Normalerweise sind es historische Formel-1-Autos, die unsere Aufmerksamkeit bei Auktionen erwecken. Als aktuelles Beispiel dient dafür der Brawn GP001, den Bonhams am 3. Mai in Miami zur Ersteigerung anbietet. Mehrere Millionen Euro könnte das Weltmeister-Auto aus der Saison 2009 laut des Auktionshauses erlösen.
Wer nicht genug Geld unter dem Kopfkissen liegen hat – und vielleicht auch über keinen passenden Stellplatz verfügt – der sollte dennoch mal einen Blick auf die Website von Bonhams werfen. Im Rahmen des Grand Prix von Miami (4.5.) bieten die Briten weitere historische Überbleibsel der Formel 1 an. Da dürfte für fast jeden Königsklassen-Fan etwas dabei sein.
Eines der Highlights ist ein Helm von Michael Schumacher. Der Deutsche trug den Kopfschutz in der Saison 1991, als er im Laufe des Jahres seine Chance in der Formel 1 bekam. Nach einem Rennen für Jordan wechselte der Rekordweltmeister zu Benetton und bestritt die letzten fünf Grands Prix für das italienische Team. Aus dieser Zeit stammt auch der Helm. Zu Beginn seiner Formel-1-Karriere hatte Schumi noch Ford-Motoren im Heck seiner Autos. Deshalb prangt das Logo des Autobauers auf dem Helm. Neben weiteren Sponsor-Stickern fällt auf, dass das Emblem des Herstellers Shoei entfernt wurde.
44.000 Euro für Schumi-Helm
Bonhams möchte für das Relikt eine Summe zwischen 30.000 und 50.000 US-Dollar erzielen. Umgerechnet wären das zwischen 26.000 und 44.000 Euro. Im Vergleich zu einem alten Formel-1-Auto ein Schnäppchen.
Das Auktionshaus bietet in Miami weitere Helme von F1-Stars an. Unter anderem zwei von Fernando Alonso. Vom Altmeister gibt es einen Kopfschutz aus der Saison 2004, als er für Renault fuhr. Der soll Bonhams zwischen 13.000 und 22.000 Euro in die Kasse spülen. Eine ähnliche Summe erhofft sich das Auktionshaus bei einem Helm aus der Saison 2022, als Alonso für Alpine startete.
Von den aktuellen Piloten Charles Leclerc, Lando Norris und Pierre Gasly gibt es ebenfalls ausrangierte Helme zu ersteigern. Im Gegensatz zum Kopfschutz von Michael Schumacher sind alle unterschrieben und steigern den Wert. An die geschätzte Summe des Schumi-Helms kommt trotzdem keiner heran. Bis zu 31.000 Euro erhofft sich Bonhams bei einem Kopfschutz von Charles Leclerc.

Ein Rennanzug von Lewis Hamilton aus der Saison 2023 soll 13.000 Euro bringen.
Rennanzüge von Alonso und Co.
Wem die ikonischen Helme jedoch immer noch zu teuer sind, könnte dennoch auf seine Kosten kommen. In Miami gehen auch alte Rennoveralls über den Tisch. Der älteste ist ein McLaren-Anzug aus der Saison 1984 von Alain Prost, der auf bis zu 13.000 Euro geschätzt wird. Von seinem ehemaligen Ferrari-Teamkollegen Nigel Mansell gibt es einen Williams-Overall aus dem Jahr 1986 zu ersteigern.
Der günstigste Anzug ist der von Damon Hill. Nur auf 3.500 Euro schätzt Bonhams die Williams-Bekleidung aus der 93er-Saison. Etwas teurer sind dagegen die Overalls von Fernando Alonso (Ferrari 2011) und Lewis Hamilton (Mercedes 2023). Hier glaubt das Auktionshaus, dass eine Summe von 13.000 Euro realistisch wäre. Wer aber keinen Overall der beiden Oldies möchte, kann sich für rund 10.000 Euro einen Ferrari-Anzug von Charles Leclerc aus der Saison 2019 sichern.

Für den England-GP ist ein Paket zu ersteigern, bei dem man unter anderem Sir Jackie Stewart trifft.
Wochenende mit Jackie Stewart
Mehr Geld müssen Interessenten für ein weiteres Inserat in Miami auf den Tisch legen. Für eine Summe zwischen 80.000 und 100.000 Euro kann man ein exklusives Formel-1-Wochenende in Silverstone für zwei Personen ersteigern. Auftakt bildet ein Abend bei dem dreimaligen Weltmeister Sir Jackie Stewart. Das Rennwochenende verbringt der Höchstbietende in einer Luxus-Suite und hat während des Grand Prix von England Zutritt zum VIP-Paddock-Club.
Das Paket sponsert die Stewart-Stiftung "Race against Dementia". Die Formel-1-Legende setzt sich seit Jahren aktiv im Kampf gegen Demenz ein, nachdem die Stewarts Frau Helen daran erkrankt war. Vor dem Start des Grand Prix von Bahrain kletterte Jackie nochmal in seinen Tyrrell-Ford aus 1973 und drehte ein paar Runden. Auf seinem Helm hatten alle noch lebenden Formel-1-Weltmeister unterschrieben – auch Michael Schumacher. Seine Frau Corinna führte seine Hand.