MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"23734764","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"23734764","configName":"ads.vgWort"}

Frust bei Williams und Aston Martin
Crash-Ärger und Disqualifikation

GP Australien 2022

Aston Martin und Williams erlebten einen total verkorksten Qualifying-Samstag. Bei den beiden britischen Traditionsteams sorgten Crashs für Extraschichten der Mechaniker. Im Fall von Alex Albon kam auch noch Ärger mit den FIA-Schiedsrichtern dazu.

Alex Albon - Williams - Formel 1 - GP Australien 2022
Foto: Motorsport Images

Hätte Mike Krack gewusst, was er sich in seinem neuen Job bei Aston Martin antut, wäre er vielleicht doch lieber bei seinem alten Arbeitgeber BMW geblieben. Der Teamchef muss unbequeme Fragen beantworten, obwohl er für die aktuelle Misere praktisch gar nichts kann. Noch steckt der Luxemburger den Stress aber erstaunlich gut weg.

"Das Wochenende läuft bisher noch nicht so richtig gut", erklärte Krack nach dem Qualifying in Melbourne mit einer Portion Galgenhumor. Genauer gesagt hätte es nämlich gar nicht viel schlechter laufen können. Sebastian Vettel traf das Pech schon mit seinem Motorenproblem am Freitag. Dann kam auch noch der Ärger mit der FIA wegen des Roller-Ausflugs auf der Rennstrecke dazu.

Unsere Highlights

Stroll crasht doppelt

Kaum war das Auto mit frischem Motor am Samstag wieder einsatzbereit, war der Spaß auch schon wieder vorbei. Vettel schmiss sein Auto 20 Minuten nach Beginn der dritten Trainingssession in Kurve 11 in die Bande. Kurz vor dem Abpfiff machte es ihm Lance Stroll nach – allerdings eine Kurve weiter. In beiden Fällen ging die Nase und die Aufhängung links vorne zu Bruch.

Bei Vettel musste auch noch das Getriebe gewechselt werden, weshalb der Stroll-Renner etwas schneller repariert war. Es reichte gerade so für die Teilnahme am Q1, wo der Kanadier dann aber mit Landsmann Nicholas Latifi zusammenkrachte. "Er wollte mich an einer komischen Stelle überholen, wo man normalerweise nicht überholt. Die Strecke verjüngt sich. Deshalb kam es zum Kontakt", verteidigte sich Stroll.

Die Stewards konnten dieser Argumentation allerdings nicht folgen. Sie brummten Stroll eine Startplatzstrafe (+3) auf, die sich am Ende aber kaum bemerkbar macht. Der Unfall, bei dem am Aston Martin vorne rechts das Rad abknickte, hatte immerhin auch etwas Gutes. So blieben den Mechanikern ein paar Extra-Minuten Zeit, um auch das Auto von Vettel flottzumachen, was ohne die Unterbrechung nicht möglich gewesen wäre.

Aston Martin - Formel 1 - GP Australien 2022
xpb
Bei Aston Martin waren nach dem ersten Training beide Garagen verschlossen.

Vettel-Runde mit viel Magie

Kurz vor dem Wiederanpfiff war der Dienstwagen des Heppenheimers tatsächlich repariert. Es reichte sogar noch für eine schnelle Runde, auf der Vettel immerhin Latifi hinter sich ließ. Am Abend kam das ganze Team im Motorhome zusammen. Die Teamführung und die beiden Piloten bedankten sich persönlich bei den Mechanikern für die geleistete Arbeit.

"Wir müssen den Crews auf beiden Seiten der Garage ein Lob aussprechen", erklärte Krack. "Sie waren heute mit einer monumentalen Aufgabe konfrontiert, als sie gleich zwei Autos parallel in Rekordzeit für das Qualifying reparieren mussten. Und am Ende haben sie es hinbekommen. Die Mechaniker sind die unbelohnten Helden der Formel 1.”

Auch Vettel fand nette Worte für seine Jungs: "Heute war echtes Teamwork angesagt. Die Jungs und Mädels haben fantastische Arbeit geleistet. Sie haben erst das Auto von Lance fertig gemacht, dann kamen beide Crews zusammen, um mein Auto zu reparieren. Dass ich überhaupt eine Runde fahren konnte, war eine große Leistung. Platz 18 klingt auf dem Papier nicht nach viel, aber heute war es das Ergebnis von etwas Magischem."

Dritter Latifi-Unfall in Folge

Auch bei Williams müssen die Mechaniker noch eine Extraschicht einlegen. Beim Crash der beiden Kanadier im Qualifying zog Latifi eindeutig den Kürzeren. Schon in Jeddah hatte er seinen Renner zwei Mal in die Mauer gesetzt. Nun muss schon wieder am Auto mit der Startnummer 6 Hand angelegt werden.

"Der Schaden ist ziemlich hoch. Das Auto ist hinten rechts heftig eingeschlagen. Das bedeutet einen stressigen Sonntagmorgen", klagte Chefingenieur Dave Robson. "Wir haben aber genügend Ersatzteile. Schon bei der Produktionsplanung im letzten Herbst haben wir dafür gesorgt, dass wir gut vorbereitet in die ersten Überseerennen gehen. Und auch was das Budget angeht, haben wir mit solchen Dingen kalkuliert."

Wie bei Aston Martin gab es auch bei Williams mit beiden Autos Ärger. Alex Albon blieb nach seinem letzten Run auf dem Weg zur Box liegen. Wie sich später herausstellte, sorgte Spritmangel für den Notstopp. "Wir haben in den Daten gesehen, dass etwas nicht stimmt. Deshalb haben wir ihm gesagt, dass er anhalten soll, damit nichts kaputt geht", erklärt Robson.

Nicholas Latifi - Williams - Formel 1 - GP Australien 2022
Wilhelm
Latifi zog bei der Kollision mit Stroll den Kürzeren.

Albon wird disqualifiziert

Die FIA leitete nach dem Qualifying eine Untersuchung ein. Weil die Delegierten nicht die erforderte Menge von einem Liter Benzin für die Spritprobe aus dem Tank ziehen konnten, wurde der Thailänder nachträglich disqualifiziert. Auch hier spielte die Strafe kaum eine Rolle für die Startaufstellung. Albon hatte nach seinem Jeddah-Crash mit Stroll sowieso schon eine Rückversetzung von drei Plätzen kassiert.

Doch wie konnte es dazu kommen, dass der Williams mit zu wenig Sprit losgeschickt wurde? Robson sorgt für Aufklärung: "Wir mussten uns vor dem Restart am Ende der Schlange anstellen. Die Outlap war deshalb deutlich aggressiver als gedacht. Alex musste richtig Gas geben, weil ihn die anderen überholen wollten und um seine Reifen aufzuheizen. Die waren in der Schlange ausgekühlt. Am Ende war die Benzinmenge leider etwas niedriger, als wir es uns gewünscht hätten."

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten