Red Bull: Beschwerde gegen Horner abgewiesen

Ergebnis der Red-Bull-Untersuchung
Beschwerde gegen Horner abgewiesen

Zuletzt aktualisiert am 28.02.2024

Einen knappen Monat hing ein Damoklesschwert über Christian Horner. Anfang Februar musste der Red-Bull-Konzern öffentlich zugeben, dass eine unabhängige Untersuchung gegen den Teamchef des Formel-1-Teams eingeleitet wurde. Es habe eine Beschwerde gegeben, die dem Teamchef unangemessenes Verhalten gegenüber einer Mitarbeiterin vorwerfe, hieß es damals.

Am 9. Februar wurde der Beschuldigte einen ganzen Tag lang von unabhängigen Rechtsanwälten in London befragt. Die Aussagen wurden dann zusammen mit dem gesammelten Beweismaterial analysiert. Am Mittwoch (28.2.) gab es nun endlich das Ergebnis.

"Die unabhängige Untersuchung der gegen Christian Horner erhobenen Vorwürfe ist abgeschlossen", teilte der Energy-Drink-Hersteller mit. "Red Bull kann bestätigen, dass die Beschwerde abgewiesen wurde. Die beschwerende Partei hat das Recht, Berufung einzulegen. Red Bull ist überzeugt, dass die Untersuchung fair, gründlich und unbefangen war."

Christian Horner - Red Bull - Formel-1-Test - Bahrain - 23. Februar 2024
xpb

Untersuchungsbericht vertraulich

Warum es so lange dauerte, zu diesem Ergebnis zu kommen, wird nicht erklärt. In dem offiziellen Statement heißt es lediglich: "Der Untersuchungsbericht ist vertraulich und enthält private Informationen der Parteien und Dritter, die an der Untersuchung mitgewirkt haben. Aus Respekt für alle Beteiligten wird Red Bull sich daher nicht weiter dazu äußern. Red Bull wird weiterhin die höchsten Arbeitgeber-Standards erfüllen."

Die dünne Pressemitteilung sorgt für einen eher unbefriedigenden Abschluss der Affäre. Sie beinhaltet noch nicht einmal die konkrete Bestätigung, dass dem Teamchef kein Fehlverhalten nachgewiesen werden konnte. Es wird auch nicht erklärt, welcher Natur die Vorwürfe waren. Klar ist nur, dass die Beschwerde abgewiesen wurde. Ohne Begründung warum.

Ob das vage Statement die hohen Transparenz-Ansprüche der Formel-1-Verantwortlichen und der eigenen Teampartner erfüllt, darf ebenfalls bezweifelt werden. Weil niemand genau weiß, was wirklich passiert ist, bleibt am Ende ein fader Beigeschmack. Die lange Dauer des Verfahrens alleine deutet darauf hin, dass die Angelegenheit so einfach nicht war, wie es das Ergebnis nun erscheinen lässt.

Christian Horner & Max Verstappen - Red Bull - Test Bahrain 2024
Red Bull

Horner-Affäre abgeschlossen?

Man darf gespannt sein, ob die Nummer damit abgeschlossen ist. Wie von Red Bull erwähnt, hat die beschwerende Partei immer noch die Chance in Berufung zu gehen. Sollte Horner potenziell rechtswidrig gehandelt haben, könnte sogar ein Zivilprozess drohen. Dann würden die Fakten endlich öffentlich auf den Tisch kommen.

Aus dem Rennteam hörte man zuletzt Gerüchte, dass die thailändischen Mehrheitseigner ihre schützende Hand über Horner gehalten und sich gegen eine Trennung ausgesprochen haben. Im österreichischen Red-Bull-Hauptquartier habe es angeblich einige Stimmen gegeben, die einen Abschied bevorzugt hätten.

Dass mit der Weiterbeschäftigung von Horner nun Ruhe ins Team eingekehrt, ist fraglich. Viele im Fahrerlager vermuten, dass aus der Verstappen-Ecke immer wieder Details zu den Vorwürfen an die niederländische Presse durchgestochen wurden. Auf die Frage, ob er noch voll zu Christian Horner stehe, antwortete der Weltmeister in der Pressekonferenz in Bahrain nur kryptisch: "Ich habe Vertrauen in das Verfahren."