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Schmidts F1-Blog zum Fall Horner
Das Spiel ist noch nicht zu Ende

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat seinen Kopf aus der Schlinge gezogen. Vorerst. Doch der Freispruch wird Spuren hinterlassen und möglicherweise in ein Nachspiel gehen, meint Michael Schmidt in seinem Kommentar.

Christian Horner & Max Verstappen - 2023
Foto: Wilhelm

Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist mit einem blauen Auge davongekommen. Die Beschwerde gegen ihn wegen unangemessenen Verhaltens gegenüber einer Mitarbeiterin wurde abgewiesen. Zu diesem Schluss kommt ein angeblich hundert Seiten starker Untersuchungsbericht.

Wir können uns kein Urteil darüber erlauben. Erstens kennen wir die Vorwürfe gegen Horner nicht im Detail oder nur aus zweiter Hand, und zweitens verrät der Freispruch keinerlei Details. Wir wissen nicht, warum die gegen den Teamchef erhobenen Vorwürfe angeblich haltlos waren.

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Nur Horner kennt den vollen Wortlaut. Der mit der Untersuchung beauftragte externe Anwalt hält die Einzelheiten auch gegenüber Red Bull und seinen Partnern und Sponsoren unter Verschluss. Transparenz sieht anders aus.

Christian Horner - Red Bull - 2023
Red Bull

Christian Horner hat die erste Schlacht gewonnen. Es könnten aber noch weitere folgen.

Königsmörder bleiben aktiv

Horner kann andererseits nicht behaupten, dass da nichts gewesen sei. Wegen nichts wird man nicht einen Tag lang befragt. Wenn der Bericht Horner tatsächlich von allen Vorwürfen entlastet, dann müsste er im Umkehrschluss die Klägerin wegen rufschädigender Behauptungen juristisch belangen können. Passiert da nichts, werden die Zweifel bleiben.

Im ersten Moment steht Horner als Sieger da. Er hat den Versuch, ihn vom Thron zu stürzen, überlebt. Eines ist klar. Irgendjemand im Team hatte ein Interesse daran, Horner aus seinem Amt zu jagen. Sonst wäre die Geschichte nicht an die Medien durchgestochen worden. Der Vorwurf einer Mitarbeiterin war eine willkommene Gelegenheit.

Doch die Abweisung der Beschwerde muss noch nicht das Ende der Affäre sein. Der klagenden Partei steht das Recht auf Berufung zu. Und die Königsmörder werden sicher weitere Munition liefern, die irgendwann so explosiv ist, dass Horner nicht einmal mehr von den thailändischen Mehrheitseignern geschützt werden kann.

Red Bull Fabrik - Milton Keynes - 2021
Red Bull

Bei Red Bull gibt es offenbar Personen, die ein Interesse haben, Horner loszuwerden.

Keil zwischen Salzburg und Thailand

Es ist ein Spiel, das noch nicht zu Ende ist, und jeden Tag neue Spuren hinterlässt. Die Affäre hat einen Keil zwischen der Red-Bull-Zentrale in Salzburg und den thailändischen Partnern getrieben. Horner wird weiter seine Träume vorantreiben, um Chef des ganzen Renn-Imperiums zu werden, und der österreichische Part wird genau das nicht zulassen.

Die Unzufriedenen werden möglicherweise ihre Konsequenzen ziehen. Ford könnte seinen Motorenvertrag überdenken. Star-Designer Adrian Newey wird es sich nicht gefallen lassen, ins Hyper-Car-Projekt abgeschoben zu werden. Und der Verstappen-Clan könnte anfällig für ein Angebot von Mercedes sein. Horner ist das angeblich egal. Er hält das Team für stark genug, auch ohne die Schlüsselfiguren Erfolg zu haben.

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