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FIA-Analyse des Budget-Deckels 2021
Red Bull über dem Kosten-Limit

Red Bull hat 2021 mehr Geld ausgegeben als erlaubt. Das hat die Analyse der FIA ergeben. Allerdings soll es sich nur um einen leichten Verstoß handeln. Wie drastisch die Strafe am Ende ausfallen wird, steht noch nicht fest.

Red Bull RB18 - Garage - 2022
Foto: Red Bull

Schon vor der Veröffentlichung der FIA-Auswertung zum Budget-Deckel für das Jahr 2021 waren viele Gerüchte durch das F1-Fahrerlager gewabert. Red Bull sah sich dem Vorwurf ausgesetzt, die Ausgabengrenze in Höhe von 145 Millionen US-Dollar nicht eingehalten zu haben. Nach mehrfacher Verzögerung veröffentlichte die FIA am Montag (10.10.) jetzt endlich die ersten Details ihrer Untersuchung.

Demnach wurden insgesamt drei Teams vom Weltverband beanstandet. Im Fall von Williams war schon im Mai ein Verstoß festgestellt worden, allerdings nur bei der Art der Buchführung. In Kooperation mit den Finanzprüfern konnte der Rennstall die Widersprüche aufklären und darlegen, dass man die Budgetgrenze nicht verletzt habe.

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Auch bei Aston Martin hat die FIA einen Verstoß im Meldeprozess festgestellt. Nähere Details zu der Sachlage sind aber nicht bekannt. Wie im Falle von Williams wird dem Team von Sebastian Vettel nicht zur Last gelegt, die Ausgabengrenze überschritten zu haben. Eine empfindliche Strafe ist in dieser Angelegenheit also eher nicht zu erwarten.

Helmut Marko & Christian Horner - Red Bull - F1 2022
Red Bull
Die Red-Bull-Verantwortlichen haben zuletzt stets dementiert, gegen die Finanzregeln verstoßen zu haben.

Red Bull gibt zu viel Geld aus

Anders liegt der Fall bei Red Bull. Dem Rennstall aus Milton Keynes werden nicht nur Regelverletzungen bei der Übermittlung der Finanzberichte vorgeworfen, sondern auch der konkrete Verstoß, die Budget-Grenze überschritten zu haben. Der Fall trägt natürlich ordentliche Brisanz, weil Max Verstappen am Ende der vergangenen Saison knapp den Titel feiern konnte.

Laut FIA handle es sich im Falle von Red Bull um einen sogenannten "Minor Breach" – also eine leichte Überschreitung der Budget-Grenze. Die Mehrausgaben befinden sich demnach innerhalb eines Bereiches von fünf Prozent, was bis zu 7,25 Millionen US-Dollar entsprechen kann. Damit widerspricht der Weltverband mit seiner Auswertung den Red-Bull-Verantwortlichen, die bis zuletzt darauf beharrten, die Finanzregeln nicht verletzt zu haben.

Im Zuge um die Budget-Cap-Diskussion betonte die Konkurrenz von Mercedes und Ferrari zuletzt mehrfach, dass auch kleine Überschreitungen der Grenze große Auswirkungen auf die Performance des Autos haben können. Weil es sich um das erste Jahr nach der Einführung der Budget-Obergrenze in der Formel 1 handelt und es noch keine Präzendenzfälle gibt, ist noch völlig unklar, wie die Strafe ausfallen wird.

Max Verstappen - Red Bull - GP Abu Dhabi 2021
F1/FIA
Max Verstappen hat 2021 den Titel eingefahren. Dass Red Bull dabei zu viel Geld ausgab, dürfte nicht geschadet haben.

FIA mit unterschiedlichen Strafmaßen

Bei der Veröffentlichung der Ergebnisse verzichtete die FIA zunächst auf ein Urteil. Die Behörde teilte lediglich mit: "Die FIA-Kosten-Aufsicht ist gerade dabei, in den Fällen von Aston Martin und Red Bull eine angemessene Handlungsweise nach den Finanz-Regeln festzulegen. Weitere Informationen werden dann dem Reglement entsprechend veröffentlicht."

Fehler im Meldeprozess können laut FIA in Finanzstrafen oder kleineren Sportstrafen münden, wie zum Beispiel der Reduktion von Windkanalzeit. Bei einem Ausgabenvergehen von bis zu fünf Prozent gilt prinzipiell der selbe Strafenkatalog. Nur bei darüberliegenden Verstößen drohen härtere Konsequenzen. Hier drohen dann ein Punktabzug oder gar ein Ausschluss vom Wettbewerb.

Die FIA betonte in ihrem Bericht noch einmal die Komplexität des Überprüfungsprozesses. Die Sportaufsicht befindet sich hier in einer Zwickmühle. Eine drakonische Strafe im ersten Jahr der neuen Budget-Cap-Regeln könnte als unfair angesehen werden. Eine zu leichte Strafe würde wohl zu weiteren Verstößen in der Zukunft führen. Angesichts des kontroversen Saisonendes 2021 dürfte Red Bull alles, was über eine Verwarnung herausgeht, als überhart empfinden.

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Red Bull reagiert verstimmt

Der öffentlich angezählte Rennstall von Weltmeister Max Verstappen äußerte sich kurz nach der Bekanntgabe mit einem offiziellen Statement in den sozialen Medien. Man habe die FIA-Ergebnisse "mit Überraschung und Enttäuschung zur Kenntnis genommen", heißt es darin. Die beim Weltverband eingereichten Zahlen hätten unterhalb des Limits gelegen.

Der Rennstall wolle nun zunächst die FIA-Ergebnisse intern untersuchen, um festzustellen, wo die Abweichungen genau liegen. Generell sei man aber weiter davon überzeugt, die Kostengrenze nicht überschritten zu haben. Man respektiere den weiteren Aufklärungsprozess der FIA, behalte sich aber eigene Schritte vor. Die ganze Affäre dürfte uns also noch eine Weile beschäftigen.

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