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Vettels Aston Martin immer besser
Updates in der Pipeline

Aston Martin versank in den ersten Rennen in den Untiefen der Startaufstellung. Mit der B-Version geht es aufwärts. In Baku war der AMR22 so schnell wie nie. Die Ingenieure arbeiten an weiteren Entwicklungen.

Sebastian Vettel - Aston Martin - GP Aserbaidschan - Baku - Qualifikation - 11.6.2022
Foto: xpb

In Baku gönnte sich Aston Martin eine Verschnaufpause. Keine streckenspezifischen Flügel, keine neuen Teile. Trotzdem gab es so viele Punkte wie nie in dieser Saison. Sebastian Vettel beschenkte seine Mannschaft als Sechster mit acht Zählern. Aston Martin stellte auf insgesamt 15 WM-Punkte. Haas ist damit eingeholt. Als nächstes hat der Rennstall aus dem britischen Silverstone die Alpha Tauri im Visier.

Das Team aus Faenza hätte man schon in Aserbaidschan schlagen können. Hätte Vettel keinen Fehler eingebaut. Der Heppenheimer fuhr dennoch ein gutes Wochenende, was man von Teamkollege Lance Stroll nicht behaupten konnte. Der feuerte sein Auto in der Qualifikation gleich zwei Mal in die Tecpro-Schutzmauern. Beim ersten Mal hielt der Frontflügel. Das Bauteil ist deutlich robuster als im letzten Jahr, weil der Flügel aus der Nase wächst, und nicht mehr an Pylonen hängt.

Unsere Highlights
Sebastian Vettel - Aston Martin - GP Aserbaidschan 2022 - Baku
xpb
Sebastian Vettel holte in Baku acht WM-Punkte.

AMR22B mit größerem Fenster

Das Rennen gab Stroll vorzeitig auf. Starke Schwingungen beunruhigten die Ingenieure. Der erste Verdacht fiel auf den Unterboden, den man zuvor noch nie am Auto hatte. Keine neue Version, aber eben auch noch keine, die schon mal in Gebrauch war. Der Kanadier fuhr ohnehin abseits der Punkte. Aston Martin wollte das Risiko nicht eingehen, dass durch die starken Schwingungen eventuell der Motor einen Schuss abbekommt.

So holte Vettel die Kohlen aus dem Feuer. Und zeigte, dass Aston Martin einen weiteren Schritt nach vorne machte. Seit Barcelona, seit die B-Version im Einsatz ist, reift das grüne Auto zu einem schnellen Rennwagen heran. Das Bouncing ist weitgehend verschwunden. Und der Aston Martin AMR22B geht viel sanfter mit Bodenwellen um als etwa der Mercedes W13. Baku war der ultimative Test dafür. Test bestanden.

Die Ingenieure haben das Abstimmungsfenster erweitert. Der Aston kann jetzt weicher und höher gefahren werden. Auf einer Rumpelpiste wie Baku war die größere Bewegungsfreiheit der Joker. "Mit dem alten Auto wäre es schwer geworden", sagt Teamchef Mike Krack. Das kannte nur eine Abstimmung: tief und hart. Dann wäre das grüne Auto so über die Bodenwellen gestolpert wie der Mercedes.

Sebastian Vettel - Aston Martin - GP Aserbaidschan 2022 - Baku
Motorsport Images
Mit neuen Teilen ab Silverstone soll der Vettel-Renner noch schneller werden.

Neue Teile fürs Heimspiel

Aston Martin flog über die Geraden, während der Mercedes mit gleichem Motor stotterte. Vettel erreichte in der Qualifikation eine Spitzengeschwindigkeit von 342,4 km/h. Lewis Hamilton und George Russell schafften 334,0, respektive 333,7 km/h. Klar kann der Windschatten eine Rolle spielen. Aber man muss nur den Onboards lauschen. Da hört man, wie sehr der Mercedes im Vergleich aufsetzt, und dadurch die Drehzahl schwankt. Das Auf und Ab treibt den Luftwiderstand nach oben.

Der grüne Rennwagen hat diese Probleme gelindert. Trotz kleinem Heckflügel konnte Vettel über die Distanz auch noch die Reifen streicheln. Dieses Auto hat Potenzial. "Wir lernen jeden Tag dazu. Deshalb ist es schwer zu sagen, bei wie viel Prozent wir stehen", sagt der Teamchef. Vettel bittet trotzdem um neue Teile. Die sollen alsbald kommen. "Da kommt noch einiges. Wir haben noch Luft. Es hängt aber auch mit Unfällen zusammen, ob man beispielsweise für Strecken wie Monza noch neue Flügel baut." Jeder Schaden schmälert die Budgets.

Das nächste Update sollte in Silverstone zum Heimspiel kommen. Damit will Aston Martin ins vordere Mittelfeld vordringen. Manch einer träumt sogar davon, auf Mercedes-Niveau zu kommen. Auf dem Papier ist der W13 aber das deutlich schnellere Auto.

Zu den Diskussionen um einen möglichen Inflationszuschlag vertritt Aston Martin eine klare Meinung. Wegen der vielen Krisen auf der Welt, würde man es begrüßen. Das soll den Budgetdeckel allgemein aber nicht aushebeln. Teamchef Krack: "Zuschlag ja, weil das Geld weniger wert ist. Aber wir schreien nicht danach wie manch anderes Team im Grid." Für Montreal ist Aston Martin optimistisch. Das Auto sollte auch dort die Bodenwellen und Randsteine schlucken. Die Ingenieure sagen: "Auch die Strecke sollte passen." Vettel hält fest: "Das Auto fühlt sich mit jedem Mal besser an. Ich bin gespannt, was wir in Montreal herausholen können."

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