Eigentlich sollte es ein friedliches Fest für den am 20. März 2025 verstorbenen Eddie Jordan werden. Zahlreiche ehemalige Piloten und Weggefährten waren zur Grand-Prix-Party nach England gekommen, um im Rahmen des Silverstone-Klassikers dem ehemaligen Teamchef die Ehre zu erweisen – darunter auch Heinz-Harald Frentzen, Damon Hill, Johnny Herbert, Jean Alesi und Martin Brundle. Bei einem Rock-Konzert ließen die Urgesteine Eddie Jordan noch einmal hochleben.
Dazu wurden auch noch jede Menge alter Rennwagen des britischen Privatteams nach Silverstone gekarrt, die den Zuschauern auf der Piste ordentlich einheizten. In den Pausen zwischen den Showruns wurden die Autos, die aus verschiedenen Serien stammten, in einem kleinen Fahrerlager mitten auf dem Grand-Prix-Gelände ausgestellt.
Unter den Zelten konnten die Fans die Autos jederzeit aus der Nähe bewundern. Mit dabei im legendären Fuhrpark waren unter anderem der Reynard 89D von 1989, mit dem Jean Alesi die höchste Nachwuchsserie Formel 3000 gewann. Dazu das 1987er-Reynard-Meisterauto aus der britischen Formel 3, das von Johnny Herbert pilotiert wurde.

Die ehemaligen Jordan-Renner wurden nicht nur ausgestellt, sondern zeigten sich auch auf der Strecke.
Leyton-House-Lenkrad weg
Die Fans von Michael Schumacher freuten sich über einen Jordan 191, in dem der Kerpener sein Formel-1-Debüt gab. Natürlich durfte auch der Jordan 194 von 1994 nicht fehlen, mit dem Rubens Barrichello das erste Podium in der Formel 1 feierte. Und auch das letzte Siegerauto, der EJ13, mit dem Giancarlo Fisichella 2003 in São Paulo gewann, wurde in Silverstone gezeigt.
Doch offenbar ließen es einige Besucher nicht dabei, die Autos nur von außen zu bewundern. Die Polizei von Northamptonshire veröffentlichte Aufnahmen einer Überwachungskamera, auf der eine männliche Person zu sehen ist, die im Zusammenhang mit dem Diebstahl eines Lenkrads aus einem 1990er Leyton House CG901 stehen soll.
Das Lenkrad wurde nach Information der Behörden am Freitag um 14.30 Uhr Ortszeit, also zwischen den beiden Formel-1-Trainings, entwendet. Nun möchte die Polizei den Mann gerne sprechen: "Er könnte der Polizei bei den Ermittlungen helfen. Er selbst oder jeder, der ihn erkennt, wird gebeten, die Polizei von Northamptonshire zu kontaktieren", heißt es in der Suchanzeige.

Einige "Fans" kamen den historischen Autos wohl etwas zu nahe. Jetzt ermittelt die Polizei.
Schaden am Racing Point
Dazu kam es im Rahmen der Jordan-Ausstellung noch zu einem weiteren Zwischenfall. Am Freitag wurden einige YouTube-Livestreamer von der Polizei festgenommen, weil sie in Verdacht standen, den 2019er-Rennwagen von Racing Point beschädigt zu haben. Nach Aussage von Augenzeugen soll der Verursacher die Absperrung überwunden und sich in mehrere Autos gesetzt haben.
Die Polizei spricht offiziell von einem Schaden in Höhe von mehreren tausend Pfund. Drei Männer im Alter zwischen 23 und 27 Jahren wurden wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung festgenommen. Nach Befragung durch die Beamten und einer gründlichen Untersuchung der Umstände wurde das Trio aber wieder freigelassen. Der Verdacht hatte sich offenbar nicht erhärtet.