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Alpine-Teamchef tritt zurück
Kommt Oliver Oakes als Famin-Nachfolger?

GP Belgien 2024

Alpine steht am Scheideweg. Das französische Nationalteam tauscht seinen Teamchef aus und will sich auf die Chassisentwicklung konzentrieren. Neuer Teamchef soll Oliver Oakes von Hitech GP werden.

Bruno Famin - Alpine - Formel 1
Foto: xpb

Seit Flavio Briatore Renault-Präsident Luca de Meo berät, bleibt in Enstone und Viry-Chatillon kein Stein mehr auf dem anderen. Das Formel-1-Team von Alpine steht vor einem großen Umbruch. Nachdem David Sanchez als neuer Technikdirektor installiert wurde, gibt es ab September auch einen Wechsel an der Spitze des Rennstalls.

Interims-Teamchef Bruno Famin soll sich wieder auf die Leitung der Motorenabteilung von Viry-Chatillon konzentrieren. Sein Nachfolger ist bereits ausgesucht. Der Fahrerlager-Funk meldet, dass Oliver Oakes die Amtsgeschäfte von Famin in Enstone übernehmen soll. Der 36-jährige Engländer hat sich als Rennleiter des Hitech GP-Team einen Namen in der Szene gemacht.

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Jetzt fragen sich die Experten, ob das auch Auswirkungen auf die Fahrerwahl hat. Eigentlich war Alpine-Junior Jack Doohan für das Cockpit neben Pierre Gasly vorgesehen. Oakes soll eher seinen Schützling Paul Aron favorisieren.

Bruno Famin - Alpine - Formel 1
xpb

Bruno Famin hatte das Amt des Teamchefs von Alpine 2023 übernommen. Ende August 2024 verlässt er den Posten wieder.

Straßenauto-Technologie statt Formel-1-Motor

Gleichzeitig will de Meo Renaults Sportwagen-Tochter Alpine wiederbeleben. Neue Modelle mit Elektroantrieb sollen die Marke auffrischen und auch außerhalb Frankreichs bekannt machen. Sieben Straßensportwagen sind für die nächsten Jahre angekündigt. Dazu beansprucht Alpine die Kapazitäten der Motorenfabrik in Viry-Chatillon.

Seit vergangenen Montag (22. Juli) liegt dem Vorstand ein Vorschlag auf dem Tisch, wie die Aufgaben im Rahmen der Neuaufstellung von Alpine neu verteilt werden sollen. Demnach sollen in Viry-Chatillon künftig die Technologien für die Straßenautos der Zukunft entwickelt werden.

Alpine - GP Ungarn 2024
xpb

Alpine/Renault stellt seine Entwicklung für den Antrieb ab 2026 ein und will zukünftig mit Mercedes-Motoren starten.

Teure Beerdigung des eigenen Motors

Die Konsequenz ist, dass Renault sein eigenes Motorenprojekt für die neue Hybrid-Ära ab 2026 beerdigen muss. Was Famin aufrichtig bedauert: "Wir haben bis jetzt alle unsere Entwicklungsziele erreicht. Die Prüfstandsdaten sind sehr vielversprechend."

Und trotzdem will Alpine kein Werksteam mehr sein, die Franzosen schießen lieber Hunderte von Millionen Euro an Entwicklungsgeld in den Wind und dürfen den Widerspruch erklären, warum ein Alpine von einem Mercedes-Motor angetrieben wird. Die Rechnung könnte nur gesenkt werden, wenn GM Renault das geistige Eigentum abkauft und für sein eigenes Motorenprojekt verwendet. So oder so hinterlässt der Ausstieg einen schalen Beigeschmack. Eigentlich wollte die Formel 1 mit seinem nachhaltigen Motoren-Reglement neue Hersteller anlocken und keine verlieren. Obwohl sich Renault für die Zeit von 2026 bis 2030 verpflichtet hat, sieht die FIA keine Handhabe, die Franzosen für das gebrochene Abkommen zu bestrafen.

Renault F1-Motoren-Fabrik - Viry-Chatillon
Renault

Nach 47 Jahren Motorenentwicklung wird in Viry-Chatillon in Zukunft kein F1-Antrieb von Renault mehr entwickelt und gebaut.

Sozialplan für Motorenfabrik

Nach 47 Jahren eigener Präsenz auf dem Motorenmarkt der Formel 1 peilt Alpine an, ab 2026 Antriebseinheiten bei der Konkurrenz einzukaufen. Famin gibt zu: "Wir haben bereits mit mehreren Herstellern gesprochen." Favorit ist Mercedes. Da mag auch der Gedanke mitschwingen, den Rennstall eines Tages zum Verkauf anzubieten. Keiner kauft einen Rennstall, der eine eigene Motorenproduktion im Gepäck hat.

Der scheidende Alpine-Teamchef schränkt jedoch ein. "Solange das vorgestellte Projekt nicht genehmigt ist und der Sozialplan für Viry von den Gewerkschaften nicht abgenickt wurde, können wir keine definitive Entscheidung über unseren Motorenpartner treffen. Das kann eine Woche, aber auch zwei Monate dauern."

Famin beruhigt alle Mitarbeiter in Renaults Motorenfabrik. "Wir werden es so wenig schmerzhaft wie möglich für die Angestellten gestalten. Jeder bekommt einen neuen Job angeboten."

Die aktuelle Ausgabe
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten