Es war ein Grand Prix der eher langweiligen Sorte. An der Spitze war das Rennen in Bahrain praktisch nach wenigen hundert Metern entschieden. Max Verstappen verteidigte die Führung und machte sich in der Wüste aus dem Staub. Es gab an diesem Rennsonntag keinen Gegner für den Doppelweltmeister.
Verstappen cruiste, während einem anderen die Show gehörte. Fernando Alonso fuhr mit Abzug der ersten Runde wie zu besten Tagen. Der Altmeister belebte die Wüste, indem er die beiden Mercedes von Lewis Hamilton und George Russell sowie den Ferrari mit Carlos Sainz am Steuer überholte. Sein Teamkollege Lance Stroll fuhr gegen die Schmerzen – und brillierte nicht weniger.
36.000 Fans am Rennsonntag
Red Bull triumphierte, Aston Martin gehörte zu den wenigen Gewinnern. Nach dem Saisonauftakt gab es im Fahrerlager überwiegend finstere Mienen. Ferrari-Pilot Charles Leclerc scheiterte mit Antriebsdefekt, Sainz kletterte nicht auf das Podium. Er ließ sich stattdessen von seinem Landsmann überrumpeln. Mercedes fuhr unter ferner liefen. Alpine schwankte zwischen Blamage und Aufholjagd. McLaren flog mit einem Auto früh raus und quälte sich mit dem anderen über die Distanz. Lando Norris brauchte sechs Boxenstopps.
Verstappen vor Sergio Perez und Alonso: 36.000 Zuschauer erlebten das erste Klassentreffen und das erste Podest der neuen Saison vor Ort. Das ist ein neuer Rekord für Bahrain. Im Vorjahr waren 1.000 Zuschauer weniger an die Rennstrecke gepilgert. In Summe zählte der Veranstalter über die Event-Tage fast 100.000 Zuschauer.
Das große Spektakel erlebten sie nicht. Dafür war die Vorstellung von Red Bull einfach zu erdrückend. Die Frage ist, ob für die Gala auch die Strecke half oder ob die Konkurrenz auf anderen Pisten genauso hoffnungslos verloren ist. Zumindest Ferrari klammert sich daran, dass der Streckencharakter eine Teilschuld trägt. Die Roten sollten nach Bahrain aber mehr das grüne als das dunkelblaue Auto im Blick haben. Red Bull ist weit weg. Aston Martin dank Alonso obenauf. Das Team aus Silverstone ist hungrig auf mehr.
