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Steiniger Weg für Mike Krack und Aston Martin
Aston Martin legt Fokus auf 2023

Aston Martin liegt zur Halbzeit der Saison nur auf Platz 9. Der seit Januar 2022 im Amt tätige Teamchef Mike Krack legt den Fokus bereits auf 2023. Dann stößt der neue Heilsbringer Fernando Alonso zum Rennstall.

Mike Krack - Aston Martin - GP Ungarn - Budapest - 30.07.2022
Foto: xpb

Für das Aston-Martin-Team verläuft die Saison 2022 bescheiden. In der Konstrukteurs-Wertung liegt die in Silverstone beheimatete Truppe lediglich auf dem 9. Platz. Nur 20 Zähler haben Sebastian Vettel und Lance Stroll bisher eingefahren. Damit läuft das Team von Milliardär Lawrence Stroll seinen Ansprüchen deutlich hinterher.

Das soll sich spätestens ab nächstem Jahr ändern. Wie Mike Krack auf der Aston-Martin-Webseite verkündet, richten die Engländer den Fokus bereits auf den Nachfolger des aktuellen Autos: "Obwohl wir die Leistung des AMR22 weiter verbessern müssen und eine kleine Gruppe von Leuten noch daran arbeitet, haben wir unsere Aufmerksamkeit bereits auf den AMR23 gerichtet. Unser Fokus liegt schon seit einiger Zeit auf dem AMR23, weil das Auto von Anfang an funktionieren muss. Eine neue Saison und ein neues Auto sind die größte Chance, sich von unseren Konkurrenten abzuheben."

Unsere Highlights
Mike Krack - Aston Martin - Formel 1 - 2022
Aston Martin
Seit Januar 2022 leitet Mike Krack als Teamchef die Geschicke bei Aston Martin.

AMR22 hält Versprechungen nicht stand

Das Ursprungsauto zu Saisonbeginn hatte im Windkanal vielversprechende Daten geliefert. Die Hoffnung war groß, die Top-Teams hin und wieder ärgern zu können. Doch es kam anders. In der Realität schlug die Physik der Praxis, die der Theorie. Das Auto musste tief und hart eingestellt sein, um den im Windkanal simulierten Abtrieb zu erreichen. Aber die Bouncing-Problematik machte dem Team, wie vielen anderen in der Königsklasse, einen Strich durch die Rechnung. In der Folge gingen die Ingenieure Kompromisse beim Setup des AMR22 ein. Mehr Bodenfreiheit bedeutete kein oder weniger Bouncing, dafür verlor der Aston Martin viel Anpressdruck. Daraus resultierten bescheidene Ergebnisse.

Nach den Erkenntnissen aus den Testfahrten und dem durchwachsenen Saisonstart hatte Aston Martin für die Rennen in Barcelona und Silverstone große Update-Pakete geschnürt. Die Hoffnung des Teams lag darin, mit dem runderneuerten AMR22 den Anschluss an das vordere Mittelfeld zu finden. Man wollte Alpine und McLaren herausfordern, die aktuell um den 4. Platz hinter den großen Drei kämpfen.

Sebastian Vettel - Aston Martin - GP Australien 2022 - Melbourne
Wilhelm
Das Auto zu Saisonbeginn konnte die Versprechen aus dem Windkanal auf der Strecke nicht einhalten.

Updates bringen wenig Zählbares

In Spanien sorgte Aston Martin für Staunen. Die Ingenieure hatten die Seitenkästen deutlich verändert. Die Form ähnelt nun stark der des Red Bull RB18. Für Kritiker ein gefundenes Fressen. Schließlich warb Aston Martin im vergangenen Jahr einige Leute sowohl von Red Bull als auch Mercedes ab. Der Brausehersteller schreckte kurz auf, aber als die Ergebnisse nicht deutlich besser wurden, verstummte der Lärm schnell.

Mike Krack hob nochmal hervor, dass sein Team sich den Vorwurf des Kopierens nicht gefallen lassen müsse: "Man hat uns in dieser Saison zu Unrecht vorgeworfen, wir würden kopieren." Als Beispiel führt Krack ein Update in Budapest an: "Der neue Heckflügel vom Großen Preis von Ungarn hat unsere Fähigkeit unterstrichen, innovativ zu sein und die Konkurrenz herauszufordern. Wir haben Ideen entwickelt, die unsere Rivalen nicht hatten."

Für das erste große Update brachte Aston Martin nicht nur neue Seitenkästen nach Barcelona. Auch der Unterboden, die Motorabdeckung, die Kühlrippen und die Vorflügelchen am Halo waren neu. In Silverstone zündete das Team bei seinem Heim-Grand-Prix die nächste große Ausbaustufe. Wieder verbesserten die Ingenieure die Seitenkästen und den Unterboden. Außerdem bekam der AMR22 einen neuen Beam-Wing, neue Leitbleche für die Venturi-Kanäle und modifizierte Bremsbelüftungen.

Einen großen Vorteil bringt die B-Version gegenüber dem Auto zu Saisonbeginn mit sich. Die Ingenieure verfügen über mehr Optionen bei der Setup-Arbeit. Es ist leichter, den AMR22 auf die Gegebenheiten der jeweiligen Strecke abzustimmen. Trotzdem ist der Vormarsch des Teams nicht in Zahlen erkennbar. Das liegt zum einen daran, dass die Konkurrenz ebenfalls ihre Autos verbessert und zum anderen an der Charakteristik des Aston Martin. Der Rennwagen geht sehr schonend mit den Reifen um. Das bedeutet zwar einen guten Rennspeed, aber im Qualifying haben Sebastian Vettel und Lance Stroll Probleme, die Reifen anzuzünden und sie ins richtige Temperaturfenster zu bringen. Die Folge sind Startplätze außerhalb der Top 10.

Aston Martin - Upgrade - B-Version - 2022
xpb
Die im oberen Teil des Bildes gezeigte B-Version unterscheidet sich deutlich vom Ursprungsauto.

Heilsbringer Alonso

Aus dem hinteren Mittelfeld in den Dunstkreis von Podien soll es dann ab 2023 gehen. Dafür sorgen will der neue Chefpilot im Rennstall von Lawrence Stroll. Sein Sohn Lance wird diese Rolle nach dem Karriereende Sebastian Vettels eher nicht einnehmen. Schließlich ersetzt Aston Martin den Deutschen mit keinem geringeren als Fernando Alonso.

Nach zwei Jahren bei Alpine flüchtet der Spanier aus Enstone nach Silverstone. Der 41-Jährige hat seit seinem Comeback 2021 bewiesen, dass er weiterhin das Zeug hat, sich mit den Hamiltons, Verstappens und Leclercs dieser Welt zu messen. Doch ein Vertragsangebot von Alpine über ein Jahr mit Option auf ein weiteres sah Alonso als Affront. Lawrence Stroll schlug sofort zu, als sich die Möglichkeit gab, den Asturier zu verpflichten. Ein fürstliches Gehalt und ein mehrjähriger Vertrag ließen Alonso das Ehebett wechseln.

Mike Krack ist bereits in heller Vorfreude auf die Ankunft des zweimaligen Weltmeisters: "Er hat einfach diesen Killerinstinkt. Egal was passiert, man weiß: Fernando wird immer 100 Prozent geben, und immer das Maximum aus dem Auto und dem Team herausholen. Seine Renntechnik ist außergewöhnlich – eine beeindruckende Kombination aus Vertrauen, Instinkt und Intelligenz. Die Verpflichtung von Fernando ist ein klares Bekenntnis zu unserer Absicht bei Aston Martin. Wir sind nicht in der Startaufstellung, um sie aufzufüllen. Wir sind hier, um zu gewinnen."

Unterdessen laufen die angeschobenen Infrastruktur-Projekte auf Hochtouren. Die Fabrik in Silverstone wird umgebaut. Für 2024 sollen ein neuer Windkanal und Fahrsimulator bereit stehen. Ergebnisse müssen aber schon 2023 her. Gelingt das nicht, bietet die Kombination Lawrence Stroll und Fernando Alonso eine explosive Mischung. Beide sind nicht für ihre Geduld bekannt. Gerade Alonso war in der Vergangenheit nicht dafür berühmt, sich schützend vor sein Team zu stellen, wenn es nicht lief. Dafür muss man nur bei McLaren und Honda nachfragen.

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