F1 Concorde Agreement für 2026: Alle Teams stimmen zu

Formel-1-Teams unterschreiben Concorde Agreement
Nur noch eine Partei fehlt beim F1-Vertrag

Zuletzt aktualisiert am 17.03.2025

Am Tag des Saisonauftakts in Melbourne wurde Zukunftsmusik gespielt. Die Formel 1 und die elf Teams haben sich auf ein neues Concorde Abkommen geeinigt, das 2026 beginnt und fünf Jahre gelten soll. Die FIA als dritter Partner ist noch nicht im Boot. Die Unterschrift des Verbandes soll aber zeitnah erfolgen. Laut FIA-Quellen liegt das Vertragswerk bereits bei den Anwälten.

Das Concorde Abkommen ist ein Grundsatzvertrag zwischen den Rechteinhabern, dem Weltverband und den Teams. Er regelt die kommerziellen Beziehungen der drei Parteien und die Regelfindung. Das erste Concorde Abkommen wurde 1981 abgeschlossen. Es war eine Art Friedensvertrag nach einem zwei Jahre langen Streit zwischen den Teams und dem Verband. Weil er einst am Place de la Concorde in Paris unterzeichnet wurde, erhielt er den entsprechenden Namen.

In den letzten 44 Jahren wurde das Dokument immer wieder geändert. Der Abschluss für 2026 ist bereits die neunte Version. In seiner letzten Fassung musste das Formel-1-Management Rücksicht darauf nehmen, dass ab nächstem Jahr mit Cadillac ein elftes Team hinzukommt. Deshalb musste die Geldverteilung neu geregelt werden.

Stefano Domenicali, Max Verstappen & George Russell - Formel 1 - GP Australien 2025
Simon Galloway via Getty Images

Neuer Ausschüttungsmodus

Die Ausschüttung stützt sich weiterhin auf drei Säulen: Das Preisgeld, die Entschädigung für historische Leistungen und den Ferrari-Bonus. Im aktuellen Jahr kommen 1,266 Milliarden Dollar zur Verteilung. Bis jetzt erhielt der Weltmeister 14,5 Prozent vom Preisgeld, das nach Abzug aller Sonderzahlungen übrig blieb. Dem zehntplatzierten Team standen noch sieben Prozent dieser Summe zu.

Das rasante Wachstum der Formel 1 hat die Attraktivität der Serie erhöht und den Wert der Teams stark steigen lassen. Das elfte Team wird zwischen sechs und sieben Prozent aus dem Topf rausziehen, was alle anderen Bewerber pro Jahr rund fünf Millionen Dollar kosten wird. Dafür muss Cadillac eine Entschädigung von 450 Millionen Dollar zahlen, die zu gleichen Teilen auf die etablierten Rennställe aufgeteilt wird.

Da im Reglement noch ein zwölftes Team einen Platz im Formel-1-Zirkus beantragen könnte, musste eine Klausel über die Modalitäten für diesen Fall im neuen Vertragstext aufgesetzt werden. Man will unter allen Umständen eine Wiederholung des Andretti-Dramas verhindern. Die Entschädigungssumme für neue Antragsteller wird je nach Geschäftslage bestimmt. Es werden mögliche Platzierungen in der WM über fünf Jahre im voraus prognostiziert und die dafür vorgesehene Ausschüttung addiert. Das ist dann das Eintrittsgeld.

Mohammed Bin Sulayem - Bernie Ecclestone - Stefano Domenicali - Formel 1 - Saison 2024
Wilhelm

FIA forderte mehr Geld

Die Verhandlungen mit der FIA haben sich verzögert, weil es in der vergangenen Legislaturperiode wiederholt zu Missstimmungen bei der Regelfindung kam. Außerdem forderte die FIA für die Zukunft deutlich mehr Geld und begründete das mit dem erhöhten Arbeitsaufwand und Personalbedarf. Das Problem ist allerdings hausgemacht. Die Regeln werden immer umfangreicher und komplexer. Das erfordert mehr Überwachung.

Nach Aussage von FIA-Vertretern befindet man sich mit der Formel 1 im letzten Stadium der Verhandlungen. Regelfindung und Marketingfragen sind offenbar geklärt. Jetzt müssten nur noch die Juristen zustimmen.