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Alfa vier Rennen ohne Punkte
Der Speed ist da

GP Ungarn 2022

Alfa Romeo wartet seit dem GP Kanada auf WM-Punkte. Der Speed ist da, aber zu viele Hindernisse stehen dem Erfolg im Weg. Ausfälle, schlechte Starts, alternative Strategien und eine Instabilität in schnellen Kurven bremsen den Elan, mit dem das Team in die Saison gestartet ist.

Alfa Romeo - GP Ungarn 2022
Foto: Alfa Romeo

Es ist wie verhext. WM-Punkte scheinen zum Greifen nah, doch sie wollen sich irgendwie nicht einstellen. Oft kommt im letzten Augenblick etwas dazwischen, was manchmal schon ganz am Anfang des Rennens seinen Ursprung nimmt. Seit vier Rennen wartet Alfa Romeo auf WM-Punkte. Da ist es kein Trost, wenn Auto und Fahrer mehr können. Eher schon, dass es Haas, Alpha Tauri und Williams nicht besser geht. Alpine und McLaren sind jetzt erst einmal außer Reichweite.

Unsere Highlights

Beim GP Ungarn ließ die Startaufstellung hoffen. Von den Startplätzen 8 und 12 kann man mit zwei Autos in die Punkte fahren. Doch dann verdunkelten sich wie so oft die Chancen in der Startrunde. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou verloren auf den ersten 4.381 Metern jeweils fünf Positionen. Das zwang das Team in eine Einstoppstrategie, die aber nicht funktionierte, weil der harte Reifen nicht nur Charles Leclerc im Stich ließ, sondern auch die Alfa-Piloten. Bottas lag bis neun Runden vor Schluss auf einem Punkteplatz, als ihn die Aston Martin auf den frischeren Reifen überrannten.

Valtteri Bottas - Zhou Guanyu - Alfa Romeo - GP Ungarn - Rennen - 31.07.2022
xpb
In Budapest gingen die Alfa-Piloten wieder leer aus.

Schon sechs Mal Defekte

Bottas sah wieder einmal nicht die Zielflagge. So wie in Jeddah und Silverstone. So wie Kollege Zhou in Miami, Barcelona, Baku und Paul Ricard. "Die Zuverlässigkeit ist ein Schwachpunkt", gibt Bottas zu. Das sieht auch sein Chef so. Nicht alles liegt im Verantwortungsbereich des Teams. Da ist die Antriebseinheit beteiligt und auch der ein oder andere Zulieferer. Vasseur gibt aber auch zu: "Vielleicht sind ein paar Schäden der Preis dafür, dass wir ein extrem leichtes Auto gebaut haben."

Das Gewicht war zu Beginn der Saison noch ein Joker. Jetzt immer weniger. Die Konkurrenz speckt mehr und mehr ab. Alpine, McLaren und Haas liegen inzwischen unter drei Kilogramm über dem Mindestgewicht. Aston Martin ist am Limit.

Der Schweizer Rennstall hätte Punkte so nötig gehabt. Für die Moral, die Bestätigung für gute Arbeit und natürlich für den Punktestand. Sauber zählt zu den Teams, die unter dem Budgetdeckel arbeiten. Laut Teamchef Frédéric Vasseur um zehn Millionen Dollar. Obwohl man dieses Jahr 27 neue Sponsoren und Partner in seinem Portfolio hat. Deshalb spielt der WM-Stand des WM-Neunten von 2021 eine entscheidende Rolle. Wird die Truppe aus Hinwil Siebter, wäre die Lücke geschlossen und der Budgetdeckel erreicht. Als Sechster hätte man acht Millionen Dollar extra in der Tasche.

Alfa Romeo - GP Ungarn 2022 - Budapest
ams
Für den Hungaroring brachten die Alfa-Ingenieure einen neuen Unterboden.

Letztes Upgrade in Suzuka oder Austin

Momentan liegt Alfa auf Platz 6. Damit es so bleibt, muss der Rennstall Gas geben. In Ungarn kam ein neuer Unterboden. Er soll die Instabilität des Autos in schnellen Kurven reduzieren. "Das nächste Upgrade haben wir in Monza. Und dann ist noch was Größeres für Suzuka geplant. Es könnte aber auch Austin werden", warnt Vasseur. Das wird dann schon ein Vorgriff auf das 2023er Auto sein, an dem bereits seit Anfang Juli eifrig gearbeitet wird.

Für die Teams im Verfolgerfeld wird es immer wichtiger, dass der gesamte Ablauf von der ersten Trainingsrunde am Freitag bis zur Zielflagge stimmt. "Wenn sich zehn Autos in zwei Zehnteln drängeln, darf man sich nicht den geringsten Fehler erlauben", fordert Vasseur. Für kleine Teams sind außerplanmäßige Störungen deshalb fataler als für große.

Vasseur ist weder Freund der Direktive für den Unterboden, die ab Spa in Kraft tritt, noch der neuen Regeln die 2023 kommen sollen. "Eine Änderung zieht oft viele andere mit. Wir brauchen das Gegenteil. Stabilität der Regeln um die Kosten niedrig zu halten. Ich halte auch von der Messerei ab Spa nichts. Was macht die FIA, wenn die Autos in Eau Rouge wie üblich hart aufsetzen? Müssen dann alle 30 Millimeter höher fahren?"

Das Sicherheitsargument zieht nicht, weil es in der Verantwortung der Teams liegt, sichere Autos an den Start zu bringen. Vasseur ist optimistisch, dass die Teams damit kein Problem haben: "Wir sind berühmt dafür, Probleme zu schaffen und sie wieder zu lösen."

Bei der Fahrerfrage lässt sich Vasseur nicht aus der Reserve locken. Man habe die Wahl, die Zeit und gute Leute unter Vertrag. Auf Zhou hält Sauber eine Option. Junior-Pilot Théo Pourchaire steht unter Beobachtung.

Zhou hat übrigens noch keinen Sponsoren-Boom aus China ausgelöst. Bis jetzt sind zwei Firmen aus dem Reich der Mitte auf dem Auto. "Chinesischen Firmen reicht es nicht, dass ein Landsmann nur an Bord ist. Sie arbeiten nur mit dir zusammen, wenn auch die Performance stimmt", erzählt Vasseur.

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