Die Formel-1-Bosse hatten den Fans mit dem neuen Technik-Reglement mehr Abwechslung versprochen. Aber dass das Pendel nun so starke Ausschläge zeigen würde, dürfte selbst für die kühnsten Optimisten etwas unerwartet gekommen sein. Jedes Rennen ist eine neue Wundertüte, bei der man vorher nicht weiß, was am Ende rauskommt.
Nach der Galavorstellung von Charles Leclerc in Melbourne hatten einige Experten schon befürchtet, dass Ferrari dieses Jahr kurzen Prozess macht. Doch in Imola drehte Red Bull den Spieß komplett um. Wie WM-Rivale Leclerc sicherte sich Max Verstappen die Pole Position, drehte alle Führungsrunden, heimste den Punkt für die schnellste Rennrunde ein und feierte am Ende den Sieg.
Wenn diese vier Punkte zusammenkommen, spricht der Statistiker von einem Grand Slam. Normalerweise ist das eine sehr seltene Angelegenheit. In den vergangenen elf Jahren kam es insgesamt nur 13 Mal in der Königsklasse vor. Und einen Grand Slam gab es jedes Mal nur durch den Piloten, der am Ende auch Weltmeister wurde. Beide können in dieser Saison natürlicht nicht Weltmeister werden. Diese Serie ist also auf jeden Fall schon mal gerissen.
Einmalige Grand-Slam-Serie
Dass zwei unterschiedliche Fahrer in einem Jahr einen Grand Slam schafften, kam zuletzt 1979 vor. Damals waren es Jacques Laffite (Sao Paulo) und Gilles Villeneuve (Long Beach), die jeweils ein Rennwochenende von Anfang bis Ende dominierten. Dass dieses Kunststück wie jetzt in Melbourne und Imola direkt zwei Mal in Folge glückt, ist eine absolute Premiere.
In den Crazy Stats in der Galerie haben wir noch mehr interessante Zahlen zum Grand Prix in Imola gesammelt. Wir verraten Ihnen, wer die einzigen beiden Pilot sind, die an einem Rennwochenende noch mehr WM-Punkte sammeln konnte als Max Verstappen, welchen Rekord von Nick Heidfeld Lando Norris jagt und wann Lewis Hamilton zuletzt so schlechte Statistiken produzierte.