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Sainz-Entscheidung nach Silverstone
Wechselt Sainz zu Alpine?

GP Österreich 2024

Eigentlich sollte sich Carlos Sainz vor dem GP Spanien entscheiden. Dann danach. Jetzt will sich der Spanier erst nach dem Triple festlegen. Mit Alpine ist neben Audi und Williams ein neuer Kandidat auf den Markt getreten.

Carlos Sainz - GP Kanada 2024
Foto: xpb

Es weitet sich zu einer unendlichen Geschichte aus. Bei welchem Team unterschreibt Carlos Sainz? Zuerst war Audi Favorit, dann Williams und jetzt verdreht ihm der neue Alpine-Berater Flavio Briatore mit allerlei Versprechungen den Kopf. Der frühere Renault-Teamchef war schon immer ein guter Verkäufer.

Deshalb werden längst geplante Verkündungen immer wieder verschoben. Erst sollte die Unterschrift von Sainz bei Williams vor dem GP Spanien bekanntgegeben werden, dann die Woche danach. Doch in Spielberg ließ Sainz die Fragesteller wissen: "Während eines Triples ist es unmöglich in den wenigen Tagen dazwischen eine Entscheidung zu treffen, die so eminent wichtig für meine Karriere ist."

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Entscheidung erst nach dem Triple

Der 29-jährige Spanier will sich jetzt erst nach dem GP England zu seiner Zukunft äußern. Die Forderungen von Sainz liegen auf dem Tisch. Er will ordentlich verdienen, ein Projekt mit Perspektiven und genug Flexibilität für den Fall, dass sich die großen Pläne als Luftblasen erweisen.

Audi hat den dreifachen GP-Sieger in Barcelona wissen lassen, dass man von seinen Prinzipien nicht abrücken wird. Man lässt sich den Preis unter dem Druck der anderen Optionen nicht hochhandeln, und man will von seinem Fahrer ein langfristiges Bekenntnis ohne Hintertüren. Audi hat ihm auch erklärt, dass er in den ersten zwei Jahren des Projekts möglicherweise Steine fressen muss. Das ist bei den anderen Kandidaten allerdings nicht besser.

Audi - F1-Fabrik - Neuburg - 2023
Audi

Das F1-Projekt von Audi steht in den Startlöchern.

Williams wirbt mit neuen Ingenieuren

Williams muss sich jetzt mit Alpine vergleichen. Es kommt nicht von ungefähr, dass der britische Rennstall am Donnerstag vor dem GP Österreich die Verpflichtung von 26 zum Teil hochrangigen Ingenieuren verkündet hat, zehn davon von Alpine, der Rest von Mercedes, Ferrari, McLaren, Red Bull und Haas. Darunter ist auch der ehemalige Alpine-Technikchef Matt Harman.

Williams-Teamchef James Vowles will damit die Ernsthaftigkeit seines Renovierungsplanes unterstreichen. Im Gegensatz zu Alpine kann er Sainz ein schlüssiges Konzept mit klaren Eckpfeilern vorlegen. Alpine weiß heute noch nicht einmal, ob man 2026 mit dem eigenen Motor oder einem Kunden-Triebwerk von Mercedes fährt. Es ist auch nicht klar, ob Alpine mittelfristig weiter als Werksteam antritt oder seinen Rennstall an einen der Investoren verkauft, die auf der Matte stehen.

Briatore setzt seinen Hebel offenbar dort an, wo bei Sainz der Schuh drückt. Der WM-Vierte muss den Frust bei Ferrari sein Cockpit zu verlieren, bei Red Bull oder Mercedes nur zweite oder dritte Wahl zu sein und bei Aston Martin vor verschlossenen Türen zu stehen erst einmal verdauen. Jetzt kann er aus seiner Sicht zwischen Not und Elend wählen. Und diese Entscheidung dauert, weil man in seiner Not empfänglich für jede neue Versprechung ist.

Alexander Albon - Williams - Formel 1 - GP Spanien - Barcelona - 2024
xpb

Wird Carlos Sainz bald im blauen Auto sitzen?

Ocon bei drei Teams auf dem Zettel

Williams hatte Sainz eine Frist gesetzt, die diese Woche ausgelaufen ist. Das Traditionsteam hat Sorge, dass die Alternativen vom Markt sind, wenn der Wunschpilot noch länger wartet und sich dann doch für Alpine entscheidet. Williams hat den gleichen Fahrer auf der Reservebank sitzen wie Haas und Audi.

Für Haas ist Esteban Ocon allerdings die Nummer eins, für Audi und Williams nur die zweite Wahl im Wunschkonzert. Und wenn es auch mit Ocon nichts wird, dann haben Haas und Williams Valtteri Bottas ins Auge gefasst.

Haas steht vor dem gleichen Dilemma wie Williams und macht jetzt Druck bei seiner ersten Option Ocon. Den Zug möchte Williams nicht verpassen. Deshalb verlängert sich die Frist für Sainz nur um eine Woche und man hat ihm mitgeteilt, dass man jetzt auch mit anderen Fahrern sprechen muss. Sollte einer anbeißen, muss Sainz den Finger schnell am Abzug haben.

Haas - Technik - GP Kanada 2024
ams

Bei Haas ist man ebenfalls unter Druck, einen neuen Piloten zu finden.

Sainz schaut nicht auf Resultate

Alpine hat diese Probleme nicht. Mit seinem Junior Jack Doohan und neuerdings auch Mick Schumacher stehen Ausweichmöglichkeiten bereit, die nicht auf andere Plätze schielen. Audi freundet sich langsam damit an, einen jungen Piloten aufzubauen statt sich von den üblichen Verdächtigen ausbooten zu lassen.

Die momentane Schwäche des Sauber-Teams, das mit null Punkten am Ende der Tabelle liegt, ist dabei nicht hilfreich. Bei Alpine dagegen scheint der Knoten geplatzt. Seit drei Rennen sind die Franzosen ein Top Ten-Team. Carlos Sainz streitet allerdings ab, dass er bei seiner Wahl auf die aktuellen Ergebnisse schaut. "Ich habe das große Bild im Auge, nicht die Resultate von heute. Das sagt nichts darüber aus, wo das jeweilige Team in zwei Jahren steht." Dann hätte er sich allerdings längst festlegen können. Die Pläne der Teams liegen ihm schon seit mehreren Wochen vor.

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