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Aston Martin zeigt Mega-Upgrade
Ist das der neue Red Bull-Schreck?

GP Kanada 2023

Aston Martin macht Jagd auf Red Bull. Der WM-Dritte präsentiert in Montreal ein riesiges Upgrade. Unterboden, Seitenkästen und Motorabdeckung bekamen neue Konturen. Wir zeigen Ihnen die ersten Bilder der neuen Teile.

Aston Martin - Upgrade - GP Kanada 2023
Foto: ams

Den Dämpfer in Barcelona hat Aston Martin weggesteckt. Die Gründe für das Formtief sind bekannt. Der AMR23 konnte auf dem Circuit de Catalunya nicht in dem Fenster fahren, in dem die Aerodynamik ihr volles Potenzial zeigen kann. Der Verzicht der Schikane erwies sich für die Setup-Arbeit als kontraproduktiv. Den Ingenieuren fiel es schwer, die Autos in den Wohlfühlbereich zu bringen. Das führte im Rennen zu einer ungewöhnlich starken Reifenabnutzung.

Unsere Highlights

Wie stark das Auto ist, wenn sich die Fahrzeughöhe im bevorzugten Bereich befindet, haben die ersten sechs Rennen gezeigt. Da war der Aston Martin die klare Nummer zwei hinter Red Bull. Fernando Alonso fuhr in sechs Grands Prix fünf Mal auf das Podium.

Dahin will Aston Martin in Montreal wieder zurück. Nach zwei moderaten Upgrades in Monte Carlo und Barcelona mit neuen Flügeln vorne und hinten folgt jetzt der größte Entwicklungsschritt der ganzen Saison, wie wir aus dem Team hören. Als der AMR23 am späten Nachmittag bei leichtem Nieselregen zum Boxenstopp-Training aus der Garage gerollt wurde, hat sich gezeigt, dass das keine leeren Versprechungen waren.

Aston Martin - Upgrade - GP Kanada 2023
ams
Zwischen Seitenkasten und Unterboden ist nun ein starker Undercut zu erkennen.

Seitenkasten mit tieferer Mulde

Das grüne Auto verändert sein Gesicht. Dabei fallen drei Bereiche sofort ins Auge: Der Unterboden, die Seitenkästen und die Motorabdeckung. Der Boden ist von vorne bis hinten neu. Es beginnt bei den Venturi-Kanälen vor den Seitenkästen, geht über die Kanten mit veränderten Slots und endet im Profil des Bodens rund um die Hinterräder.

Im vorderen Bereich weisen die Kanten vier Outwash-Leitbleche auf, gefolgt von einer Finne und einem ersten Slot. Dann biegt sich der Boden auf der Außenseite nach oben, mit der großen Beule dahinter, die in einen zweiten Ausschnitt mit einem Mini-Flügel dazwischen übergeht. Alles Maßnahmen gegen das Bouncing, das mit mehr Abtrieb wieder zum Thema wird.

Die Seitenkästen haben auf der Oberseite eine noch tiefere Mulde als früher, die im hinteren Teil flacher ausläuft. Die Rampe, die auf den Diffusor trifft, ist weiter nach hinten gezogen. Dafür ist der Undercut vorne größer geworden, und auch in der Taille weisen die Seitenteile jetzt einen starken Unterschnitt auf. Wie beim Red Bull wird die Luft eingeklemmt zwischen Seitenkasten und Unterboden nach hinten geleitet.

Aston Martin - Upgrade - GP Kanada 2023
ams
Die Finne an der Oberseite läuft nun in einer Spitze aus.

Kein Crashtest nötig

Um die Seitenkästen und den neuen Boden zu verheiraten, mussten am Chassis Veränderungen vorgenommen werden, allerdings nicht groß genug, um eine neue Homologation oder gar einen Crashtest beantragen zu müssen.

Auch die Motorabdeckung weist eine neue Geometrie auf. Dabei fällt die Finne auf dem Rücken der Airbox sofort ins Auge. Sie ist jetzt länger und hebt sich am Ende mit einem Zacken von der Verkleidung ab. Das wurde nötig, weil Aston Martin darunter an der Stelle einen neuen Auslasskanal für die Kühlluft geschaffen hat. Wie alle Mercedes-Teams trägt auch der Aston Martin einen Kühler huckepack über dem Motor. Der neue Auslass führt dazu, dass die Kiemen an den Seiten der Motorabdeckung geändert wurden.

Das Upgrade soll nicht nur mehr Abtrieb bringen, um den Rückstand auf Red Bull zu verkürzen. Es soll auch das Arbeitsfenster des Autos vergrößern, um in Zukunft auch auf Strecken wie Barcelona bei der Musik zu sein. Fernando Alonso spricht von einem einmaligen Ausreißer. Und er bestätigt eines der Entwicklungsziele: "Das Team hat dem aktuellen Auto auf ein völlig neues Konzept gesetzt. Dieses Upgrade soll helfen, das Paket, das wir haben, zu optimieren."

Fernando Alonso - GP Kanada 2023
xpb
Fernando Alonso gab sich auf der Pressekonferenz optimistisch, dass das Upgrade-Paket einschlägt.

Stroll erwartet zwei Podestplätze

Auch wenn man sich über den Fortschritt offiziell bedeckt hält, stellen Teambesitzer Lawrence Stroll und Fernando Alonso ihren Optimismus zur Schau. Der eine ganz offen, der andere zwischen den Zeilen. Stroll sprach davon, dass man bei Heimspiel des Besitzers zum ersten Mal mit beiden Autos auf das Podium fahren will. "Lawrence hat sich schon immer hochfliegende Ziele gesetzt. Es ist seine Art, das Maximum zu fordern. Wir hoffen, dass wir ihn stolz machen können", ließ Alonso durchblicken.

Der Spanier glaubt, dass sich in Montreal vielleicht sogar die Gelegenheit gibt, die übermächtigen Red Bull zu ärgern. "Monte Carlo war unsere beste Chance. Da haben uns nur 84 Tausendstel zur Pole Position und damit vielleicht zum Sieg gefehlt. Montreal gibt uns möglicherweise eine zweite Chance." Ein Alonso mit all seiner Erfahrung sagt so etwas nur, wenn er sich ziemlich sicher ist, dass der Entwicklungsschritt auch funktioniert.

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