keine verwertbaren Daten.
Im Blindflug ging es dann in das Qualifying am Abend. Nach dem Sonnenuntergang präsentierte sich die Strecke in einem ganz anderen Zustand. Der gröbste Sand war mittlerweile aus den Asphaltporen herausgesaugt. Und die Oberfläche hatte sich deutlich abgekühlt. Nun ging es darum, sich möglichst schnell an die neuen Bedingungen zu gewöhnen.
George Russell darf am Sonntag neben Max Verstappen aus der ersten Reihe starten.
Mehr Verlierer als Gewinner
Es war schon vorher klar, dass einige Piloten kleinere und größere Dramen erleben würden. Man wusste nur nicht, wen es erwischt. Am Ende gab es gleich in mehreren Garagen lange Gesichter. Bei McLaren gingen die Startplätze zwei und vier nachträglich verloren, weil die Piloten im entscheidenden Q3 neben die Strecke gerieten.
Für Carlos Sainz und Sergio Perez war schon im Q2 Schluss, obwohl die Teamkollegen zeigten, dass die Autos eigentlich gut genug für vordere Startplätze waren. Auch bei Alfa Romeo gab es mit Guanyu Zhou einen klaren Verlierer. Während Valtteri Bottas ins Q3 raste, startet der Chinese vom letzten Startplatz.
Zehn Autos zwischen den beiden Alfas – das war noch nicht der größte Abstand zweier Teamkollegen. Aston Martin schaffte das Kunststück, noch mehr gegnerische Fahrzeuge ins Sandwich zu nehmen. Fernando Alonso profitierte vom McLaren-Pech und raste auf Startplatz vier. Lance Stroll flog auf P17 schon im Q1 durch den Rost.
Danach leistete sich der sonst so stoische Kanadier einige emotionale Aussetzer. Erst ließ er seinen Frust am eigenen Trainer aus. Dann mussten die TV-Interviewer unter der schlechten Laune des Millionärssohns leiden. Mit "einsilbig" sind die Antworten in der Fragerunde noch wohlwollend beschrieben.
In der Galerie zeigen wir noch einmal die Highlights eines ereignisreichen Quali-Freitags.
