Es gibt kaum einen Fahrer im aktuellen Feld, der den Traditionskurs in Suzuka nicht unter seinen persönlichen Top-3 im Formel-1-Kalender zählt. Die Heimstrecke von Honda hat einige spektakuläre Passagen zu bieten. In den S-Kurven im ersten Sektor können die modernen Groundeffect-Rennwagen ihr Potenzial voll zeigen. Ein Hingucker ist auch das sich überkreuzende Achter-Layout. Hier rasen die Rennwagen auf zwei Ebenen unter- und übereinander her.
Für die Piloten bietet die im Jahr 1962 von John Hugenholtz entworfene Strecke einige Herausforderungen. Hinter den relativ hohen Randsteinen warten an vielen Stellen tiefe Kiesbetten. Der Trend zu asphaltierten Auslaufzonen hat sich in Japan zum Glück noch nicht durchgesetzt. Fehler werden damit noch richtig bestraft. Es kommt darauf an, sich langsam ans Limit heranzutasten.
Im ersten Training am Freitag bekamen die Fans noch keine dramatischen Ausrutscher geboten. In Zeiten des Budget-Caps, in denen jede größere Reparatur-Rechnung Auswirkungen auf das Entwicklungsprogramm haben kann, scheuen die Piloten bei den Übungsrunden das Risiko.
Reifentest sorgt für viel Verkehr
Die Fans konnten sich nicht über schlechte Unterhaltung beschweren. Weil Pirelli neue Prototypen-Reifen für 2024 zum Test an die Strecke brachte, spulten die Piloten am Freitag deutlich mehr Kilometer ab als gewöhnlich. Im Verkehr kam es zwischenzeitlich schon zwei Tage vor dem Rennen zu den ersten Zweikämpfen des Wochenendes.
Die Ingenieure sammelten nicht nur Daten zu den Reifen, sondern auch zur Aerodynamik. Carlos Sainz beschwerte sich am Funk, weil ihm beim Verlassen der Boxengasse FloViz-Farbe auf das Visier tropfte, die McLaren an die Rückseite des Heckflügels von Oscar Piastri gespritzt hatte. In der Galerie zeigen wir die ersten Impressionen vom Trainingsfreitag in Suzuka.