Es war eine Reise ins Nirgendwo. Regen, nichts als Regen. Deshalb keine Runde auf trockener Fahrbahn. Wie sollte man da den besten Kompromiss für Abtrieb, Bodenfreiheit und Bremskühlung finden? Wer für die Anforderungen der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Haus aus ein effizientes Auto hat, war der König.
Der Red Bull RB19 ist ein Wunder an Effizienz. Da konnten die Ingenieure gar nicht so viel falsch machen. Deshalb verwundert auch der große Vorsprung nicht. Das war schon im letzten Jahr so. Das andere Extrem war McLaren. Der MCL60B war um nichts schlechter als in den letzten Rennen. McLaren hatte nur keinen geeigneten Heckflügel im Sortiment. Die Verbesserung der Aerodynamik für schnelle Strecken stand in der Prioritätenliste ganz hinten. Weil es nur die Rennen in Spa, Monza und Las Vegas betrifft.
Alpine mit einem Lebenszeichen
McLaren war mit seinem vielen Abtrieb im Regen der König und auf trockener Fahrbahn Freiwild. Weil man auf den Geraden von langsameren Autos aufgefressen wurde. Ferrari setzte auf Topspeed und übernahm die Kronprinzen-Rolle hinter Red Bull. Mercedes spielte beide Karten, war aber mit keiner Version podestfähig. Das neue Upgrade kam zur falschen Zeit am falschen Platz. Bei null Testrunden durfte man nicht überrascht sein, wieder vom Bouncing eingeholt worden zu sein.
Aston Martin hat sich leicht erholt. Die Ingenieure wählten eine Kompromissabstimmung. Es reichte nicht ganz für Ferrari und Mercedes und für McLaren nur auf trockener Bahn. Alpine gab trotz PS-Defizit ein Lebenszeichen von sich. Die Autos aus Enstone waren auch in den letzten Jahren in Spa immer gut. Effizienz ist das Zauberwort.
Williams hätte gut sein müssen, doch der Regen kam den Ingenieuren dazwischen. Sie fanden die goldene Mitte nicht, waren langsam in Nassen und nicht schnell genug auf trockener Strecke. So wurde Alpha Tauri zur Überraschung im Tabellenkeller. Auch für sich selbst. "Wir sind eigentlich besser in langsamen Kurven", kündigte Yuki Tsunoda vor dem Wochenende an.
Power Ranking GP Belgien 2023
- Red Bull (1)
- Ferrari (4)
- Mercedes (3)
- McLaren (2)
- Aston Martin (5)
- Alpine (7)
- Alpha Tauri (10)
- Williams (9)
- Alfa Romeo (6)
- Haas (8)
*Platzierung nach dem GP Ungarn