Noch ist Audi gar nicht da. Doch im Hintergrund laufen die Vorbereitungen auf den Formel-1-Einstieg bereits auf Hochtouren. Neben der technischen Entwicklung von Auto und Motor muss natürlich auch an der kommerziellen Seite eifrig gewerkelt werden. Nach zuletzt schwachen Verkaufszahlen sollten die Kosten für das Formel-1-Abenteuer nicht komplett aus dem Ruder laufen.
Der Verkauf von Anteilen an den Staatsfonds von Katar, der vergangenen Herbst bekanntgegeben wurde, spülte bereits frisches Geld für Investitionen in die Infrastruktur in die Kassen. Jetzt hat Audi auch noch einen fetten Werbedeal an Land gezogen, der mithelfen soll, die operativen Kosten im laufenden Geschäft zu decken.
Wie der Autobauer aus Ingolstadt am Mittwoch (30.7.) bekanntgab, werden künftig die Logos von "Revolut" prominent auf den Rennfahrzeugen und den Overalls der Piloten vertreten sein. Das britische Finanzunternehmen hat sich als Titelsponsor zudem einen Platz im Teamnamen erkauft. Unter welcher Bezeichnung der Rennstall 2026 in der offiziellen Nennliste stehen wird, wurde aber noch nicht verraten.

Das Formel-1-Team sollte Audi möglichst wenig kosten. Die schwachen Bilanzzahlen bringen auch das F1-Projekt unter Druck.
Revolut wird strategischer Partner
Laut Audi soll die Partnerschaft mehr beinhalten als den üblichen Austausch von Geld gegen Marken-Sichtbarkeit. "Ab 2026 wird Revolut mit seinen digitalen Lösungen zentrale Bereiche unseres operativen Geschäfts unterstützen", erklärte Teamchef Jonathan Wheatley. "Gleichzeitig werden wir die Art und Weise neu definieren, wie Fans und Communitys mit unserem Team interagieren – für ein nahbares und mitreißendes Erlebnis auf und neben der Rennstrecke."
Wie viel der neue Partner zum Teambudget beisteuern wird, ist nicht bekannt. Normalerweise liegen derartige Deals mindestens im zweistelligen Millionenbereich. Mit Revolut hat Audi einen dicken Fisch an Land gezogen, nach dem auch andere Formel-1-Teams die Angel ausgeworfen hatten. Mit 60 Millionen Kunden ist die Internet-Bank ein global agierendes Unternehmen aus der sogenannten "Fintech"-Branche.

Aktuell nehmen noch Kick und Stake die Rolle des Titelsponsors bei Sauber ein.
Banken-Branche stürmt die Formel 1
Dieses Segment wurde als Einnahmequelle für die Königsklasse in den letzten Jahren immer interessanter. Der Boom begann mit dem Einstieg zahlreicher Crypto- und Investment-Börsen. Dann kamen die wichtigsten Kreditkartenfirmen mit fetten Deals an Bord – Visa bei Toro Rosso, Mastercard bei McLaren und American Express als Seriensponsor mit Bandenwerbung an der Strecke.
Jetzt wollen auch immer mehr Banken und Finanzdienstleister bei dem Millionenspiel dabei sein. Mit CashApp (Toro Rosso), MoneyGram (Haas), UniCredit (Ferrari), UBS (Mercedes) und Santander (Williams) befindet sich Revolut in guter Gesellschaft. Wie lange der neue Audi-Deal laufen soll, ist noch nicht bekannt. Das Team spricht von einer "strategischen Partnerschaft". Aktuell ist zunächst aber nur die Rede von der Saison 2026.