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Wo fährt Piastri: Alpine oder McLaren?
Piastri-Fall vor Schiedsgericht

In den Vertrags-Streit um Oscar Piastri kommt Bewegung. Am Montag nach dem GP Belgien bringt Alpine den Fall vor das Contract Recognition Board in Genf. Bei der Schiedsstelle soll sich entscheiden, ob Piastri bei Alpine bleiben muss oder zu McLaren wechseln darf.

Oscar Piastri - Alpine - Formel 1 - 2022
Foto: xpb

Der Fall Piastri hat das Sommerloch gefüllt. Doch bis jetzt gibt es kaum handfeste Aussage – bis auf Oscar Piastris Tweet Anfang August, dass er nicht für Alpine fahren will. Der 21-jährige Australier zählt seit 2020 zum Nachwuchskader des französischen Herstellers und ist seit November 2021 vertraglich auch als "Rennfahrer" an Alpine gebunden.

Bedingung: Alpine muss Piastri 2023 einen Stammplatz in der Formel 1 anbieten. Entweder bei sich oder bei einem anderen Team. Würde Piastri sich nicht bei einem anderen Team parken lassen, dann hätte er weiter als Reservepilot bei Alpine bleiben müssen. Hört man.

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Bis jetzt ist man hauptsächlich aus Informationen aus zweiter Hand angewiesen. Da ist von verpassten Fristen die Rede und davon, dass der Ausschuss für Vertragsstreitigkeiten in Genf Piastris Clan zugesichert habe, dass man mit anderen Teams verhandeln könne.

McLaren stellt sich zum Fall Piastri stumm, hat aber mit der vorzeitigen Vertragsaufkündigung von Daniel Ricciardo Fakten geschaffen, die vermuten lassen, dass man sich mit der Personalie Piastri ziemlich sicher ist. Aus dem Alpine-Lager hört man nur, dass es keine verpassten Fristen gibt.

Oscar Piastri - Formel 1 - 2022
xpb
Piastri hat bei Alpine eine kostenintensive Ausbildung genossen.

Geht es nach dem CRB vor ein Zivilgericht?

Jetzt kommt endlich Bewegung ins Spiel. Alpine wird am Montag nach dem GP Belgien das Contract Recognition Board (CRB) in Genf anrufen und die Schiedsstelle um eine Stellungnahme bitten. Dabei wird dann auch der komplette Vertrag vorgelegt. Angeblich hat das CRB nur eine Kurzfassung vorliegen, aus der sich vielleicht Missverständnisse ergeben könnten.

Das Schiedsgericht trifft in der Regel relativ schnell seine Entscheidungen. "Als Jenson Button 2005 zwischen BAR und Williams stand, hat es zwei Tage gedauert", erinnert sich Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer, der damals Rennleiter von BARs Motorenpartner Honda war. Das Schiedsgericht kann zum Beispiel bei entsprechender Sachlage bestimmen, dass Piastri nur dann eine Superlizenz bekommt, wenn er ein Alpine-Fahrer bleibt.

Je nachdem wie die Entscheidung ausgeht könnte es dann vor einem Zivilgericht weitergehen. Wenn Piastri das Team wechseln darf, wird Alpine die Kosten einklagen, die dem Rennstall in den letzten zwei Jahren durch die Förderung seines Supertalents entstanden sind. Da ist von fünf bis zehn Millionen Dollar die Rede. Für die Mitgift an das Prema-Formel-2-Team im letzten Jahr, für die 3.500 Testkilometer, die Piastri bereits in einem Vorjahres-Alpine abgespult hat, für die Simulatorfahrten in der Fabrik.

Otmar Szafnauer & Fernando Alonso - GP Ungarn 2022
xpb
Eigentlich wollte Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer noch ein Jahr mit Alonso arbeiten und dann Youngster Piastri eine Chance geben. Nun steht er ganz ohne Fahrer da.

Besser gegen Norris als Ocon oder Albon?

Momentan bemühen sich beide Parteien ihre Vertragsverpflichtungen einzuhalten. Noch werden für Piastri zwei Freitagstrainings reserviert. Der erste Einsatz könnte in Monza stattfinden. Noch will Alpine dem Wunderkind aus Melbourne die restlichen 1.500 Testkilometer ermöglichen. Noch wird Piastri an den GP-Wochenenden einbestellt, um in der Fabrik im Simulator zu fahren, um Fernando Alonso und Esteban Ocon bei ihrer Setup-Arbeit zu unterstützen. Piastri war während des GP Ungarn genauso im Einsatz wie beim GP Belgien.

Noch immer wird gerätselt, warum der Australier plötzlich nicht mehr für Alpine fahren will, obwohl man ihm dort den roten Teppich ausgelegt hat. Die einfachste Erklärung wäre, dass ihm McLaren mehr Geld bietet. Doch Geld, sagen Piastris Freunde, hat den amtierenden Formel 2-Meister noch nie motiviert. "Der will fahren."

Aber nicht bei Williams, wo er neben Alexander Albon hätte antreten können. Der Deal war angeblich bereits ausgehandelt. Piastri sollte dort geparkt werden, um Alonso noch ein weiteres Jahr bei Alpine zu geben.

Doch Piastri lehnte das Angebot offenbar ab. Vielleicht, weil er gegen Albon nur verlieren konnte? Hätte er den Thailänder geschlagen, hätten viele gesagt, dass man das von einem angehenden Ausnahmepiloten erwarten könne.

Verliert er im ersten Jahr gegen Lando Norris wird man ihm das möglicherweise nachsehen. Weil Norris selbst ein Supertalent ist. Seine Chancen gegen Ocon kann Piastri sicher am besten einschätzen. Dazu muss er nur die Simulatordaten vergleichen. Der Vorteil eines Verbleibs bei Alpine wäre, dass er das Team bereits kennt.

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