Die enttäuschende Saison von Aston Martin hat nun auch personelle Konsequenzen. Wie der britische Rennstall am Freitag (10.1.) mitteilte, wird für die Saison 2025 eine neue Führungsstruktur aufgesetzt. Ex-Mercedes-Motorenchef Andy Cowell, der bereits seit Oktober als Geschäftsführer bei Aston Martin arbeitet, übernimmt künftig auch noch die Rolle des Teamchefs.
Mike Krack, der diese Position bisher innehatte, wird das Team aber nicht verlassen. Der Luxemburger fungiert künftig als Leiter des Einsatzteams an der Rennstrecke. Seine Aufgabe wird vor allem darin bestehen, aus dem bestehenden Auto die maximale Leistung herauszuholen. Die Gesamtverantwortung für die technische Entwicklung in der Fabrik muss Krack abgeben.
Dem vorausgegangen war die Einführung einer neuen Organisationsstruktur, die klarere Verantwortlichkeiten schaffen und den Weg zu flacheren Hierarchie-Ebenen bereiten soll. Demnach werden die Entwicklungsgruppen Aerodynamik, Engineering und Performance künftig je nach Arbeit in der Basis oder an der Strecke als separate Teams agieren.

Mike Krack (Leiter Strecke) und Enrico Cardile (Leiter Fabrik) werden dem neuen Teamchef Andy Cowell direkt unterstellt sein.
Aufteilung der Teams in Strecke und Fabrik
Ex-Ferrari-Chassis-Chef Enrico Cardile, der nach Absitzen seiner Sperrzeit gerade bei Aston Martin begonnen hat, wird als neuer Technik-Direktor die Leitung des Entwicklungsteams im neu errichteten Technologie-Campus übernehmen. Sowohl Krack als auch Cardile werden Cowell direkt unterstellt sein.
Für Chefingenieur Tom McCullough gibt es nach der Umstrukturierung keinen Platz mehr im Formel-1-Team. Der Brite, der seit elf Jahren für den Rennstall aus Silverstone gearbeitet hatte, wird zwar weiter eine Führungsposition bekleiden, dabei aber neue Rollen in anderen Rennaktivitäten der Marke Aston Martin einnehmen.
Cowell glaubt, dass man der neuen Aufstellung in Zukunft schlagkräftiger auftreten wird: "Ich habe die letzten drei Monate damit verbracht, unsere Leistung zu verstehen und einzuordnen. Ich bin unglaublich beeindruckt vom Engagement, dem Willen und der harten Arbeit dieses Teams." Die Ambitionen von Teambesitzer Lawrence Stroll sind hoch. Der Abwärtstrend der Vorsaison muss endlich gestoppt werden.

Wie wird sich Adrian Newey eingliedern? Klar ist, dass sich der Design-Guru nach Amtsantritt im März vor allem um die Entwicklung für 2026 kümmern wird.
Welche Position nimmt Newey ein?
Obwohl man sich zuletzt im Mittelfeld herumschlagen musste, glaubt Cowell weiterhin daran, dass sich Aston Martin langfristig auf Titelkurs befindet: "Mit der Fertigstellung unseres Technologie-Campus und dem Wandel zum Werksteam in der Saison 2026 sind wir auf dem Weg zu einem Team, das Meisterschaften gewinnt. Die Änderungen in der Organisationsstruktur sind Teil der natürlichen Evolution des von uns aufgestellten mehrjährigen Plans. Ich freue mich schon auf das, was die Zukunft bringt."
Ein wichtiger Puzzlestein fehlt Aston Martin aber noch zum Erfolg. Die Sperrzeit von Ex-Red-Bull-Designer Adrian Newey läuft in wenigen Wochen ab. Erster Arbeitstag des Konstrukteurs soll der 2. März sein. Noch ist nicht ganz klar, welchen Platz Newey in der neuen Entwicklungsstruktur einnehmen wird. Das Allround-Talent hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er sowohl bei der Entwicklung des Autos in der Fabrik als auch bei der Setup-Arbeit an der Strecke wertvoll ist.