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Silverstone-Paket für Aston Martin
Upgrade für neuen Vettel-Vertrag

GP Großbritannien 2022

Noch immer ist unklar, ob Sebastian Vettel nach der Saison 2022 weitermacht oder den F1-Helm an den Nagel hängt. Aston-Martin-Teamchef Mike Krack hofft auf eine Vertragsverlängerung. Helfen soll dabei auch das große Technik-Upgrade für das Heimspiel in Silverstone.

Sebastian Vettel - GP Kanada 2022
Foto: Aston Martin

Bei Aston Martin hat man aktuell zwei Baustellen: Das Auto konnte die hohen Erwartungen bisher nicht erfüllen, die vor der Saison gestellt wurden. Und auch das Thema Fahrerpersonal wird die Teamführung in den nächsten Wochen beschäftigen. Will man Sebastian Vettel von einem vorzeitigen Ruhestand nach der Saison 2022 abhalten, ist jetzt Überzeugungsarbeit notwendig.

Teamchef Mike Krack weiß, dass die Zukunft des Piloten eng mit der Konkurrenzfähigkeit des Autos verknüpft ist. Vettel hat schon mehrfach klargestellt, dass er als vierfacher Weltmeister nicht einfach nur im hinteren Mittelfeld mitschwimmen will. Weil sich aktuell neben Aston Martin keine Alternativen bieten, muss ihm sein aktueller Arbeitgeber eine Perspektive geben.

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Krack hofft, dass Vettel den F1-Helm so schnell nicht an den Nagel hängt: "Wir haben immer gesagt, dass wir gerne mit ihm weitermachen würden, wenn er sich dazu entscheidet", stellte der 50-Jährige klar. Beim Blick auf die Tabelle wird deutlich, warum die Verantwortlichen auf den Heppenheimer angewiesen sind. Vettel hat 13 der 16 WM-Punkte für das Team geholt, obwohl er die ersten beiden Rennen Corona-bedingt auslassen musste. Im Quali-Duell liegt er klar mit 6:1 gegen Lance Stroll vorne.

Sebastian Vettel - Aston Martin - Formel 1 - GP Kanada - Montreal - 16. Juni 2022
Motorsport Images
Mik Krack weiß, was er an Sebastian Vettel hat. Die Zusammenarbeit soll in der Saison 2023 weitergehen.

Keine Deadline für Vettel

Aston Martin würde das Thema natürlich gerne so schnell wie möglich zu den Akten legen. Aber Krack will seinen prominenten Angestellten auch nicht unter Druck setzen. "Wir befinden uns in einem ständigen Austausch. Da müssen wir uns keine Deadlines setzen. Natürlich dürfen wir es nicht zu lange herauszögern, aber dessen ist er sich auch bewusst. Wir haben sehr vertrauensvolle Gespräche", betont der Luxemburger.

Bevor Vettel eine Entscheidung trifft, muss erst einmal ein klarer Aufwärtstrend sportlicher Art zu erkennen sein. Nach den ersten neun Rennen rangiert Aston Martin auf Rang acht der Teamwertung. Nur Haas und Williams sind noch schlechter. Doch der sechste Platz in Aserbaidschan hat gezeigt, dass die Formkurve des AMR-22 nach oben zeigt.

Die in Barcelona vorgestellte B-Version stellt einen klaren Fortschritt dar. Doch Krack ist noch nicht zufrieden: "Die letzten drei Strecken haben uns geholfen. Wären wir drei Mal in Barcelona gefahren, hätte das sicher ganz anders ausgesehen. Für die Strecken, die jetzt kommen, brauchen wir Upgrades. Und deshalb haben wir auch entschieden, jetzt neue Teile zu bringen."

Die Defizite des Autos liegen vor allem in der aerodynamischen Effizienz und fehlendem Abtrieb. Krack beziffert den Rückstand auf die Spitze des Mittelfelds auf rund drei Zehntel. "Weil alles so eng ist, braucht es nicht viel, um mehrere Positionen gutzumachen. Wenn man sich an die Spitze dieser Gruppe hinter Mercedes setzen kann, dann lässt sich die Punkteausbeute deutlich erhöhen."

Aston Martin - Formel 1 - GP Spanien - Barcelona - 2022
Aston Martin
Auf Strecken wie Barcelona wurden die Schwächen des AMR-22 besonders deutlich.

Silverstone-Upgrade muss zünden

Im Gegensatz zu anderen Mittelfeld-Teams plant Aston Martin längst noch nicht, die Entwicklung des 2022er Modells vorzeitig einzustellen. "Man sollte sich nicht zu schnell von dem aktuellen Auto verabschieden", sagt Krack. "Was man dieses Jahr lernt, kann man auch nächstes Jahr nutzen. Und mit den kommenden Upgrades lässt sich noch viel lernen, denke ich."

Was genau für Silverstone geplant ist, wollte sich der Teamboss trotz mehrmaliger Nachfrage nicht entlocken lassen. Die Ausbaustufe soll aber mehr enthalten als nur ein paar kleine Retuschen. Das sei laut Krack auch dringend notwendig, um mit der Konkurrenz mitzuhalten, die sicher auch mit neuen Teilen beim Klassiker antreten wird.

Mit dem England-Upgrade will man nicht nur sportlich glänzen. Es geht laut Krack auch darum, Vettel von der Schlagkraft der Entwicklungsabteilung zu überzeugen: "Wir müssen ihm jetzt so gut es geht beweisen, dass wir das Auto verbessern können. Barcelona war ein guter erster Schritt. Jetzt würde ich ihm gerne noch einen weiteren Schritt zeigen. Das wird seinen Wunsch vielleicht steigern, weiterzumachen. Nach Silverstone werden wir sehen, wo wir stehen. Und dann werden wir noch einmal miteinander reden."

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