Regengefahr beim GP Australien: Diskussion über Plan B

Australien-GP von Regen-Abbruch bedroht
FIA und Fahrer diskutieren Plan B

GP Australien 2025
Veröffentlicht am 15.03.2025

Man kann es sich kaum vorstellen. Am Samstag heizte sich die Luft in Melbourne bei blauem Himmel auf über 30 Grad auf. Doch für den Sonntag ist Regen vorhergesagt. In einigen Prognosen sogar schwerer Regen.

Irgendwie erinnert das Szenario an den GP Brasilien im letzten Jahr. Da kam die Schlechtwetter-Front schon am Samstag in São Paulo an. Die Rennleitung und die Sportkommissare reagierten. Die Qualifikation wurde auf Sonntagmorgen verlegt, der Start des GP Brasilien um zwei Stunden vorgezogen.

Seit dem unglückseligen GP Belgien 2021 mit drei Runden hinter dem Safety-Car und einem Abbruch nach vier Stunden will die Formel 1 eine Wiederholung der Farce von Spa vermeiden. Das Problem ist, dass moderne Formel-1-Autos nicht mehr wassertauglich sind. Das größte Hindernis ist die Sicht. Ab einer bestimmten Regenmenge kann nicht mehr gefahren werden.

Regen - GP Australien 2012
Sutton via Getty Images

GP China verhindert Verlegung

Eines ist der Formel 1 und der FIA klar. Der Saisonauftakt darf auf keinen Fall abgesagt werden. Das wäre ein peinlicher Fehlstart in eine Saison, die noch spannender werden soll als die letzte. Eine Verlegung auf Montag ist auch nicht möglich, weil der nächste Grand Prix in China schon am darauffolgenden Wochenende stattfindet.

Vor dem Fahrer-Briefing am Freitag diskutierten Rennleitung und Sportkommissare auch über mögliche Programmänderungen, um den GP Australien sicher über die Runden zu bringen. Das Ziel ist es, das Rennen wie geplant um 15.00 Uhr Ortszeit (5.00 Uhr MEZ) zu starten. Kurzfristige Verschiebungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Abhängig von der Wetterlage gibt es Plan B in mehreren Ausfertigungen. Das Problem liegt darin, dass die Prognosen in Melbourne selten exakt sind. 24 Stunden vor dem Rennen sprach der Wetterbericht von teilweise starkem Regen ab Mittag, der sich erst um 15 oder 16 Uhr verziehen soll. Weil der genaue Verlauf der Regenzone schwer abschätzbar ist, macht es wenig Sinn, den Zeitplan schon heute zu bestimmen.

Regen - Safety-Car - GP Brasilien 2024
Motorsport Images

SC-Phase ohne Safety-Car

Eine Verlegung der Startzeit nach vorne wie nach hinten ist eine schwierige Angelegenheit. Zieht man den Start vor, wäre das für die TV-Anstalten in Europa ein Schlag ins Wasser. Das Rennen würde dann noch früher am Morgen beginnen. Nach hinten ist nicht ewig Luft. Beim Fahrerbriefing wurde mit den Piloten diskutiert, ob das Rennen bei vertretbaren Bedingungen hinter dem Safety-Car gestartet oder stehend gestartet werden soll.

Man einigte sich darauf, dass der Startmodus nach den Runden in die Startaufstellung entschieden wird. Bei viel Wasser auf der Strecke favorisieren die Fahrer einen fliegenden Start hinter dem SafetyCar. Da die Drainage auf der Strecke im Albert Park besser ist als in Interlagos, hofft man, dass man ohne Rennunterbrechnungen über die Runden kommt.

Neu ist, dass die Rennzeit hinter dem Safety-Car begrenzt werden soll. Die Fahrer warfen ein, dass der Safety-Car-Speed im Regen oft zu langsam ist, um die Intermediates oder Regenreifen auf Temperatur zu halten. Deshalb einigte man sich darauf, das Feld bei kritischen Verhältnissen lieber unter VSC-Regeln mit einer höheren Delta-Zeit um den Kurs kreisen zu lassen. Dass den Zuschauern dabei ein echter Re-Start verloren ginge, muss man akzeptieren.