Baku ist immer für spektakuläre Aufnahmen gut. Die Fahrer bremsen auf dem Stadtkurs ihre Autos aus hohen Geschwindigkeiten ab, und zirkeln sie an den Mauern entlang. Der ein oder andere Streifschuss muss da mit eingerechnet werden, was die Zuschauer auf den Tribünen und die Fans an den TV-Bildschirmen in der Qualifikation erlebten.
Als die Uhr nach dem schnellsten Piloten an diesem Quali-Samstag suchte, und die Sonne sich langsam verdünnisierte, schossen die Fotografen spektakuläre Bilder bei wunderschönem Licht. Charles Leclerc verrichtete den besten Job – wie so oft in dieser Saison in der Qualifikation. Zum vierten Mal in Serie setzte sich der Ferrari-Pilot gegen die Konkurrenz durch. Das sechste Mal beginnt er einen Grand Prix 2022 vom besten Startplatz.
Quali-Highlights in der Galerie
Red Bull konnte den vorgelegten Speed nicht ganz mitgehen, sortierte sich aber wenigstens direkt hinter Leclerc ein. Mercedes verteidigte die Führung im Mittelfeld. Das genügt den eigenen Ansprüchen aber bei weitem nicht. Ein Rückstand von über 1,3 Sekunden schmerzt. Das vielversprechende Potenzial aus dem Windkanal, der den W13 auf dem Papier zu einem Siegerauto macht, kann das Team weiter nicht auf der Rennstrecke umsetzen.
Durch die Engstelle von Kurve acht kamen alle durch, ohne anzuecken. Die Strecke misst hier in der Breite gerade einmal 7,6 Meter. An drei anderen Stellen erwischte es die Aston Martin. Lance Stroll segelte gleich zweimal ins Aus: in Kurve zwei und sieben. Sebastian Vettel verbremste sich in Kurve 15.
Die Untersuchungen nach der Qualifikation verliefen sich im Sande. Die Rennleitung hatte Lewis Hamilton und Lando Norris auf die Anklagebank geschickt. Die Sportkommissare mussten untersuchen, ob sie unnötig langsam fuhren, und dadurch eine Gefahr für die anderen darstellten. Beide kamen ohne Strafe davon. Auch die beiden Haas-Piloten hatten nichts falsch gemacht. Sie konnten in der Boxenstraße nicht anders, als sich in den Pulk einzufädeln, der sich hinter der roten Ampel aufgestaut hatte. Sowohl Kevin Magnussen als auch Mick Schumacher ordneten sich sicher ein.
