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Hamiltons McLaren MP4-25 unterm Hammer
Silberpfeil bringt 5,6 Mio. Euro

Das britische Auktionshaus RM Sotheby's hat den McLaren MP4-25 von Lewis Hamilton aus der Saison 2010 für 5,6 Millionen Euro versteigert. Das Besondere an den Auto war sein genialer "F-Schacht" Aerodynamik-Trick. Die Detailbilder der Auktion enthüllen, wie die Technik damals genau funktionierte.

McLaren MP4-25A - Formel 1 2010 - Auktion - Hamilton - RM Sothebys - 2021
Foto: RM Sothebys / LAT

Formel-1-Rennwagen von McLaren kommen nur selten auf den freien Markt. Wenn es sich dann auch noch um ein Auto handelt, mit dem F1-Rekordsieger Lewis Hamilton drei Rennen gewonnen hat, dann springt der Preis entsprechend schnell in die Höhe. Bisher wurde noch gar kein Siegerauto des Weltmeisters verkauft. Deshalb war die Spannung groß, als am Samstag des Silverstone-Wochenendes (17.7.) der McLaren-Mercedes MP4-25A aus der Saison 2010 unter den Hammer kam.

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Am Ende bezahlte der Höchstbieter die phänomenale Summe von 4,83 Millionen britische Pfund, was umgerechnet cirka 5,6 Millionen Euro sind. Laut Auktionshaus handelt es sich damit um einen Rekord, was Formel-1-Rennwagen angeht. Bevor das Fahrzeug den Besitzer wechselte, drehte McLaren-Testfahrer Rob Garofall vor dem begeisterten Publikum in Silverstone noch ein paar Runden. Wer sich das Schmuckstück in die Garage stellt, ist übrigens nicht bekannt.

Bei dem versteigerten Fahrzeug handelte es sich um die Chassis-Nummer eins, was den Wert noch einmal erhöhte. Auch die Siegesserie Hamiltons in den letzten Jahren, die ihn im Olymp der erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten ganz nach oben gehievt hat, dürfte das Interesse angeheizt haben. Schätzungen vor der Auktion gingen von einem Erlös im Bereich von vier bis sechs Millionen Euro aus. Hier ging es also fast ans obere Ende der Prognosen, bis der Hammer fiel.

McLaren MP4-25A - Formel 1 2010 - Auktion - Hamilton - RM Sothebys - 2021
RM Sothebys / LAT
Das Geheimnis des McLaren MP4-25 versteckt sich im Heck.

McLaren bereit für Test-Einsatz

Angetrieben wird das Auto vom Mercedes-Benz FO 108X V8-Motor mit 2,4 Litern Hubraum. Der Sauger galt damals als das leistungsstärkste Aggregat im Feld. Die notwendigen Zusatzgeräte zum Betrieb des Rennwagens werden dem Gewinner der Auktion mitgeliefert. Allerdings ist die Technik so komplex, dass man sich für Probefahrten einige Mechaniker des Rennstalls mieten muss.

Der McLaren MP4-25 hat aber nicht nur wegen seines berühmten Piloten Kultstatus erlangt. Das Fahrzeug war vor allem zu Beginn der Saison 2010 Gegenstand vieler Diskussionen, weil die Ingenieure damals einen cleveren und innovativen Aerodynamik-Trick eingebaut hatten – den sogenannten F-Schacht. Lange rätselte die Konkurrenz, warum die Silberpfeile aus Woking auf den Geraden so schnell sind und trotzdem gut durch die Kurven kommen.

Erst nach und nach lüftete sich das Geheimnis: Mit einen Schnorchel in der Front wurde Luft eingesaugt, die dann über einen Kanal bis zum Heck geleitet wurde. Normalerweise strömt die Luft an der offenen Verkleidung hinten einfach wieder raus. Doch wenn der Pilot mit dem linken Bein eine kleine seitliche Öffnung des Kanals im Cockpit verschloss, wurde die Strömung über einen Steg zum Heckflügel gelenkt. Dort trat sie dann über breiten Schlitz auf der Rückseite aus.

McLaren MP4-25A - Formel 1 2010 - Auktion - Hamilton - RM Sothebys - 2021
RM Sothebys / LAT
Die Luft wurde über einen Kanal, der sich in diesem Steg befand, von vorne zum Heckflügel geleitet.

Bilder zeigen F-Schacht-Öffnung

Die Abzweigung nach oben wurde immer auf den Geraden aktiviert. Sie führte dazu, dass die Strömung am Heckflügel komplett abriss, was den Luftwiderstand deutlich senkte. Der Effekt war von der Wirkung ähnlich wie heute mit dem DRS-Klappflügel. Knapp zehn km/h gewann der McLaren durch den Trick im Topspeed, erzählen die Ingenieure. Der Name "F-Schacht" (engl. "F-Duct") bürgerte sich ein, weil sich der Luftkanal wie beim Buchstaben "F" in zwei Enden aufzweigt.

Auf den sehr detaillierten Bildern, die uns vom Auktionshaus RM Sotheby's zu Verfügung gestellt wurden, ist der Trick endlich klar zu erkennen. Die Fotos zeigen sowohl die Öffnung des F-Schachts innerhalb des Cockpits als auch den hauchdünnen Schlitz auf der Rückseite des Heckflügels. In der Galerie zeigen wir Ihnen das legendäre Auto in seiner ganzen Pracht.

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