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Neue Autos mit Übergewicht
Teams kratzen den Lack ab

Mit Ausnahme des Alfa Romeo C42 sind alle neuen Autos aktuell übergewichtig. In Zeiten der Kostendeckelung ist Abnehmen schwierig geworden. Deshalb wird jedes Gramm an allen Ecken und Enden weggefeilt. Auch am Lack. Wir zeigen Ihnen in der Galerie, welche Autos auf Farbe verzichten.

Alfa Romeo - Sauber C43 - F1-Auto 2023 - Vorstellung
Foto: Sauber

Die Formel 1 ist 2022 um 46 Kilogramm schwerer geworden. Das Mindestgewicht kletterte von 752 auf 798 Kilogramm. Das ist Formel-1-Rekord. Man sollte meinen, dass es für die Teams kein Problem gewesen sein muss, unter dem Gewichtslimit zu bleiben. Doch am Ende hat es tatsächlich nur ein einziges Team geschafft. Alfa-Romeo-Sauber muss seinen C42 sogar mit Ballast beschweren, um die 798-Kilogramm-Grenze einzuhalten. "Wir hatten bis dato immer die Tendenz aus der Vergangenheit, zuverlässig zu sein, aber mit zu viel Speck in die Saison zu gehen. Das will ich nicht mehr", erklärt Technikchef Jan Monchaux.

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Alle anderen Autos im Feld gingen mit reichlich Übergewicht in die ersten Saisonrennen. Red Bull und Mercedes liegen angeblich 15 Kilogramm über dem Limit, Ferrari zehn Kilogramm, McLaren und Haas fünf. Red-Bull-Sportchef Helmut Marko gibt zu: "Abspecken geht nicht über Nacht, sondern nur Schritt für Schritt. Es wird länger dauern, bis wir am Limit liegen." Mercedes schätzt für sich, dass man erst im Sommer das Ziel erreicht haben wird.

Mercedes - F1-Technik - Lackierung - 2022
ams
Bei Mercedes verschwand der Lack vom Frontflügel.

Sechs Kilogramm für Volllackierung

Früher hätten die großen Teams eine Task Force eingerichtet, die separat vom normalen Entwicklungsprozess alles daran gesetzt hätte, das Gewicht zu reduzieren. Das ist in Zeiten der Budgetdeckelung nicht mehr möglich. Abspecken muss Teil der geplanten Upgrades sein und Hand in Hand mit der Aerodynamikentwicklung gehen. Es ist auch ein Kulturwechsel. Früher hatten die Autos beim Gewicht Luft nach oben. Da störte es nicht, wenn man mit neuen Teilen ein paar Gramm zugelegt hat.

Heute wird um jedes Gramm gekämpft. Am einfachsten geht das an den Stellen, an denen es keine Rundenzeiten kostet. Zum Beispiel der Lackierung. "Eine Komplettlackierung wiegt rund sechs Kilogramm", erzählt Sauber-Teammanager Beat Zehnder. Das klingt in den Ohren derer, die Gewicht verlieren müssen, wie Luxus. "Wir haben Teile der Seitenkästen und des Heckflügels nicht lackiert, um 350 Gramm zu sparen", erzählt Aston-Martin-Technikchef Andy Green.

McLaren - F1-Technik - Lackierung - 2022
ams
Bei McLaren verschwand viel Orange von der Motorhaube.

Mercedes nimmt Farbe vom Frontflügel

Tatsächlich waren die Formel-1-Autos noch nie so nackt wie in diesem Jahr. Noch nie wurde so wenig Oberfläche mit Farbe besprüht. Blankes Carbon wiegt weniger. Ferrari, Alfa-Romeo und Aston Martin tragen beide Flügel in Schwarz. Sponsorenlogos sind auf die Kohlefaserstruktur aufgeklebt.

Red Bull verzichtete nach den Bahrain-Tests an den unteren beiden Flügelelementen auf Farbe, Mercedes hat nach den Barcelona-Tests den schwarzen Lack von den drei Flaps weggekratzt. Bei McLaren ist nur der Heckflügel-Flap hellblau eingefärbt, an der Motorhaube verschwand zwischen Barcelona und Bahrain viel orangefarbene Fläche. Williams verzichtet an der Cockpit-Seite auf blaue Flächen.

An den Seitenkästen und den Chassisflanken ist die Diät am besten zu erkennen. Bei Red Bull hat man den Eindruck, als wäre dem Lackierer die Farbe ausgegangen. Der untere Teil der Seitenteile ist schwarz. Bei Alpine ist es der hintere Teil und die Heckverkleidung. Williams spart sich Farbe im unteren Bereich der Motorabdeckung. McLaren legt einen Karbonstreifen mitten durchs Fahrzeug. Teamchef Andreas Seidl bestätigt: "Gewicht ist ein Thema für alle. Bis auf einen." In Hinwil wird man sich freuen.

In der Galerie zeigen wir Ihnen im Detail, wo die Teams überall absichtlich auf die Lackierung verzichtet haben.

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