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Erstes Statement des Audi-Chefs zum F1-Projekt
Döllner hält an Formel-1-Plan fest

Mit dem Wechsel an der Spitze von Audi kamen zuletzt Gerüchte auf, das Formel-1-Projekt könnte auf der Kippe stehen. In seinem ersten öffentlichen Interview beendete der neue Audi-Chef Gernot Döllner jetzt die Spekulationen.

Audi - F1-Fabrik - Neuburg - 2023
Foto: Audi

In letzter Zeit waren immer mehr Gerüchte hochgekocht, dass der für die Saison 2026 geplante Einstieg des Audi-Werksteams doch noch abgesagt werden könnte. Der Grund für die Spekulationen lag im Positionswechsel an der Spitze des Konzerns. Mit Gernot Döllner hatte im September ein Mann das Ruder übernommen, der nicht gerade als Freund von Motorsport-Aktivitäten gilt.

Wie bei so einem Wechsel üblich, hat das neue Oberhaupt erst einmal alle Projekte auf den Prüfstand gestellt. Im Zuge von sinkenden Gewinnmargen und teuren Verzögerungen bei der Entwicklung von Serienmodellen kam auch innerhalb in der Belegschaft die Frage auf, ob der Einstieg in die Formel 1 weiterverfolgt werden sollte, oder ob man das Abenteuer nicht doch lieber abbrechen sollte.

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Anfang Dezember lief die gesetzlich vorgeschriebene 100-tägige Schweigepflicht für Döllner ab. Und wie erwartet gab der neue starke Mann in Ingolstadt nun kurz nach Ablauf der Frist sein erstes öffentliches Interview, das am Donnerstag (14.12.) im Handelsblatt veröffentlicht wurde. Natürlich wurde der frischgebackene CEO dabei auch direkt mit der Frage nach dem Formel-1-Projekt konfrontiert.

Gernot Döllner
Audi

Gernot Döllner galt nicht als Motorsportfreund. Dem Formel-1-Projekt steht der neue Audi-Chef aber nicht im Weg.

Döllner: "Der Plan steht"

Die Antwort fiel etwas nüchtern aus, dürfte die Spekulationen aber immerhin beenden: "Es gibt eine klare Entscheidung vom Vorstand, von den Aufsichtsräten von Audi und Volkswagen, dass Audi 2026 in die Formel 1 einsteigt. Der Plan steht." In Neuburg kann die F1-Motorenentwicklung damit auf Hochtouren weiterlaufen. Auch am Sauber-Sitz im Schweizerischen Hinwil wird man das Statement mit Erleichterung aufgenommen haben.

Schon in der vergangenen Woche hatte das "Manager Magazin" über ein internes Meeting der Führungsebene berichtet, bei dem die Frage nach dem aktuellen Status des F1-Projekts aufkam. Hier hatte Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann die Antwort übernommen. Der Ingenieur erklärte seinen Kollegen, warum die Formel 1 wertvoll für Audi sei und warum ein Ausstieg keine Option darstelle.

Ein Stopp des Projekts hätte zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht viel Sinn ergeben. Der Imageschaden für den Konzern wäre sehr hoch gewesen. Außerdem hätte man dann zumindest die Anschubinvestitionen in den Sand gesetzt.

Audi - F1-Fabrik - Neuburg - 2023
Audi

Das Projekt hat bereits eine hohe dreistellige Millionen-Summe gekostet. Doch die laufenden Ausgaben bleiben durch den Kostendeckel überschaubar.

Audi-Ausgaben streng gedeckelt

Dabei muss noch einmal erwähnt werden, dass die Summen, die in einigen Medienberichten zu lesen sind, fernab der Realität liegen. Da heißt es, dass Audi angeblich eine Milliarde pro Jahr ausgeben würde. Das passt schon nicht mit den von der FIA vorgeschriebenen Budget-Deckeln zusammen. Die erlauben Audi aktuell Ausgaben von 105 Millionen US-Dollar pro Jahr für die Motoren-Entwicklung. Ab 2026 sind es dann 130 Millionen Dollar.

Das Sauber-Team, das von Audi in 25-Prozent-Schritten übernommen wird, darf derzeit maximal 155 Mio. US-Dollar in den laufenden Betrieb stecken. Dazu kommen sogenannte Capex-Investitionen in die Infrastruktur, die auf 65 Mio. US-Dollar über einen Zeitraum von vier Jahren gedeckelt sind. Verrechnet man das mit Sponsorendeals und F1-Prämien, dann kann Audi mit dem Rennstall sogar Geld verdienen, so wie es zum Beispiel bei Mercedes der Fall ist.

Auch die Kaufsumme für Sauber kann man beim aktuellen Boom der Formel 1 nicht einfach als Ausgabe verbuchen, sondern muss eher als Investition in die Zukunft betrachtet werden. Sollte nach einigen Jahren doch irgendwann die Entscheidung zum Ausstieg fallen, dürften nach aktueller Lage potenzielle Interessenten für die Infrastruktur und die F1-Lizenz Schlange stehen.

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