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Teams haben schlecht verhandelt
F1-Einnahmen steigen, Ausschüttung sinkt

Die Formel 1 meldet mit 3,222 Milliarden Dollar Rekordeinnahmen. An die Teams werden 1,215 Milliarden ausgeschüttet. Das ist in absoluten Zahlen mehr, in Prozenten weniger als im Vorjahr. Wir erklären, wie es dazu kam.

F1-Logo - Las Vegas - 2023
Foto: Wilhelm

Seit Corona brummt das Geschäft. Die Formel 1 meldete am 29. Februar Rekordeinnahmen von 3,222 Milliarden Dollar für die Saison 2023. Im Jahr davor waren es noch 2,573 Milliarden. Auch das war bereits ein Rekord. Die neuen Geschäftszahlen entsprechen einer Steigerung um 25 Prozent.

Die Einkünfte berechnen sich aus zwei Säulen: 2,560 Milliarden wurden mit Antrittsgeldern, TV-Übertragungsrechten und Sponsoren erzielt. Hier beträgt der Zuwachs 21 Prozent, obwohl mit den Grand Prix in Shanghai und Imola zwei Rennen ausgefallen sind. Der zweite Erwerbsstrang mit Paddock Club, Hospitality, Formula One Experience und Fracht erwirtschaftete 662 Millionen Dollar, um 42 Prozent mehr als im Vorjahr.

Unsere Highlights

Der Grand Prix von Las Vegas spielte für Liberty bereits kräftig Geld ein, weil man dort auch an den Ticketerlösen beteiligt ist und die Gäste Mondpreise für VIP-Karten bezahlten. Die Kosten für den Erwerb von Land und den Bau des Boxengebäudes in Höhe von rund 600 Millionen Dollar gehen auf ein separates Konto und fließen nicht in das Ergebnis mit ein. Es war laut Liberty eine Investition in die Zukunft.

F1-Teamchefs 2022 - GP Italien
xpb

In der Corona-Zeit setzten die Teams lieber auf garantierte Gewinne, um sich abzusichern. Dafür profitieren sie nun nicht so stark vom Boom.

Nur noch 63 Prozent des Umsatzes

Für die zehn Teams wirken sich die Mehreinnahmen in absoluten Zahlen positiv aus. Die Formel 1 schüttet in diesem Jahr 1,215 Milliarden Dollar an sie aus. 2023 waren es noch 1,157 Milliarden. Im Gegensatz zu den Einnahmen legen die Ausschüttungen aber nur um fünf Prozent zu.

Das liegt am Ausschüttungsschlüssel, den die Teams beim Abschluss des letzten Concorde-Abkommens 2021 so unterschrieben haben. Einer gibt zu: "Wir haben schlecht verhandelt." Der Prozentsatz, wie viel von den Einnahmen an die Teilnehmer verteilt wird, hängt von der Höhe des Umsatzes ab. Vorher waren es 66 Prozent der Gesamtsumme, jetzt sind es nur noch 63. Mit anderen Worten: Mehr Geld in der Kasse erhöht den Gewinn der Formel 1 im Vergleich zu den Zuteilungen an die Teams überproportional.

Genau dieser Modus wird einer der Knackpunkte bei den Verhandlungen zum neuen Concorde-Abkommen sein, das ab 2026 gelten soll. Dabei werden auch der Ferrari-Bonus und die Extraleistungen für historische Erfolge zur Sprache kommen. Die kleinen Teams drängen darauf, diesen zu reduzieren, weil er ihnen Geld wegnimmt. Ferrari hat sich bei seinem Bonus sehr viel bessere Bedingungen erstritten als in der Geldverteilung für alle. Der Prozentsatz, den der älteste Rennstall vorab bekommt, erhöht sich bei Mehreinnahmen.

F1-Logo - GP Ungarn - 2023
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Der Kalender 2023 enthielt zwei Rennen weniger als 2024. Die Einnahmen sollten dieses Jahr also noch einmal steigen.

Größter Gewinner ist Mercedes

Dank der Extrazahlungen bleibt Ferrari der Topverdiener unter den zehn Rennställen, obwohl man in der Saison 2023 nur auf dem dritten Platz in der Konstrukteurs-WM landete. Nach unseren Berechnungen fließen 208 Millionen Dollar nach Maranello. Ein Plus von acht Millionen.

Die Ausschüttung an Weltmeister Red Bull steigt demzufolge von 169 auf 184 Millionen, an den WM-Zweiten Mercedes von 156 auf 179 Millionen Dollar, also satte 23 Millionen mehr. McLaren erhält 117 statt 112 Millionen Dollar aus dem Preisgeld- und Historien-Topf. Da lohnte sich der starke Schlussspurt in der WM.

Einer der großen Gewinner ist Williams, die 2023 den Sprung von Platz 10 auf Rang 7 geschafft haben und ebenfalls von alten WM-Titeln und den zwei dritten WM-Plätzen 2014 und 2015 profitieren. Der britische Traditionsrennstall kann mit 17 Millionen Dollar mehr auf dem Geschäftskonto rechnen. Das macht 97 statt 80 Millionen. Aston Martin klettert um 19 Millionen. Auch Toro Rosso macht im Vergleich zur Vorsaison noch ein Plus von sieben Millionen.

Es gibt aber auch Verlierer in dem Spiel. Alpines Zahlung verringerte sich trotz Bonus von 112 auf 105 Millionen Dollar. Der Tabellenletzte Haas muss sich mit sieben Millionen weniger Zuwendung begnügen. Den stärksten Einbruch muss Sauber verkraften. Die Schweizer stürzten vom sechsten auf den neunten Gesamtrang und fallen damit von 92 auf 74 Millionen Dollar.

In der Galerie finden Sie die Ausschüttungen für 2023 und 2024 noch einmal Team für Team.

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