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Vasseur kritisiert Finanz-Regeländerung
Mehr Budget für alle F1-Teams

GP USA 2023

Die Investitionsobergrenze im Finanz-Reglement wird ja nach WM-Position erhöht. Was Williams und Alfa-Sauber freut, ärgert Ferrari und bringt Alpha Tauri in Schwierigkeiten.

Red Bull Fabrik - Milton Keynes - 2021
Foto: Red Bull

Williams und Sauber haben ein halbes Jahr dafür gekämpft. Der britische Rennstall öffentlich, die Schweizer hinter verschlossenen Türen. Beide Rennställe baten die FIA um eine Erweiterung der Investitionsausgaben, um mehr Geld in den Ausbau einer veralteten Infrastruktur zu stecken.

Am 28. September 2023 verschickte die FIA einen Vorschlag an alle Mitglieder der Formel-1-Kommission, der am Ende mit knapper Mehrheit abgesegnet wurde. Das Investitionsvolumen von 2021 bis Ende 2023 wurde für alle von 36 auf 45 Millionen US-Dollar angehoben. Die neun Millionen Differenz sind der Inflationsausgleich.

Unsere Highlights

Für die Vierjahresperiode von 2021 bis Ende 2024 gibt es für alle, abhängig von der WM-Position, mehr Geld. Alpha Tauri, Williams, Alfa-Sauber und Haas dürfen 65 statt 45 Millionen US-Dollar in Windkanäle, Simulatoren, Prüfstände, Produktionsmaschinen oder Software investieren. Für McLaren, Alpine und Aston Martin sind es 58 Millionen, für die Topteams Ferrari, Mercedes und Red Bull nur 51. Das entspricht einem Aufschlag von sechs, 13 und 20 Millionen US-Dollar.

Alpine F1 Team - Fabrik - Enstone 2023
Alpine

Die Formel-1-Teams dürfen mehr Geld als bisher vorgesehen in ihre Infrastruktur investieren. Alpine ist einer der Profiteure von der Anpassung.

Vasseur sieht Risiken

Nicht alle sind glücklich mit dem größeren Spielraum. Die Topteams hätten ihn sich lieber für die operativen Ausgaben gewünscht. Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur warnt: "Wir haben jetzt schon ein paar Mal die Türe geöffnet, um die Kostendeckel-Regeln anzupassen. Ich halte das für gefährlich. Wir sollten uns an das Jahr 2019 erinnern, als einige Teams in finanziellen Schwierigkeiten steckten. Nur weil es uns jetzt allen besser geht, sollten wir nicht uns dazu verleiten lassen, den alten Zustand wiederherzustellen."

Williams-Teamchef James Vowles hält dagegen: "Diese Anpassung war nötig, um einen fairen Wettbewerb zu schaffen. Williams hat von der Infrastruktur her mehr Nachholbedarf als andere Teams. Der Rückstand ist in einer Zeit entstanden, als dieses Team kein Geld hatte aufzurüsten. Wenn wir jetzt etwas mehr als andere Teams von der Capex-Erweiterung (Investitionsausgaben) profitieren, dann hat das damit zu tun, dass unsere Ausgangsbasis in der Fabrik schlechter ist. Das ist nur gerecht."

James Vowles - Frédéric Vasseur - Williams - Ferrari - Formel 1 - GP Aserbaidschan - Baku
xpb

Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur (rechts) sieht die Regeländerung kritisch. Sein Williams-Pendant James Vowles (Mitte) lobt die Anhebung des Investitionsvolumens.

Alpha Tauri sucht Geld

Audi-Teamchef Andreas Seidl hält sich noch im Hintergrund. Der Bayer begrüßt aber den Schritt, weil er Audi jetzt die Mittel in die Hand spielt, um beim Simulator, den Chassis-Prüfständen und der Software auf den letzten Stand zu kommen. Nur der Windkanal in Hinwil ist State of the Art.

Alpha Tauri müsste sich eigentlich auch über den Geldsegen freuen, doch der neue Geschäftsführer Peter Bayer ist skeptisch, auch weil er in seiner alten Rolle als FIA-Generalsekretär in die Entwicklung der Finanzregeln involviert war. "Die Idee war, alle Teams auf eine Grenze zu beschränken, die sich jeder leisten kann. Im Fall der Kapitalinvestitionen ist es zwar schön, dass wir jetzt mehr Geld ausgeben dürfen, aber das Geld musst du erst einmal haben."

Der Österreicher kritisiert, dass Alpha Tauri vor sechs Monaten einen Geschäftsplan auf Basis der alten Zahlen aufgestellt hat und nun mit höheren Grenzen konfrontiert wird. "Jetzt muss ich entweder neue Sponsoren finden oder zu den Besitzern gehen und um mehr Geld bitten. Und das ist nicht so lustig, wie es sich anhört." Red Bull hatte nämlich schon zu Jahresbeginn einen Sparkurs für das Schwesterteam und eine stärkere Anbindung mit Nutzung von mehr Synergien an den großen Bruder beschlossen.

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